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Friedberg: Beim Radfahren hakt es an vielen Stellen: Reiner Teuber tritt dagegen an

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Beim Radfahren hakt es an vielen Stellen: Reiner Teuber tritt dagegen an

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    Der Friedberger Radverkehrsbeauftragte Reiner Teuber freut sich über Verbesserungen wie den Schutzstreifen hier an der Afrastraße. Doch zu seinem Bedauern kommt vieles nur langsam voran.
    Der Friedberger Radverkehrsbeauftragte Reiner Teuber freut sich über Verbesserungen wie den Schutzstreifen hier an der Afrastraße. Doch zu seinem Bedauern kommt vieles nur langsam voran. Foto: Ute Krogull

    Ludwigstraße, Münchner Straße, Kreisverkehr am Bahnhof, Luitpoldstraße, Neue Bergstraße in Derching, Pfarrer-Bezler-Straße in Stätzling.... Die Liste der Fahrrad-Brennpunkte in Friedberg ist lang. Und darin sind noch gar nicht all die schlecht einsehbaren Stellen, dunklen Unterführungen, tückischen Baumwurzeln aufgeführt. Reiner Teuber trat vor zwei Jahren als ehrenamtlicher Radverkehrsbeauftragter an, solchen Mängeln den Kampf anzusagen. Passiert ist seitdem auch aus seiner Sicht zu wenig. Auf einer Radtour benennt er Schwierigkeiten, zeigt aber auch, wo es Verbesserungen gibt oder bald geben soll. Und er erklärt, warum an manchen Stellen Veränderungen nicht möglich sind.

    Gleich am Treffpunkt, dem Park-and-ride-Platz Friedberg-West, zeigt sich eines dieser Probleme. Die Ampel für Radler und Fußgänger an der Einfahrt von der Augsburger Straße hat so oft Rot, dass die meisten das Signal ignorieren. Eine Lösung wäre, dass Straßenbahnen nur Grün bekommen, wenn sie anrollen, zum Beispiel durch Sensoren. Teubers Ansprechpartner hierfür sitzen in Augsburg – und bislang ist er dort noch nicht zu den Verantwortlichen vorgedrungen. 

    Der Radweg von der Ach zur Afrastraße den Bahndamm entlang soll verbreitert und neu asphaltiert werden. Beleuchtet wurde er bereits.
    Der Radweg von der Ach zur Afrastraße den Bahndamm entlang soll verbreitert und neu asphaltiert werden. Beleuchtet wurde er bereits. Foto: Ute Krogull

    Insgesamt jedoch lässt sich im Gebiet Unterm Berg einiges vorweisen. Bewusst hat der 63-Jährige seine Verbesserungsvorschläge hier als Erstes eingebracht, da sie im Gegensatz zu Innenstadt nicht mit dem geplanten Radverkehrskonzept kollidieren. Bis das fertig ist, liegen in der Stadtmitte nämlich Projekte auf Eis, um Zuschüsse nicht zu gefährden. Und dass mit der Arbeit noch nicht einmal begonnen wurde, liegt laut Teuber am Zuschussgeber für das Konzept als solches, bei dem die Unterlagen monatelang auf Bearbeitung warteten – bis die Zuschüsse letztlich abgelehnt wurden. 

    Dass er gegen solche Bürokratie-Mühlen anstrampeln muss, ahnte der gebürtige Friedberger nicht, als er die Aufgabe Ende 2021 übernahm. "Vieles von dem, was ich gleich am Anfang vorgeschlagen habe, ist immer noch nicht umgesetzt", berichtet er. Das liege nicht an der Untätigkeit der Stadt, sondern sei systembedingt. So kann die Sperre am Zugang zur B300 am Leitenweg nicht radfahrerfreundlicher gestaltet werden, weil das Straßenbauamt aus Sicherheitsgründen dagegen ist. 

    Verbesserungen für Radfahrer in Friedberg

    Doch zurück zu dem, was angegangen wurde: Viele Radlerinnen und Radler freuten sich, als der Bauhof 2020 die holprige Lindenallee bei Segmüller neu asphaltierte. Auch erleichtert an der Kreuzung Augsburger/Afrastraße eine Absenkung die Querung und die Afrastraße erhielt Radschutzstreifen. Noch dieses Jahr soll laut Teuber der enge Weg von der Afrastraße nach Osten den Bahndamm entlang verbreitert werden. Richtung Westen wird hinter dem Autefa-Gebäude die Durchfahrt verbessert, sodass hier letztlich eine Verbindung vom Bahnhof bis zum Chippenham-Ring möglich wird. 

    Solche attraktiven Ost-West- bzw. Nord-Süd-Achsen abseits der viel befahrenen Straßen sind das große Ziel des Radverkehrsbeauftragten. Er hat Vorschläge erarbeitet und ist gespannt, was das Radverkehrskonzept ergibt. Doch immer wieder hakt es an den Gegebenheiten. Selbst wenn man im Rahmen des Umbaus die Herrgottsruhstraße noch besser für Radfahrer erschließt, bleibt das Problem Ludwigstraße und Friedberger Berg. Könnte man hier mit Schildern Autofahrer dazu bringen, sich an die Rechts-vor-links-Regel zu halten? Könnte man den Fußweg am Berg zugunsten von Radlern verbreitern? 

    Auch ohne Baustelle ist der Fuß- und Radweg an der Münchner Straße in Friedberg sowohl für Radler als auch für Fußgänger gefährlich.
    Auch ohne Baustelle ist der Fuß- und Radweg an der Münchner Straße in Friedberg sowohl für Radler als auch für Fußgänger gefährlich. Foto: Ute Krogull

    Genauso schwierig ist in Richtung Nord-Süd der Rad- und Fußweg an der Münchner Straße, wie erst vor Kurzem wieder eine Befahrung mit dem ADFC ergab. Unklare Trennung, parkende Autos, Aufsteller der Geschäfte werden zur Gefahr für Radfahrer und Fußgängerinnen. Zwar habe die Stadt nach der Befahrung 2019 Geschäftsleute angeschrieben und die Situation sei besser. Es wurden "rote Teppiche" zum Schutz der Radler angebracht, doch Teuber betont: "Wenn die Baustelle des Wohn- und Geschäftshauses fertig ist, muss an der Münchner Straße dringend etwas geschehen."

    Richtung Wulfertshausen kann er sich eine neue Radverkehrsführung vorstellen, die bereits ab der Einmündung Burgwallstraße von der Aichacher Straße mit ihren diversen Problemstellen abweicht. Um die Einmündung der Zeppelinstraße in die Burgwallstraße zu entschärfen, stellt er sich dort Aufstellflächen für Radler vor, eventuell eine Einbahnstraßenregelung für die

    Folgende Verbesserungen für Radfahrer in Friedberg sollen bald angegangen werden:

    Die Querung der Neuen Bergstraße in Derching am Laubenweg ist gefährlich.
    Die Querung der Neuen Bergstraße in Derching am Laubenweg ist gefährlich. Foto: Ute Krogull

    Die Einbahnstraßenregel für Radler in der Gabelsbergerstraße wird aufgehoben

    Die Pfarrer-Bezler-Straße im Bereich der Kirche in Stätzling erhält bergauf einen Schutzstreifen – für zwei Schutzstreifen oder einen breiteren Geh- und Radweg ist die Straße zu schmal.

    In der Bacherner Georgstraße wird die Querungsstelle beschildert.

    • Der Schutzstreifen an der Luitpoldstraße wird wieder sichtbar markiert.
    • Die Einbahnstraßenregel für Radler in der Gabelsbergerstraße wird aufgehoben
    • Die Querung der Neuen Bergstraße auf Höhe Laubenweg in Derching wird Schritt für Schritt verbessert (erster Schritt: Baumschnitt). Bereits aufgehoben wurde die Einbahnregelung für Radfahrer im Laubenweg.
    • Der Radweg von den Ziegenaus-Silos Richtung St. Afra wird verbreitert
    • Der Weg von der Afrastraße zur Ach an der Bahn entlang wird verbreitert.
    • Der Weg von der Afrastraße nach Westen hinter Autefa wird verbessert und beleuchtet.
    • Die Pfarrer-Bezler-Straße im Bereich der Kirche in Stätzling erhält bergauf einen Schutzstreifen – für zwei Schutzstreifen oder einen breiteren Geh- und Radweg ist die Straße zu schmal.
    • Der Radweg am neuen Regenrückhaltebecken bei Rederzhausen wird erstellt (das ist die erste Hälfte der Gesamtmaßnahme dort).
    • In der Bacherner Georgstraße wird die Querungsstelle beschildert.
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