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Friedberg: Am Friedberger Volksfestplatz geht es wieder rund

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Am Friedberger Volksfestplatz geht es wieder rund

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    Auf das 72. Friedberger Volksfest freuen sich die Vertreter des Verkehrsvereins und der Festwirtsfamilie: (von links) Florian Koss, Thomas Treffler, Thomas Kempter, Daniel Götz, Florian Eckart, Reinhard und Angelika Kempter.
    Auf das 72. Friedberger Volksfest freuen sich die Vertreter des Verkehrsvereins und der Festwirtsfamilie: (von links) Florian Koss, Thomas Treffler, Thomas Kempter, Daniel Götz, Florian Eckart, Reinhard und Angelika Kempter. Foto: Thomas Goßner

    Das hat Thomas Kempter noch nie erlebt. "Schön, dass ihr da seid", rief ein Passant dem Juniorchef der Festwirtsfamilie entgegen, die heuer zum ersten Mal beim Volksfest vertreten ist. Nach zweijähriger Pause geht es wieder rund auf dem Festplatz, und viele Friedbergerinnen und Friedberger sind schon ganz heiß. An beiden Freitagen und Samstagen ist das Zelt voll reserviert.

    Eigentlich hätte die Familie Binswanger-Kempter bereits im Jahr 2000 die Nachfolge von Karl Asum antreten sollen, der sich aus gesundheitlichen Gründen zurückgezogen hatte. Doch dann kam Corona. Zweimal fiel das Friedberger Volksfest deswegen aus, und auch für dieses Jahr war lange unsicher, ob es stattfinden würde. Anders als üblich konnte der Verkehrsverein als Veranstalter des Festes die Verträge mit den Wirten und Schaustellern darum nicht schon im November abschließen, sondern erst im März. Zu einem Zeitpunkt also, als nicht einmal klar war, ob und welche Auflagen es geben würde.

    Das Friedberger Volksfest dauert 2022 elf Tage

    "Anfangs war es schwierig, die Mannschaft wieder zusammenzuholen und zu motivieren", räumt Daniel Götz, der Präsident des Verkehrsvereins, ein. Umso mehr freuen sich er und seine Mitstreiter Florian Eckardt, Florian Koss und Thomas Treffler, dass es in kurzer Zeit gelungen ist, ein attraktives Programm auf die Beine zu stellen. Weil der Feiertag Mariä Himmelfahrt auf den Montag, 15. August, fällt, dauert das Volksfest heuer sogar einen Tag länger als gewohnt.

    So sind nicht nur fast alle Stammbeschicker wieder auf dem Volksfestplatz vertreten, der Verkehrsverein konnte auch neue Attraktionen wie den Breakdance oder die Glasfabrik gewinnen, die sonst auf großen Volksfesten wie dem Oktoberfest oder dem Cannstatter Wasen zu finden sind.

    Ebenso gibt es im Zelt der Familie Binswanger-Kempter einige Änderungen. Es ist kleiner als das von Karl Asum, bietet aber einen größeren Außenbereich. Insgesamt stehen rund 2800 Sitzplätze zur Verfügung. Schwierig ist es aktuell für die Wirtsleute, ausreichend Bedienungspersonal zu finden, berichtet Thomas Kempter. Während der Lockdowns haben sich viele Beschäftigte aus der Gastronomie sichere Jobs gesucht und sind nicht wieder zurückgekehrt.

    Die Kempters mussten darum mit einer Tradition brechen, die der Großvater eingeführt hatte - dass nämlich nur Frauen als Bedienungen in den Zelten arbeiten. Neuerdings müssen sie auch Männer dafür einsetzen. "Anders geht es nicht mehr", sagt Thomas Kempter, "es sind zu viele raus."

    Bierprobe am Friedberger Marienplatz zum Volksfestauftakt

    Änderungen hat es auch bei den Thementagen ergeben. Gesetzt sind natürlich die traditionelle Bierprobe der Brauerei Unterbaar zum Volksfestauftakt, der Hans-Böller-Lauf durch die Friedberger Innenstadt am ersten Samstag und das Feuerwerk am zweiten Freitag sowie der Festgottesdienst mit anschließendem Country-Frühschoppen am letzten Volksfestsonntag.

    Dagegen wanderte der Familientag mit verbilligten Preisen im Zelt und bei den Fahrgeschäften auf den Dienstag, weil der Mittwoch zum "Tag des Bieres" wurde, den die Wirte auch auf ihren anderen Volksfesten erfolgreich eingeführt haben. Weil die Maß 7,50 statt 8.30 Euro kostet, ist dies überall der umsatzstärkste Tag geworden.

    Das Programm beim Friedberger Volksfest

    Freitag, 5. August: ab 18 Uhr Standkonzert mit Bierprobe auf dem Marienplatz, 18.30 Uhr Auszug der Vereine zum Festplatz; 19.30 Uhr Bieranstich durch Bürgermeister Roland Eichmann.

    Samstag, 6. August: 18 Uhr Hans-Böller-Lauf, 19 Uhr Musik im Festzelt mit "Die Eslarner".

    Sonntag, 7. August: 11 Uhr Frühschoppen mit den Aretsrieder Musikanten; mittags Ochs am Spieß; 18 Uhr Musik mit Blas & Band.

    Montag, 8. August; 13 bis 17 Uhr Seniorennachmittag mit der Stadtkapelle Friedberg; 18 Uhr Musik mit "Lukas Bruckmeyer und seinen böhmischen Kameraden".

    Dienstag, 9. August: ab 14 Uhr Familientag mit verbilligten Preisen; 15 Uhr Oberbayerisches Marionettentheater mit "Die verzauberte Prinzessin" im Festzelt; 18 Uhr Musik mit "Get that".

    Mittwoch, 10. August: Tag des Bieres; 18 Uhr Musik mit "Partyräuber".

    Donnerstag, 11. August: ab 17 Uhr Haxn-Tag; 18 Uhr Musik mit "Nachtstark".

    Freitag, 12. August: 19 Uhr Musik mit "Münchner G'schichten"; 22 Uhr Feuerwerk.

    Samstag, 13. August: 19 Uhr Musik mit "Volles Brett".

    Sonntag, 14. August: 10 Uhr Zeltgottesdienst; 11 Uhr Country-Frühschoppen mit Linedance und "Why Not Band"; 19 Uhr Musik mit "Musikuss".

    Montag, 15. August: 11 Uhr Frühschoppen mit der Trachtenkapelle Hirblingen; 18.30 Uhr Musik mit "Königlich Bayerischen Vollgas Orchester".

    Seniorennachmittag auf dem Volksfest steht auf der Kippe

    Möglicherweise zum letzten Mal findet heuer der Seniorennachmittag statt, zu dem Verkehrsverein, Stadt Friedberg und Stadtsparkasse alle Bürgerinnen und Bürger ab 72 einladen. Weil diese Art der Bewirtung mehr und mehr mit den Complianceregeln in Konflikt komme, werde intern über die Zukunft dieser Veranstaltung diskutiert, berichtet Verkehrsvereinspräsident Götz.

    Musikalisch sorgen die Festwirte für ein abwechslungsreiches Programm. Weil nicht alle Besucher Party feiern wollen, sondern manche ebenso die Unterhaltung mit den Tischnachbarn suchen, gibt es auch traditionelle Blasmusik, etwa mit der Stadtkapelle Friedberg oder der Trachtenkapelle Hirblingen. Und wie schaut es mit dem umstrittenen Ballermann-Hit "Layla" aus? Daniel Götz hält nichts von Verboten. "Wir wollen es selbst in der Hand haben, wie oft das gespielt wird", sagt er mit Blick auf die mutmaßliche Textsicherheit des Publikums: Wenn die Bands es nicht spielen, dann singen es die Besucher am Ende selbst.

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