Startseite
Icon Pfeil nach unten
Friedberg
Icon Pfeil nach unten

Friedberg: Bayerisches Umweltministerium zeichnet Körners Hofladen in Friedberg aus

Friedberg

Bayerisches Umweltministerium zeichnet Körners Hofladen in Friedberg aus

    • |
    Thorsten Glauber (l.) und Jurorin Prof. Dr. Claudia Guldimann (2.v.l.) überreichten die Ehrenauszeichnung an Stephan Körner (2.v.r.), seine Frau Maria und Martin Augustin (r.).
    Thorsten Glauber (l.) und Jurorin Prof. Dr. Claudia Guldimann (2.v.l.) überreichten die Ehrenauszeichnung an Stephan Körner (2.v.r.), seine Frau Maria und Martin Augustin (r.). Foto: Sabine Roth

    Futter aus eigenem Anbau, artgerechte Tierhaltung, Schlachtung und Vermarktung direkt am Hof - für dieses Konzept haben Stephan Körner und Martin Augustin die Ehrenauszeichnung „Region.Tradition.Innovation“ des Bayerischen Umwelt- und Verbraucherschutzministeriums erhalten. Minister Thorsten Glauber übergab den erstmals verliehenen Preis jetzt an die beiden Landwirte.

    Wertschöpfung vor Ort unterstützen, Tierwohl stärken und regionale Strukturen erhalten: Mit der Ehrenauszeichnung „Region.Tradition.Innovation“ würdigt das Ministerium erstmals Metzger und Schlachtbetriebe für ihre herausragende Arbeit. Körner vereint gemeinsam mit seinem Partnerbetrieb Augustin die verschiedenen Stufen der Wertschöpfungskette der Landwirtschaft.

    Glauber betonte bei der ersten Auszeichnung auf dem Hof von Stephan Körner und Martin Augustin: „Gerade in Krisenzeiten zeigt sich, wie wichtig die regionale Produktion von Lebensmitteln ist." Bayern habe traditionell viel kleinbäuerliche Landwirtschaft und regionale Nutztierhaltung. Wer die Wertschöpfung vor Ort unterstütze, stärke gleichzeitig das Tierwohl. "Wir wollen die bestehenden regionalen Strukturen bei der Schlachtung, Verarbeitung und Vermarktung erhalten. Kurze Wege und hochwertige Waren: Das ist die Formel der Zukunft“, so Glauber.

    So funktioniert der Kreislauf der Landwirtschaft

    Wichtig sei es, nach außen auch zu zeigen, wie die Tiere geschlachtet würden und wie dieser Kreislauf funktioniere. „Das ist großartig, was Sie leisten. Region, Tradition und Innovation – diese Begriffe sind eng mit Stephan Körner verbunden“, betonte Landrat Klaus Metzger. Die Landwirtschaft werde sich verändern und er sei zuversichtlich, dass man über diese Marschroute auch die Landwirte überzeugen könne.

    Bereits im Dezember hat Körner von der Auszeichnung erfahren. Der Landwirt ist immer noch ganz gerührt davon und strahlt über das ganze Gesicht: „Wir freuen uns riesig darüber, dass unser Betrieb zu den drei besten in ganz Bayern gehört“. Neben Körners Hofladen erhielten auch die mobile Geflügelschlachterei „Henna Wast“ in Landshut und „Weidefleisch Seitz“ in Leutershausen den Preis.

    Schwieriger Start für Körners Stall in der Friedberger Au

    Damit ist der schwierige Start für seinen Wohlfühlstall in der Au schnell vergessen. Damals wurden ihm vonseiten der Behörden und der Anwohner viele Steine in den Weg gelegt. Heute ist der Landwirt und Metzgermeister stolz auf das, was er hier geschaffen hat. Er stammt nicht aus einem landwirtschaftlichen Betrieb, wusste aber schon von Kind an, dass er Bauer werden will. Und er ist seinem Herzenswunsch gefolgt.

    Die Tiere in den Ställen der Landwirte von Stephan Körner und Martin Augustin wohnen auf Stroh und werden mit Futter aus eigenem Anbau aufgezogen.
    Die Tiere in den Ställen der Landwirte von Stephan Körner und Martin Augustin wohnen auf Stroh und werden mit Futter aus eigenem Anbau aufgezogen. Foto: Sabine Roth

    Es brauchte aber schon viel Mut, Idealismus und viele gute Ideen. Den Stall für seine Strohschweine plante und baute er weitestgehend selbst. „Und ich bin glücklich damit, wenn ich sehe, wie gut es meinen Tieren geht. Das ist mir der Aufwand wert.“ Und er tut alles mit gutem Gewissen. Seine Schweine liegen ihm am Herzen. „Sonst könnten wir kein Fleisch von herausragender Qualität erzeugen, das man mit Genuss und gutem Gewissen essen kann. Tierliebe und bewusster Fleischgenuss müssen sich also nicht ausschließen.“

    Körners Tiere leben auf Stroh und erhalten Futter aus eigenem Anbau

    Die Tiere wohnen in einem luftigen und geräumigen Stall und liegen auf Stroh. Gefüttert werden sie mit dem selbst angebauten Futter. Weizen, Gerste, Mais und Soja dürfen nie aus einem genveränderten Saatgut entstammen, darauf wies Körner beim Rundgang über seinen Hof hin.

    Die drei ausgezeichneten Betriebe wurden durch die Bezirksregierungen vorgeschlagen und von einer Jury ausgewählt. Neben zwei Vertretern des Umwelt- und Verbraucherschutzministeriums waren Prof. Dr. Claudia Guldimann vom Lehrstuhl für Lebensmittelsicherheit und -analytik an der Ludwig-Maximilians-Universität München und Prof. Dr. Manfred Geißendörfer vom Lehrstuhl für Agrarpolitik, Ländliche Entwicklung und Regionalmanagement an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf in der Jury vertreten.

    Warum der Friedberger Stephan Körner die Auszeichnung verdient hat

    „Solche Betriebe wie der von Stephan Körner stechen heraus, was das Tierwohl und die Nachhaltigkeit angeht. Zudem werden hier auch noch unterschiedliche Rassen gehalten und man hat bei der Schlachtung die Würde der Tiere im Blick. Das neu errichtete Schlachthaus neben dem Stall hier am Hof hat eine EU-Zulassung“, freut sich Guldimann. So etwas sei nicht selbstverständlich und habe eine Auszeichnung verdient.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden