Startseite
Icon Pfeil nach unten
Friedberg
Icon Pfeil nach unten

Friedberg: Erster Einsatz nach der Weihe: Der bodenständige Bischof Bertram Meier

Friedberg

Erster Einsatz nach der Weihe: Der bodenständige Bischof Bertram Meier

    • |
    Das erste Pontifikalamt nach seiner Weihe (im Bild) zum neuen Bischof von Augsburg feierte Bertram Meier am Sonntag in der Friedberger Wallfahrtskirche Herrgottsruh.
    Das erste Pontifikalamt nach seiner Weihe (im Bild) zum neuen Bischof von Augsburg feierte Bertram Meier am Sonntag in der Friedberger Wallfahrtskirche Herrgottsruh. Foto: Silvio Wyszengrad

    Regenwetter und die Corona-Regeln konnten den am Vortag frisch geweihten Bischof Bertram Meier nicht davon abhalten, seinen Besuch in Friedberg als freudiges Ereignis zu gestalten. Feierlich und mit persönlicher Note beging er zusammen mit Wallfahrtsdirektor Pater Sascha-Philipp Geißler und weiteren Konzelebranten das Dreifaltigkeitsfest als Hauptpatronatsfest der Wallfahrtskirche Herrgottsruh.

    Bischof Bertram Meier trug sich in die Goldenen Bücher von Stadt und Landkreis ein.
    Bischof Bertram Meier trug sich in die Goldenen Bücher von Stadt und Landkreis ein. Foto: Heike John

    Beim anschließenden Empfang und dem Eintrag in die Goldenen Bücher der Stadt Friedberg und des Landkreises im Divano, dem Ort der Begegnung der Stadtpfarrei St. Jakob, schlug er einen herzlichen Plauderton an. „Besuch seiner Exzellenz des Bischofs von Augsburg in der Stadt Friedberg am Tag nach seiner Bischofsweihe“ steht in schönen Lettern auf der Seite geschrieben, die Bürgermeister Roland Eichmann für den Gast aufschlug. „Als Dankwallfahrt zum offiziellen Amtsantritt in herzlicher Verbundenheit“ ergänzte Bischof Bertram aus seiner Feder. Und auch den im Beisein von Landrat Klaus Metzger vorgezeichneten Eintrag „Besuch des Hochwürdigsten Herrn Bischof anlässlich des Patronatsfests der Wallfahrtskirche Herrgottsruh“ relativierte er mit den Zeilen „In Vorfreude auf weitere Begegnungen mit den Menschen in Stadt und Land“.

    Bertram Meier in Friedberg: Woran erkennt man einen Bischof?

    Die Worte „Exzellenz“ und „hochwürdig“ gehören nicht zum Lieblingssprachschatz des neu geweihten Bischofs, der lieber das Bild des Hirten mit seiner Herde gebraucht. „Ich sitze im selben Boot wie Sie“, betonte Bertram Meier bei seiner Festpredigt in der Wallfahrtskirche. „Woran soll man einen Bischof erkennen?“, so stellte er die Frage. Nicht der Ring, das Kreuz, der Bischofsstab oder die Höhe der Mitra seien ausschlaggebend, sondern das Gebot „Liebet einander“.

    Nur rund 50 Besucher hatten die Möglichkeit, an der Festmesse teilzunehmen. Dabei war es der Stadtpfarrei und den Pallottinern wichtig, dass neben Personen des öffentlichen Lebens auch Mitglieder der Pfarrei nach Voranmeldung unter ihnen sein konnten. Feierlich gestaltet wurde der Festgottesdienst von Roland Plomer und dessen Kirchenmusikern mit der Messe brève von Léo Delibes. Bischof Bertram schilderte den Gläubigen seine starken Gefühle bei seiner Weihe am Vortag im Augsburger Dom, als er ausgestreckt auf dem Gebetsteppich am Boden lag. Das Eingebettet-Sein in die Gemeinschaft habe er da besonders stark und dankbar empfunden.

    Eine freundschaftliche Geste zum evangelischen Pfarrer von Friedberg

    Mit einem freundschaftlichen Nicken zu Pfarrer Falko von Saldern von der evangelischen Gemeinde Guter Hirte betonte Bischof Bertram, wie wichtig ihm eine Gemeinschaft in der Vielfalt der Konfessionen ist. Als Domkapitular war Meier unter anderem Leiter der Referate Ökumene, Weltkirche und Ordensgemeinschaft. Schon von daher hat der neue Bischof einen guten Draht zu den Pallottinern. Sein Pontifikalamt in Herrgottsruh war gleichzeitig ein kleiner Abschied von Wallfahrtsdirektor Pater Sascha-Philipp Geißler, der eine Hamburger Pfarrei übernehmen wird.

    Für Bischof Bertram war es eine Ehrensache, den bereits im Februar vereinbarten Termin für das Patronatsfest in Friedberg trotz seiner Weihe am Vortrag einzuhalten. „Für mich bedeutet mein Besuch hier eine Wallfahrt als Dank für meinen Weg“, betonte der Bischof. Bereits als junger Kauferinger hatte er beim Dreifaltigkeitsfest in Herrgottsruh ministriert. Die feierliche Messe mit Bischof Bertram Meier wurde in Youtube übertragen, das Video ist dort abrufbar.

    Im Divano trifft der neue Bischof Bertram Meier viele Bekannte

    Seine Verbundenheit zu Friedberg und dem Landkreis bezeugte er auch in Gesprächen mit vielen Bekannten, die er beim anschließenden Empfang im Divano traf. Als Stadtpfarrer von St. Jakob freute sich Pater Steffen Brühl zusammen mit der Leiterin Christine Schmitz über die Gelegenheit, das Divano noch einmal als Ort der Begegnung in der Mitte der Stadt Friedberg vorstellen zu können.

    Im Divano gab es Gelegenheit zur Begegnung mit dem neuen Bischof von Augsburg.
    Im Divano gab es Gelegenheit zur Begegnung mit dem neuen Bischof von Augsburg. Foto: Heike John

    „Es hat sich gezeigt, dass unser Konzept mehr ist als eine Citypastoral“, sagte Brühl. „Wir hoffen natürlich auch darauf, dass wir bald mit der zweiten Phase der Divano-Entwicklung beginnen können, die unsere Stadtbücherei St. Jakob und das Obdachlosen- und Pilgerprojekt mit einbezieht.“ Bischof Bertram konnte sich vorstellen, dass in diesem Rahmen auch seelsorgliche Gespräche geführt werden, die so in einem hölzernen Beichtstuhl niemals stattfinden würden. Er wünsche viele gute und tiefe Begegnungen an diesem „Meetingpoint“.

    Geschenke aus dem Wittelsbacher Land für den neuen Bischof von Augsburg

    Stolz auf das Divano und das gute Miteinander mit der engagierten Pfarrei zeigte sich Bürgermeister Roland Eichmann in seinen Grußworten. Landrat Klaus Metzger wertete den Besuch des frischgebackenen Bischofs als hervorragenden Auftakt für eine besondere Woche, in der auch die Bayerische Landesausstellung eröffnet. Bertram Meier erhielt nicht nur großen Applaus für seine Wertschätzung gegenüber Friedberg und dem Landkreis, sondern auch vielerlei Geschenke, darunter eine Jakobsmuschel mit dem Bild von St. Jakob. Bürgermeister und Landrat luden ihn zudem zu einer gemeinsamen Abendführung in der Landesausstellung ein.

    Lesen Sie auch

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden