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Friedberg/Augsburg: Ilir Seferi übernimmt das Friedberger Gasthaus Zieglerbräu

Friedberg/Augsburg

Ilir Seferi übernimmt das Friedberger Gasthaus Zieglerbräu

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    Der Augsburger Wirt Ilir Seferi übernimmt das Gasthaus Zieglerbräu am Friedberger Marienplatz.
    Der Augsburger Wirt Ilir Seferi übernimmt das Gasthaus Zieglerbräu am Friedberger Marienplatz. Foto: Peter Fastl (Archiv)

    In Friedberg gab es einige Gerüchte, wer das Zieglerbräu am Marienplatz übernehmen würde, das im Sommer schließen musste. Jetzt steht es fest: Neuer Wirt ist der Augsburger Ilir Seferi. Schon am Sonntag will er starten. Was nicht mehr viele wissen: Seferi hat früher schon in Friedberg gelebt und gearbeitet.

    In Augsburg betreibt der 48-Jährige seit 2006 den Ochsen in Göggingen sowie den Haunstetter Hof. In Friedberg möchte er mit einer schwäbisch-bayerischen Karte überzeugen. Ab 13. Dezember soll es in der Traditionswirtschaft am Marienplatz Essen zum Mitnehmen geben; auch einen Lieferservice will der Gastronom bieten. Auf der "kleinen klassischen Wirtshaushauskarte", wie er sie nennt, stehen unter anderem Schweinebraten, Hirschragout, Wildsalate, Ziegenkäse, ein Bergbauern-Burger für junge Leute und ein veganes Gericht wie Curry.

    Diese Pläne hat Seferi für das Gasthaus Zieglerbräu

    Die Wirtschaft hat harte Zeiten hinter sich. Nachdem die langjährigen beliebten Wirtsleute Gisela und Ferdinand Steiner Ende 2015 in den Ruhestand gegangen waren, baute Hasen-Immobilien die in die Jahre gekommene Wirtschaft um. Im September 2016 starteten Franz Wirth und Karlheinz Lacker dort, scheiterten jedoch relativ schnell. Daraufhin zog Sonja Gerster mit ihrer Genusswerkstatt ein; sie musste im Sommer 2020 schließen. Wie will Seferi schaffen, was anderen nicht gelang - und das inmitten der Corona-Krise?

    Er sagt: "Wenn wir jetzt alle den Kopf in den Sand stecken, bringt es nichts. Friedberg verdient das Ziegler und das Ziegler verdient einen engagierten Wirt." In der Tat bringt der Gastronom jahrelange Erfahrung mit, war zeitweise im Münchner Hofbräuhaus tätig und führte auch eine Wirtschaft in der Landeshauptstadt. Die Seferis sind in der Region Augsburg und darüber hinaus als Gastronomen bekannt.

    Das Gasthaus Zieglerbräu am Friedberger Marienplatz.
    Das Gasthaus Zieglerbräu am Friedberger Marienplatz. Foto: Nikolai Röhrich

    Ilir Seferi, der Älteste, agiert mit seinem Gögginger Ochsen und dem Haunstetter Hof unternehmerisch mittlerweile unabhängig von seinen beiden Brüdern Fatmir und Faton, die in Augsburg, Gersthofen und Ulm die Zeughausstuben, die Kälberhalle, den König von Flandern, das Augsburg Hotel Sonnenhof sowie Filialen der Café-Kette Henry's betreiben.

    In den 1990er-Jahren war die Familie aus dem Kosovo geflüchtet. Als junger Mann lebte Ilir Seferi fünf Jahre lang in der Bauernbäustraße in Friedberg, arbeitete als Kellner im Gambrinuskeller und half auch immer wieder im Zieglerbräu aus. Aus dieser Zeit hat er noch ein Foto aufbewahrt, das ihn (der später in die CSU eintrat) mit den Politikern Eduard Oswald und Albert Kling zeigt. Das soll bald das wiedereröffnete Zieglerbräu zieren.

    Ilir Seferi (rechts) mit Staatssekretärin Carolina Trautner bei der Eröffnung des Haunstetter Hofs.
    Ilir Seferi (rechts) mit Staatssekretärin Carolina Trautner bei der Eröffnung des Haunstetter Hofs. Foto: Fridtjof Atterdal (Archivfoto)

    Das repräsentable Augustiner-Wirtshaus gilt aufgrund seiner Größe und damit verbundenen Pacht als nicht einfach zu bewirtschaften. Es stehen rund 80 Plätze im Erdgeschoss, 120 im teilbaren Saal und 50 in der Außengastronomie direkt am Marienplatz zur Verfügung.

    Seferi will den Saal nach dem Lockdown wieder beleben, etwa mit Veranstaltungen und für Familienfeiern. Ihm schwebt "klassische Wirtshauskultur" vor, "wo man auch mal karteln kann" und auch ein Handwerker mittags zum Essen komme.

    Essen aus der Region im Friedberger Zieglerbräu

    Gleichzeitig verspricht er qualitativ hochwertige Küche. Alles werde von seinen Köchen eigenhändig vor Ort zubereitet, Convenience sei tabu, die Zutaten seien alle regional, etwa Strohschwein aus der Region. Personalprobleme, wie sie viele Gasthäuser umtreiben, habe er keine. So beschäftige er zwei "Spitzenköche" und sein Sohn sei im dritten Lehrjahr.

    Für das Zieglerbräu habe er sich schon vor ein paar Jahren interessiert, berichtet er unserer Redaktion. Doch die Gespräche seien damals im Sand verlaufen. Nun freue es ihn, dass es doch noch geklappt hat. "Friedberg ist wie eine kleine Heimat für mich." Nur die Genehmigung der Stadtverwaltung fehle noch für den Start am Sonntag, dies werde jedoch diese Woche noch über die Bühne gehen. Am Dienstag ist der Termin beim zuständigen Amt der Stadt Friedberg.

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