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Friedberg: Eichmann tritt wieder an: So begründet er seine Kandidatur

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Eichmann tritt wieder an: So begründet er seine Kandidatur

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    Roland Eichmann tritt 2026 zum dritten Mal als Friedberger Bürgermeister an. Das gab er beim SPD-Neujahrsempfang bekannt.
    Roland Eichmann tritt 2026 zum dritten Mal als Friedberger Bürgermeister an. Das gab er beim SPD-Neujahrsempfang bekannt. Foto: Bill Titze

    Draußen lag beim Beginn des SPD-Neujahrsempfangs am Sonntag dicker Nebel über der Stadt. Drinnen im Schloss sorgte Bürgermeister Roland Eichmann (SPD) zwei Jahre vor der nächsten Kommunalwahl in Friedberg für Klarheit. Auch 2026 möchte er wieder für das Amt kandidieren. Ein Thema beschäftigte ihn bei seiner Rede besonders.

    Bürgermeister Roland Eichmann über den Friedberger Bauhof

    Es war gegen Ende seiner Rede, als Eichmann die Nachricht bekannt gab. „Klare Verhältnisse sind wichtig als Perspektive, schließlich sind viele Aufgaben und Projekte noch zu einem guten Ende zu führen.“ Aus diesem Grund kündige er seine Kandidatur an. Die Anforderungen und Erwartungen seien hoch, es sei nicht einfach, sich in einem solchen Amt treu zu bleiben. „Dennoch glaube ich, dass ich mir weitestgehend treu geblieben bin in den bald zehn Jahren, die ich bisher als Bürgermeister dienen durfte.“

    In seinem Rückblick auf das Jahr 2023 widmete Eichmann einen großen Teil dem Thema, das seit Jahren in Friedberg für Diskussionen sorgt – und wohl weiterhin sorgen wird: dem . Er kritisierte die Entscheidung des Stadtrates, den Bauhofneubau an der Deponie nicht weiterzuführen. Eine Mischung aus „Entscheidungsschwäche, Traumtänzereien von politisch festzulegenden Baupreisen und politischen Machtspielchen“ habe dazu geführt. Durch die Entscheidung sei ein „beispielloser Vermögensschaden“ entstanden. Ganz abgesehen von der vergeblichen Arbeit der Stadtverwaltung seit 2015. 

    Friedbergs Bürgermeister Eichmann fordert Politik der ruhigen Hand

    Der verloren gegangene Betrag könne durch günstigeres Bauen niemals hereingeholt werden. Den Schaden summierte er auf sechs Millionen Euro. „Es wird viele Jahre dauern, um an den Punkt zu kommen, an dem wir im Mai 2023 standen“, kritisierte Eichmann. Es sei eine „kläglich vertane Chance“. Eine offene Baustelle sei darüber hinaus die Kinderbetreuung in der Stadt. „120 unversorgte Kinder sind für mich nicht zu akzeptieren und wir werden mit unseren Kinderbetreuungsträgern intensiv weiter daran arbeite, um noch mehr Plätze anbieten zu können.“ 

    Eichmann forderte nicht nur in Sachen Bauhof eine Politik der ruhigen Hand. Insgesamt gebe es eine schädliche Erregungskultur – lokal, aber auch auf Bundesebene. Er verwies unter anderem auf die Debatte um das Flüchtlingsheim in Derching. „Nun sind zwölf Monate vorbei und tatsächlich haben einige der damals Anwesenden Größe gezeigt und zugegeben, dass ihre Befürchtungen nicht zutrafen.“ Man habe tatsächlich keine Probleme mit Flüchtlingen in der Stadt, betonte Eichmann. Kritik übte der Bürgermeister auch an der voraussichtlichen Erhöhung der Kreisumlage. „Es ist für mich absolut unverständlich und unsolidarisch, wieso der Landkreis, die finanziellen Nöte der Kommunen ohne Not weiter verschärft.“ Die Stadt müsse sparen, beim Landkreis sehe er diese Sparanstrengungen so nicht.

    Bürgermeister Eichmann blickt für Friedberg positive ins Jahr 2024

    Es habe aber auch positive Entwicklungen in Friedberg gegeben. Eichmann verwies dabei auf das neue Regenrückhaltebecken in Rederzhausen, die Erschließung des Baugebiets Unterzeller Straße sowie den Abschluss der Städtepartnerschaft mit Zafi. Auch das Altstadtfest sei wieder ein wunderbares Fest gewesen. Mit Optimismus blickte Eichmann in das Jahr 2024. So starte man mit dem Wohnungsbau in Ottmaring und auch die Umbauarbeiten der Deutschen Bahn am Bahnhof begännen. „Wir werden außerdem die Voraussetzungen schaffen, um die Nahwärme in unserer Stadt voranzubringen.“ 

    Als Gastredner fungierte der langjährige SPD-Oberbürgermeister Ulrich Maly. Er thematisierte in erster Linie die Bundespolitik. Unter anderem ging er auf das Thema soziale Gerechtigkeit ein. "Die SPD muss die Dimensionen der Gerechtigkeit neu vermessen. Wir brauchen neben der Verteilungs- auch Generationen- und Geschlechtergerechtigkeit." Mit Blick auf den Krieg in der Ukraine forderte Maly ein vorsichtiges, abwägendes Vorgehen in Abstimmung mit den Partnern. Im Vordergrund müssten die territoriale Integrität und die nationale Selbstbestimmung stehen. 

    Die Vorsitzende des SPD-Stadtverbands, Ulrike Sasse-Feile, rief beim Neujahrsempfang zum Mut und zum Vorausdenken über den Tellerrand hinaus auf. "Es ist aufgrund der aktuellen Stimmung wichtig, nicht in Endzeitstimmung zu verfallen." Es sei wichtig, das Miteinander zu stärken. Kritische Worte richtete sie an Bundes- und Landespolitik. So seien die Regularien in Sachen Wohnen nicht mehr darstellbar. Nur finanzielle Mittel bereitzustellen, reiche nicht. 

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