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Friedberg: Aus für das Friedberger Citymanagement

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Aus für das Friedberger Citymanagement

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    Der Aktiv-Ring entwickelte ein neues, sehr erfolgreiches Konzept für die Marktsonntage. Bei der Organisation knirschte es jedoch zuletzt zwischen dem Verein und der  Stadtverwaltung.
    Der Aktiv-Ring entwickelte ein neues, sehr erfolgreiches Konzept für die Marktsonntage. Bei der Organisation knirschte es jedoch zuletzt zwischen dem Verein und der Stadtverwaltung. Foto: David Honold

    Die Stadt Friedberg hat sich mit ihrem Experiment Citymanagement schwergetan. Dem ersten Citymanager verweigerte der Stadtrat 2019 nach zwei Jahren im Amt die Vertragsverlängerung, seine Nachfolgerin warf im Mai 2023 das Handtuch. Der Posten wird nach diesen Erfahrungen nicht mehr besetzt, sondern neu konzipiert. Als Grund nannte Bürgermeister Roland Eichmann Parallelstrukturen mit dem Aktiv-Ring und dessen Geschäftsführung, die ebenfalls die Vermarktung der Innenstadt zum Ziel haben. Dies habe für Konfliktpotenzial gesorgt.

    Es war kein Geheimnis, dass das Klima zwischen Citymanagerin Bianca Roß und Aktiv-Ring-Geschäftsführerin Renate Mayer zuletzt sehr angespannt war. Die Zusammenarbeit sei kompliziert gewesen, Arbeitsweisen passten nicht zusammen, analysierte die Stadtverwaltung in den Unterlagen für die Sitzung des Finanz-, Personal- und Organisationsausschusses. Das führte schließlich dazu, dass der Aktiv-Ring sich aus gemeinsamen Projekten zurückzog. "Das wollen wir nicht, wir wollen die Innenstadt gemeinsam weiterentwickeln", betonte Eichmann im Ausschuss. 

    Aktiv-Ring und Einzelhandelskonzept Friedberg werden betreut

    Daher wird die Stabsstelle Wirtschaftsförderung/Citymanagement neu konzeptioniert als

    Die Verwaltung sieht darin mehrere Vorteile. So vereine die Neuausrichtung eine inhaltlich sinnvolle Zielsetzung im Bereich Wirtschaftsförderung/Citymanagement mit der bei den lokalen Akteuren beobachteten Nachfrage. Gleichzeitig könnten im Hinblick auf das Standortmarketing Synergieeffekte realisiert werden. Insgesamt werden durch Synergieeffekte mit dem Tourismus sowie weitere Veränderungen in diesem Bereich (etwa weniger Messe-Auftritte) 30 Wochenstunden eingespart. Auch dies ist für die Stadt in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ein wichtiger Faktor.

    Wirtschaftsförderung in Friedberg: Termine für den Bürgermeister?

    Möglich wird das vor allem auch dadurch, dass Ines Bobinger vom Tourismus auf die neue Stabsstelle wechselt. Die langjährige städtische Mitarbeiterin genießt allseits Ansehen für ihre Kompetenz und gilt als bestens vernetzt in Friedberg. 

    Deswegen stimmte der Ausschuss zu, kritische Stimmen gab es aber durchaus. Am radikalsten sah es Jakob Eichele von den Freien Wählern. Er würde die Stelle am liebsten ganz streichen und dafür dem Aktiv-Ring mehr Geld geben. Eine Reihe von Anmerkungen hatte auch SPD-Fraktionschefin Ulrike Sasse-Feile. Unter anderem hakte sie nach, was in den 16 Stunden Wirtschaftsförderung eigentlich getan werden soll - ob es nur darum gehe, Termine für Besuche des Bürgermeisters auszumachen oder aber ob echte Beratung von Unternehmen möglich sei. Außerdem befürchtete sie, dass vier Stunden pro Woche dem neuen Einzelhandelskonzept nicht gerecht würden. Sasse-Feiles Fazit: "Die Neukonzeption ist eine Riesenchance, aber mir fehlt die klare Zielsetzung."

    Ines Bobinger wechselt auf neue Stabsstelle Standortmarketing in Friedberg

    Bürgermeister Eichmann definierte die Aufgaben daraufhin etwas genauer. Natürlich gehe es bei der Wirtschaftsförderung um den Kontakt zu Firmen, um Besuche, aber auch um Veranstaltungen für Informationen und Austausch. Zum Standortmarketing zählen ihm zufolge Projekte wie ein neuer Image-Film, während das Einzelhandelskonzept eine Querschnittaufgabe für die gesamte Verwaltung darstelle. Bis auf Jakob Eichele stimmten alle Stadträte der Neukonzeption zu.

    Renate Mayer, ehrenamtliche Geschäftsführerin des Aktiv-Rings, hatte die Sitzung verfolgt. Sie zeigte sich danach zufrieden mit der Entscheidung. Sie schätze Ines Bobinger und die Zusammenarbeit mit ihr sehr, sagte sie. 

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