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Friedberg/Augsburg: Aus dem Viertelstundentakt der Paartalbahn wird ein Halbstundentakt

Friedberg/Augsburg

Aus dem Viertelstundentakt der Paartalbahn wird ein Halbstundentakt

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    Ab Mitte der 2030er Jahre wird die Paartalbahn  nur noch jede halbe Stunde in Friedberg halten.
    Ab Mitte der 2030er Jahre wird die Paartalbahn nur noch jede halbe Stunde in Friedberg halten. Foto: Ute Krogull

    Ganz unterschiedliche Nachrichten nahm Landrat Klaus Metzger mit aus dem Gespräch mit Markus Baumann, leitender Mitarbeiter der Deutschen Bahn und Gesamtprojektleiter für das Bahnprojekt UlmAugsburg. Bis Mitte der 2030er Jahre ist der 15-Minuten-Takt auf der Paartalbahn zwischen

    Über das Gespräch informierte das Landratsamt in einer mit der DB abgestimmten Mitteilung. Ausgangspunkt der Probleme ist laut Baumann der Ausbau der Strecke Augsburg–München in den 1990ern, der darauf ausgelegt war, dass die Paartalbahn weniger befahren würde. Ein Überwerfungsbauwerk, also eine Brücke über die Fernverkehrsgleise, wurde aus Kostengründen nicht realisiert. Doch die Fahrgastzahlen stiegen.

    Zu wenig Platz für zusätzliche Bahngleise zwischen Augsburg und Friedberg

    Zudem werden in naher Zukunft die Inbetriebnahme des neuen Stuttgarter Hauptbahnhofs sowie der Ausbau der Strecke Ulm–Augsburg weit mehr Fernverkehr in der Region führen. Das Gleisnetz um Augsburg stößt an seine Grenzen. Besonders betroffen ist die Paartalbahn, da sie zwischen dem Hauptbahnhof und Hochzoll fast vollständig auf Fernverkehrsgleisen unterwegs ist.

    Lösungsansätze, wie sie gerade diskutiert werden, kamen auch im Landratsamt zur Sprache, führten laut der Mitteilung jedoch nicht zum Ziel. Zusätzliche Nahverkehrsgleise zwischen Augsburg und Friedberg zu bauen scheitert am Platz bzw. den exorbitanten Kosten. Um dreistellige Millionenbeträge würde es da gehen, so Baumann. 

    Im Jahr 2025 will die Bahn mit dem Umbau des Bahnhofs in Friedberg beginnen. Den Viertelstundentakt kann das nicht retten.
    Im Jahr 2025 will die Bahn mit dem Umbau des Bahnhofs in Friedberg beginnen. Den Viertelstundentakt kann das nicht retten. Foto: Ute Krogull

    Das Gleiche gelte für ein fünftes Gleis zwischen Hochzoll und Hauptbahnhof oder ein Überwerfungsbauwerk in Hochzoll. Die Flächen sind von Wohnhäusern belegt. Auch die Elektrifizierung der Bahn und damit gewonnene etwas höhere Geschwindigkeit der Fahrzeuge würde das Problem laut DB nicht lösen. 

    Einen Teil des über Augsburg geplanten Fernverkehrs über Ingolstadt laufen zu lassen, läuft wiederum den Plänen des Deutschlandtakts zuwider und würde die Region abhängen. „Das ist deutschlandweit der einzige Fall, in dem ein bestehender und funktionierender Takt ausgedünnt werden muss, so bedauerlich das ist“, erklärte Baumann. 

    Straßenbahn von Friedberg nach Augsburg kein Ersatz für den Zug

    Die in den Planungen des Bundes vorgesehene Option einer „Stadtbahn“ kann die 15-Minuten-Taktung nicht ersetzen, waren sich die Gesprächspartner einig. Auf der bestehenden Straßenbahn-Strecke sind Fahrgäste um ein Vielfaches länger zwischen Friedberg und Hauptbahnhof unterwegs als mit dem Zug. Zudem ist bislang eine mögliche Trassenführung völlig unbekannt.

    Eine Möglichkeit ist noch nicht zu den Akten gelegt. Ob an Stelle eines 30-Minuten-Takts zumindest ein 20-Minuten-Takt aufrechterhalten werden könne, wird derzeit nach Baumanns Aussage bei der Bahn geprüft. Bis zum Herbst rechnet er mit einem Ergebnis. Allzu groß ist die Hoffnung allerdings nicht, weil sich diese Variante kaum in die „große Taktung“ einklinken ließe. 

    Künftig 30-Minuten-Takt Augsburg-Ingolstadt

    Damit bliebe nach Umsetzung des Deutschlandtaktes in Augsburg zwischen Augsburg und Friedberg eine Verbindung im 30-Minuten-Takt, so wie dies derzeit bis Aichach der Fall ist. „Für eine Strecke, die so gut angenommen wird wie diese, ist das ein schwer zu verkraftender Rückschritt“, so der Landrat. „Außerdem halte ich dies für ein kontraproduktives Signal in einer Zeit, in der wir den Schienenverkehr bestmöglich ausbauen wollen und müssen.“

    Erfreuliche Nachricht aus dem Gespräch war, dass der 30-Minuten-Takt künftig im Rahmen des Deutschlandtakts für die gesamte Strecke zwischen Augsburg und Ingolstadt möglich sein soll, bislang galt er nur bis Aichach. Für die Strecken von Augsburg Richtung Ammersee und Richtung Mering müsse zudem nicht mit Einschränkungen gerechnet werden, versicherte Baumann. (AZ)

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