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Friedberg: Biss, Humor und Blasmusik beim Friedberger Starkbierfest

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Biss, Humor und Blasmusik beim Friedberger Starkbierfest

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    Stadtkapellen-Vorsitzende Clarissa Beck freut sich über die bissige Unterstützung des Duos Zwida & Wurzn alias Robert Höck und Veronika Günther beim Starkbierfest.
    Stadtkapellen-Vorsitzende Clarissa Beck freut sich über die bissige Unterstützung des Duos Zwida & Wurzn alias Robert Höck und Veronika Günther beim Starkbierfest. Foto: Christine Hornischer

    Es mag wohl stimmen: Im Bier liegt die Wahrheit. Dies stellte die Stadtkapelle unter der Leitung von Andreas Thon beim traditionellen Starkbierfest im ausverkauften Saal der Wulfertshauser Gaststätte Metzger mit 300 Gästen unter Beweis. Die Blasmusik - mal traditionell, mal mit moderneren Klängen - war Basis für Gemütlichkeit und Gaudi. Unterstützt wurde die Kapelle beim Derblecken erstmals von Zwida & Wurzn alias Veronika Günther und Robert Höck, die Riesenapplaus erhielten. Denn mit seinen pointierten Texten voll Biss und Humor traf das Duo mehr als ein Mal ins Schwarze.

    „Die Corona-Zwangspause hat die Friedberger Politik und Prominenz nicht davon abgehalten, ordentlich Material für eine ausgiebige Fastenpredigt zu produzieren“, kündigte die Vorsitzende der Stadtkapelle, Clarissa Beck, das Spektakel an. Und mit einem Augenzwinkern begann sie das Derblecken bereits in ihrer Begrüßung: „Der Stadtrat ist bis auf die grüne Fraktion gesammelt anwesend. Denen war's wohl zu kalt zum Radeln.“ Gerade noch rechtzeitig entdeckte Beck allerdings die Grünen-Landtagsabgeordnete Christina Haubrich aus Merching, um diese dann besonders nett willkommen zu heißen.

    Stadtkapellen-Vorsitzende Clarissa Beck freut sich über die bissige Unterstützung des Duos  Zwida & Wurzn, alias Robert Höck und Veronika Günther.
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    Beim Starkbierfest 2023 im ausverkauften Gasthof Metzger in Wulfertshausen hat das Duo Zwida und Wurz'n Premiere. Unsere Bildergalerie zeigt die schönsten Impressionen.

    Beim Fass-Anstich erhielt Bürgermeister Roland Eichmann Assistenz vom stellvertretenden Landrat Manfred Losinger, der ihm als streitbarer CSU-Stadtrat sonst eher selten Unterstützung anbietet. Und siehe da: Nach nur zwei Schlägen floss das Bier. 

    Am Rest des Abends galt das Nockherberg-Motto: Nicht erwähnt werden ist 1000-mal schlimmer als in guter bayerischer Manier derbleckt zu werden. Und die Politprominenz bekam reichlich Fett weg. Da machten doch die Vroni und der Robert als Zwida & Wurz’n auf einem imaginären Bahnhof den Vorschlag einer Dorfpartnerschaft mit dem afrikanischen Zafi, weil da mindestens so viele Schwarze seien wie in Wulfertshausen

    Als Vroni dann von einer "Lichtgestalt" schwärmte, und Robert wissen wollte, wer das denn sei, entgegnete sie ganz verschämt: „Ja, der Roland!“ Roberts Kommentar: „Die Vroni ist in der Mauser.“ Das folgende Lied mauserte sich dann auch, und zwar zum Ohrwurm: „Was kann der Roland denn dafür, dass er so schön ist …“ Das G´stanzl „Ein Loch ist im Eimer“ wurde spontan zu „Ein Loch ist im Haushalt“, was das Duo zu dem Fazit brachte: „So viele Kinder kann der Roland gar nicht machen, um das zu decken!“

    Friedberger Starkbierfest nimmt Politik aufs Korn

    Unverblümt nahmen sie immer wieder die Friedberger Politik aufs Korn. So schmiedeten sie einen „Verführungsplan“ für Grünen-Stadträtin Marion Brülls, die mit ihrer Fraktionskollegin Claudia Eser-Schuberth den von ihnen eigentlich eher ungeliebten Bürgermeister Eichmann verführen sollte. Claudia allerdings war der Meinung: „Wir bleiben so wie wir sind, dann platzt der Roland.“ Das Lied „FDB, FDB, du bist unbeschreiblich schee“, das die Gäste natürlich mitsangen, untermalte die Sketche und ging unter die Haut. 

    Das Gelächter im Saal war groß, als Robert sinnierte, dass „der Wunsch des Bürgermeisters nach einem Sohn viele Töchter erzeugt“ - Bürgermeister Eichmann wird in einigen Monaten zum vierten Mal Vater. Und Junge-Union-Kreisvorsitzender und Stadtrat Florian Wurzer bekam zu hören, dass er „ausschaut wie unser katholischer Nachbar“. Die Überlegungen „Der Florian will ins Maximilianeum, aber solange der Peter drinsitzt, schaut's scheiße für ihn aus“ und „Tomaschko spricht so sanft, so klar, er könnt auch Pfarrer sein!“ wurden vom Publikum mit lautem Jubel quittiert. 

    Schilderwald beim Friedberger Starkbierfest.
    Schilderwald beim Friedberger Starkbierfest. Foto: Christine Hornischer

    Die Musikerinnen und Musiker der Stadtkapelle wiederum bewiesen mit ihrem Ausflug in die Welt der modernen Musik, dass sie auch Schlager können. So erklangen die Gassenhauer „Skandal im Sperrbezirk“, „Ich seh´ den Sternenhimmel“ und ein Udo-Jürgens-Medley. Oft und lautstark war an diesem Abend „Ein Prosit der Gemütlichkeit“ zu hören. Aber auch der traditionelle Shanty „The Wellerman“ erklang, mit dem es der schottische Postbote Nathan Evans unverhofft in die Hitparaden geschafft hatte. 

    Starkbierfest im Gasthof Metzger in Wulfertshausen kommt gut an

    Das Zusammentreffen von anstoßenden Maßkrügen mit deftigen Seitenhieben auf Friedbergs Politik gefiel nicht nur Annette Moiß aus Wulfertshausen, die fand: „Das hier ist besser als am Nockherberg. Das Duo Zwida & Wurzn ist einfach genial.“ Trotzdem gab es am Ende erleichterte Minen bei den Derbleckte. Diese und die gute Stimmung aller Gäste machten aus dem Friedberger Starkbierfest auf ein Neues einen Höhepunkt im Friedberger Gesellschaftsleben. 

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