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Friedberg: Die Umgestaltung des Friedberger Volksfestplatzes wird noch teurer

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Die Umgestaltung des Friedberger Volksfestplatzes wird noch teurer

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    Der Friedberger Volksfestplatz steht vor einer grundlegenden Umgestaltung, die aber wegen der hohen Kosten nicht unumstritten ist.
    Der Friedberger Volksfestplatz steht vor einer grundlegenden Umgestaltung, die aber wegen der hohen Kosten nicht unumstritten ist. Foto: Aerobild Augsburg (Archivbild)

    Neue Bushaltestellen für die benachbarten Schulen, ein Erweiterungsbau für die Feuerwehr, Altlasten im Untergrund: Der Friedberger Volksfestplatz steht vor einer grundlegenden Umgestaltung. Im Stadtrat stellten die Fachplaner jetzt eine erste Kostenschätzung vor - und die ließ die Kommunalpolitiker schlucken.

    Der Festplatz an der Aichacher Straße in Friedberg muss viele Funktionen erfüllen. Wie sie alle unter einen Hut gebracht werden können, das wurde mit einer Machbarkeitsstudie bereits im vergangenen Jahr untersucht. Auf der Ostseite sollen barrierefreie Bushaltestellen samt Freiflächen mit Aufenthaltsqualität für die Schülerinnen und Schüler entstehen. Im Süden ist eine komplett neue Haltestelle für die Vinzenz-Pallotti-Schule vorgesehen.

    Friedbergs Feuerwehrhaus muss saniert werden

    Erhalten werden soll natürlich die Aufgabe als zentrumsnaher Parkplatz, mit einer Neuordnung könnte die Zahl der Stellflächen von derzeit 208 auf 229 bis 243 steigen. Ein Teil davon wird für die Feuerwehrleute reserviert, weshalb auch die bisherige Zufahrt neben der Einsatzzentrale an die Stelle der derzeitigen Ausfahrt verlegt wird. Eine Abgrenzung sei nötig, weil die Aktiven der Feuerwehr bei Einsätzen oder Übungen oft keinen Platz für ihre Autos mehr finden könnten, so Markus Rietzler (SPD), der auch Vorsitzender der Feuerwehr ist.

    Die Neuordnung zieht erhebliche Folgen nach sich. Weil das Zelt für das Friedberger Volksfest künftig im Süden des Festplatzes steht, müssen alle Ver- und Entsorgungsleitungen für Wasser, Kanal, Strom und Fettabscheider neu verlegt werden. Weil die Asphaltdecke des 12.000 Quadratmeter großen Geländes schadhaft ist, soll auch sie erneuert werden. Denn im Untergrund liegen giftige Altlasten, die durch Risse ins Grundwasser ausgeschwemmt werden könnten. Der mit Polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen – also mit alten Teerresten - belastete Boden muss bis zu einem Meter Tiefe ausgetauscht und auf eine Sondermülldeponie gebracht werden.

    Drei Millionen Euro für den Friedberger Volksfestplatz

    Je nach Ausbauvariante - Asphaltdecke oder Schotterrasen, Pflanztröge oder Bäume - liegen die Kosten zwischen 2,4 und 2,6 Millionen Euro, dazu kommt etwa noch einmal eine halbe Million für die Freiflächengestaltung im Bereich der Bushaltestellen mit Unterstand, Sitzgelegenheiten und Spielgeräten. Unter dem Strich fallen also Kosten von rund drei Millionen Euro an. Zunächst war noch von 2,4, dann von 2,7 Millionen Euro die Rede gewesen.

    Bürgermeister Roland Eichmann (SPD) wies darauf hin, dass die Stadt hier für die Schulen des Landkreises baue, der für FOS/BOS, Konradin-Realschule und Vinzenz-Pallotti-Schule zuständig ist. Er erwartet darum, dass sich der Kreis an den Kosten für die Neugestaltung beteiligt.

    Landkreis soll sich an den Kosten beteiligen

    Das sah auch Thomas Kleist (CSU) so: "Der Landkreis muss sich beteiligen." Die Kosten seien zwar hoch, aber sobald man in die Substanz eingreife, bleibe aufgrund der Schadstoffbelastung im Erdreich nichts anderes übrig. Unter dem Strich steht für den Fraktionsvorsitzenden fest, dass eine Grundsanierung des Platzes nötig ist. Anders fiel das Urteil der Grünen aus. "2,5 Millionen Euro für einen Parkplatz, das kann man niemandem erklären", sagte die Fraktionsvorsitzende Claudia Eser-Schuberth, die auch die Frage nach Alternativen stellte.

    Bürgermeister Eichmann präsentierte daraufhin eine mit der Feuerwehr abgestimmte Skizze, der zufolge der Bus eine neue, provisorische Haltestelle vor der Vinzenz-Pallotti-Schule problemlos auch dann ansteuern kann, wenn für die Feuerwehr Parkplätze am Volksfestplatz abgetrennt werden. Für Manfred Losinger (CSU) ist das die Lösung. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir dieses Konzept in absehbarer Zeit umsetzen", sagte er zu den millionenschweren Umgestaltungsplänen.

    Friedberg rechnet mit eineinhalb Jahren Bauzeit für den Volksfestplatz

    Mit 18 gegen elf Stimmen beschloss der Stadtrat, die Entwurfsplanung weiterzuverfolgen und mit dem Landkreis über eine Kostenbeteiligung zu verhandeln. Noch im Herbst könnte dann die Haltestelle für die Vinzenz-Pallotti-Schule entstehen, im Frühjahr 2023 der Busbahnhof auf der Ostseite des Platzes. Weil im Sommer 2023 wegen Altstadtfest und Volksfest keine Arbeiten möglich sind, dauert der Umbau des Platzes voraussichtlich bis ins Frühjahr 2024.

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