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Friedberg: Die Kirche St. Jakob in Friedberg - mit Kinderaugen gesehen

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Die Kirche St. Jakob in Friedberg - mit Kinderaugen gesehen

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    St. Jakob hinter einem coolen Graffiti-Schriftzug: So gestaltete Lorenz Heißerer sein Bild.
    St. Jakob hinter einem coolen Graffiti-Schriftzug: So gestaltete Lorenz Heißerer sein Bild. Foto: Angela Seeringer

    Ein voller Erfolg war die Vernissage zur Malaktion des Pfarrgemeinderats zum 150. Jubiläum von St. Jakob, die am Freitag im Gemeindesaal von St. Jakob stattfand. Über 60 große und kleine Besucher und Besucherinnen bestaunten die künstlerische Kreativität der sechs bis 17 Jahre alten Künstlerinnen und Künstler. 205 Bilder, eins schöner als das andere, wurden gemalt, gezeichnet und geklebt.

    St. Jakob von Innen und Außen – mit Kinderaugen gesehen. Die außergewöhnliche Kreativität der Kinder beeindruckte. Da wurde in den Tabernakel gekrochen, sich in die Orgel gekrallt und in den Beichtstuhl verbissen, wie Anton Oberfrank, der die Aktion betreut hatte, den Enthusiasmus der kleinen und großen Künstler bei einem Malnachmittag im Juli begeistert beschrieb. Erstaunlich und beeindruckend, wie die Kinder ihre Kirche sehen.

    Kinder malen St. Jakob in Friedberg: Was sagen die jungen Künstler?

    Für den elfjährigen Oskar Kandler war es das ewige Licht als besonderes Zeichen im Altarraum: „Für mich steht das im Mittelpunkt.“ Das Bild der erst siebenjährigen Franziska Hartl zeigt detailreich den Fliesenboden der Kirche, während die zwölfjährige Anna Krupp den Blick auf Stadt und Kirche mit der darüber schwebenden Heiligen Corona gezeichnet hat. „Ich habe die Chorsicht auf die Orgel gemalt“, so die achtjährige Marianne Unverricht, „weil ich selbst im Chor bin.“

    Nicht nur die außergewöhnlichen Ansichten erstaunten, auch die Vielfalt der Techniken begeisterte. Arbeiten im Stil von Vincent van Gogh oder Gabriele Münter finden sich ebenso wie solche im Graffiti-Stil oder Collagen-Malereien. Kubismus neben Impressionismus, architektonische Zeichnungen neben pointillistischen. Selbst Arbeiten im mittelalterlichen Stil mit Goldgrund sind zu sehen.

    Anita Jaumannn vom Pfarrgemeinderat unterhält sich mit Oskar Kandler über sein Bild der Jakobskirche.
    Anita Jaumannn vom Pfarrgemeinderat unterhält sich mit Oskar Kandler über sein Bild der Jakobskirche. Foto: Angela Seeringer

    Maßgeblich zum Gelingen der Aktion hat Anita Jaumann vom Pfarrgemeinderat beigetragen. Sie begrüßte die zahlreich erschienenen Besucherinnen und Besucher, unter ihnen auch viele Lehrerinnen und Lehrer sowie Stadtratsmitglieder. Als die Idee der Malaktion für Kinder im Festausschuss aufkam, war Kunst-Expertise gefragt. „Und diese“, so Anita Jaumann, „war von Seiten des Pfarrgemeinderats zumindest ausbaufähig.“ Unglaublich dankbar sei sie daher für die tatkräftige Unterstützung der Friedberger Künstler Gerti Huber, Anton Oberfrank und Franz Reißner, denen ihr besonderer Dank galt.

    „Wer hat euch denn motiviert?“, fragte sie die vielen anwesenden Kinder. „Die Mama,“ war die belustigende Antwort eines kleinen Mädchens. Vornehmlich waren es die Kunsterzieherinnen und Kunsterzieher der Friedberger Schulen, die sich der spannenden Aufgabe angenommen haben. Neben der Grundschule Süd und der Theresia-Gerhardinger-Schule beteiligten sich auch die Vinzenz-Pallotti-Schule, die Mittelschule Friedberg inklusive der Dependance am Eisenberg, die Konradin-Realschule und das Staatliche Gymnasium Friedberg. Diese enge Zusammenarbeit zwischen Schulen und Pfarrgemeinde in Friedberg sei sicherlich einzigartig und das persönliche Engagement außergewöhnlich, hieß es bei der Eröffnung.

    Schulen in Friedberg beteiligen sich an Malaktion von St. Jakob

    Auch wenn es eine Jury gab, wurde bewusst auf eine Prämierung der Arbeiten verzichtet, so Gemeindereferentin Elisabeth Wenderlein. „Wie soll man bei dieser Vielzahl der Ansichten auf St. Jakob werten können?“, fragte die dritte Bürgermeisterin Claudia Eser-Schuberth in ihrem Grußwort. Als kleine Anerkennung erhielt jedes anwesende Kind einen Eisgutschein von der Eisdiele Tutti Frutti.

    Musikalisch untermalt wurde die Veranstaltung von Emily Scroggie (Gesang) und Julian Graf (Klavier). Mit ihren einfühlsamen Interpretationen zu „Misty“ von Erroll Garner, „Lullaby of Birdland“ von George Shearing und „Je veux“ von Zaz erhielten sie langanhaltenden Applaus.

    Ausstellung im Friedberger Pfarrzentrum/Divano: Öffnungszeiten und Termine

    Wer jetzt Lust bekommen hat, die Arbeiten persönlich zu bewundern, kann dies bis zum 20. Oktober im Pfarrzentrum St. Jakob zu den Öffnungszeiten des Divano tun. Auch in der Kirche können einige Arbeiten neben den gezeichneten Originalen besichtigt werden. So auch der Beichtstuhl (in den man sich dafür nicht verbeißen muss).

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