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Friedberg: Die Planung am Friedberger Volksfestplatz gestaltet sich schwierig

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Die Planung am Friedberger Volksfestplatz gestaltet sich schwierig

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    Für die Fahrgeschäfte bleibt künftig weniger Raum am Volksfestplatz. Auch das macht die Planung für die Neugestaltung schwierig.
    Für die Fahrgeschäfte bleibt künftig weniger Raum am Volksfestplatz. Auch das macht die Planung für die Neugestaltung schwierig. Foto: Elisa Glöckner (Archivfoto)

    Parkplatz, Feuerwehrstandort, Festgelände, Busbahnhof für das Schulzentrum – der Friedberger Volksfestplatz muss viele Aufgaben erfüllen. Wie die verschiedenen Funktionen im Rahmen einer Neugestaltung unter einen Hut gebracht werden können, darüber gibt es derzeit intensive Diskussionen zwischen Planern, Stadt und Nutzern. Der Bauausschuss des Stadtrats diskutierte jetzt das weitere Vorgehen.

    Anfang Januar hatte der Stadtrat auf der Grundlage einer Machbarkeitsstudie zwei Fachbüros mit der Planung der Verkehrsanlagen und der Freiflächen beauftragt. Inzwischen liegen dazu Entwürfe vor, die mit dem Verkehrsverein, der Feuerwehr und dem Augsburger Verkehrsverbund abgestimmt werden müssen.

    Freiflächen am Volksfestplatz als Wartezonen für den Schulbus

    Im Osten des Platzes sollen Freiflächen als Aufenthaltszonen für Schüler gestaltet werden, die auf den Schulbus warten. Die Planung dafür kann aber erst detailliert ansetzen, wenn Klarheit über die künftigen Verkehrsflächen besteht. Gerade hier widersprechen sich aber die Anforderungen.

    Das über 25 Jahre alte Feuerwehrgebäude am Friedberger Volksfestplatz ist zu klein geworden.
    Das über 25 Jahre alte Feuerwehrgebäude am Friedberger Volksfestplatz ist zu klein geworden. Foto: Foto: Aerobild Augsburg (Archivfoto)

    Bekanntlich muss die 1994 errichtete Feuerwehrzentrale saniert und erweitert werden, und für die neue Vinzenz-Pallotti-Schule ist eine eigene Bushaltestelle anzulegen. Dafür werden Flächen im Süden des Areals benötigt, weshalb der Verkehrsverein künftig weniger Platz für das Volksfest hat und derzeit prüft, wie Zelt und Fahrgeschäfte neu aufgestellt werden können. Und schließlich soll mittelfristig anstelle des Musikpavillons ein "Haus der Musik" am Volksfestplatz entstehen.

    Angesichts der unterschiedlichen Interessen seien zahlreiche Änderungswünsche eingegangen, berichtete Moritz Ladwig von der städtischen Tiefbauabteilung. Und noch ein weiteres Problem ist zu lösen: Bei Baugrunduntersuchungen kam zutage, dass das Erdreich stark schadstoffbelastet ist.

    Bis zu einer Tiefe von 80 Zentimetern ist der Boden mit Polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen durchsetzt – also mit alten Teerresten, die teuer auf Sondermülldeponien entsorgt werden müssten, wenn es zu einem großflächigen Vollausbau kommen sollte. Bürgermeister Roland Eichmann (SPD) will darum nur in den Untergrund gehen, wenn es unbedingt notwendig ist, etwa um für das neu aufgestellte Volksfest Leitungen zu verlegen.

    Friedberger Stadtrat will im Februar entscheiden

    Bis Mitte Februar sollen die Planungsbüros nun abgestimmte Entwürfe und eine erste Kostenberechnung vorlegen, damit der Stadtrat über das weitere Vorgehen entscheiden kann. Fest steht bereits jetzt, dass ein Ausbau im Jahr 2022 unwahrscheinlich ist. Zum einen seien die Zeiträume zwischen Ausschreibung und Umsetzung so kurz, dass mit sehr hohen Angebotspreisen zu rechnen sei. Zum anderen müsste der erste Bauabschnitt bis spätestens Mitte Juli fertig sein. Um den Auszug zum Altstadtfest und den Aufbau des Volksfestes zu gewährleisten, wies Bürgermeister Eichmann auf das straffe zeitliche Konzept hin.

    Die Ausschussmitglieder zeigten sich darum einverstanden, die Umgestaltung zu verschieben und zunächst nur die Bushaltestelle für die Vinzenz-Pallotti-Schule provisorisch herzustellen. Die Kosten werden mit 10.000 bis 15.000 Euro veranschlagt. Die Arbeit könnte auch der städtische Bauhof übernehmen.

    Das Friedberger Volksfest wurde 1927 zum ersten Mal auf dem Volksfestplatz an der Aichacher Straße gefeiert. Die CSU will an diesem angestammten Standort festhalten.
    Das Friedberger Volksfest wurde 1927 zum ersten Mal auf dem Volksfestplatz an der Aichacher Straße gefeiert. Die CSU will an diesem angestammten Standort festhalten. Foto: Private Sammlung Franz Reißner

    Wolfgang Rockelmann (Parteifreie Bürger) warnte davor zu hudeln. Edmund Dorsch (Grüne) äußerte Bedenken gegen den Vorschlag der Planer, künftig nur noch eine Ausfahrt für Pkw und Busse ganz im Norden des Volksfestplatzes anzulegen, wo der Geh- und Radweg entlang der Aichacher Straße besonders schmal sei und auch noch der Verkehr von der Konradin-Realschule hinzukomme. Auch der AVV sehe es kritisch, wenn es nur noch eine Ein- und Ausfahrt gebe, sagte Moritz Ladwig vom Tiefbauamt. Thomas Kleist (CSU) betonte, es sei der Wille seiner Fraktion, das Volksfest an seinem angestammten Platz zu erhalten.

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