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Friedberg: 55 neue Wohnungen geplant: Wie viel Zuzug verträgt Stätzling?

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55 neue Wohnungen geplant: Wie viel Zuzug verträgt Stätzling?

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    Ein Neubauvorhaben an der Haberskircher Straße in Stätzling führte zu Diskussionen im Planungsausschuss des Friedberger Stadtrats.
    Ein Neubauvorhaben an der Haberskircher Straße in Stätzling führte zu Diskussionen im Planungsausschuss des Friedberger Stadtrats. Foto: Thomas Goßner

    Fünf neue Häuser mit insgesamt 55 Wohnungen - verträgt Stätzlings Ortsmitte eine solche Verdichtung? Mit dieser Frage beschäftigte sich der Planungsausschuss des Friedberger Stadtrats in seiner letzten Sitzung. Anlass ist eine Bauvoranfrage für das Grundstück an der Haberskircher Straße 25, wo derzeit noch ein Bauernhof steht.

    Zwar wurde das Vorhaben in einer vorangegangenen Sitzung einmal kurz unter Bekanntgaben angesprochen, allerdings ohne größere Reaktion des Gremiums. Mit geringen Änderungen könnte es nach dem Einfügungsparagrafen genehmigt werden, hieß es damals. Jetzt beantragte die CSU, das Thema noch einmal ausführlich zu beraten, und auch aus der SPD kam der Wunsch nach einer erneuten Vorstellung. 

    Neuer Wohnraum für 150 Menschen in Stätzling

    In den dreistöckigen Häusern sind Wohnungen von ein bis vier Zimmern vorgesehen, die Platz für rund 150 Menschen bieten. Dazu kommt eine Tiefgarage mit Zufahrt von der Haberskircher Straße, die sich in Nord-Süd-Richtung über das ganze Grundstück erstreckt. Baureferentin Lillian Heß wiederholte die Einschätzung, dass die vorliegende Planung keine unlösbare Konflikte beinhalte. Fest stehe, dass die gewünschten Dachaufbauten so nicht zulässig seien und die Firsthöhe um mindestens einen Meter reduziert werden müsse. 

    Hinsichtlich Grundfläche und Wandhöhe fügt sich das Vorhaben laut Heß jedoch ein, da es in unmittelbarer Nachbarschaft an der Haberskirche Straße Bezugsfälle ergeben. Die Frage sei, was die städtebauliche Absicht der Stadt sei, so die Baureferentin. Ein Bebauungsplanverfahren wird ihrer Einschätzung nach sehr aufwendig sein und Auswirkungen auf die Prioritätenliste der Verfahren haben. Dazu muss der Ausschuss aber zunächst seine Ziele formulieren und den Geltungsbereich festlegen, zumal es in Stätzling weitere Hofstellen gibt, die ein ähnliches Entwicklungspotenzial bieten. Einen solchen Bebauungsplan gibt es bereits in Derching.

    100 neue Wohnungen: Verträgt Stätzling ein solches Wachstum?

    Thomas Kleist (CSU) könnte sich angesichts des Wohnraumbedarfs in Friedberg mit einer Genehmigung nach dem Einfügungsparagrafen anfreunden. Er schloss sich dem Vorschlag der Baureferentin an, nochmals ein Gespräch mit dem Bauwerber zu führen. Sein Fraktionskollege Manfred Losinger warnte dagegen vor einem Präzedenzfall. Es gebe noch große Flächen in Stätzling, die man derartig bebauen könne. Zusammen mit den Planungen für den Bereich an der Pfarrer-Bezler-Straße und dem Baugebiet im Norden bekomme der Stadtteil an die 100 neue Wohneinheiten. "Hält Stätzling das aus mit seiner Infrastruktur?", fragte er. Der Ort könnte sich dramatisch verändern.

    Bürgermeister Roland Eichmann (SPD) widersprach. Das Grundstück sei weder besonders prägend für das Ortsbild, noch gebe es viele ähnlich große Hofstellen mehr in der Umgebung. "Wenn nicht dort, wo sonst sollen wir noch verdichten?", entgegnete er. Das Bauvorhaben gehe in die richtige Richtung. Der Ausschuss vertagte eine Entscheidung auf die nächste Sitzung am 28. November. Bis dahin soll es noch ein Gespräch mit dem Bauwerber geben. 

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