Startseite
Icon Pfeil nach unten
Friedberg
Icon Pfeil nach unten

Friedberg: Am Ottmaringer Weilerweg sollen 26 neue Wohnungen entstehen

Friedberg

Am Ottmaringer Weilerweg sollen 26 neue Wohnungen entstehen

    • |
    So könnten die beiden neuen städtischen Wohngebäude am Weilerweg in Ottmaring aussehen.
    So könnten die beiden neuen städtischen Wohngebäude am Weilerweg in Ottmaring aussehen. Foto: Architekturbüro Wolffhardt

    Die Liste der Bewerber für eine städtische Wohnung wird immer länger. Standen in der Vergangenheit noch unter 100 Namen darauf, so ist diese Marke inzwischen weit übertroffen. Friedberg will darum wieder in seinen Wohnungsbestand investieren und hat dafür eine Fläche am Ottmaringer Weilerweg ausgesucht. Ob und was dort gebaut werden kann, ist Inhalt einer Machbarkeitsstudie, über die jetzt der Bauausschuss des Stadtrats diskutierte.

    Das bestehende stadteigene Haus soll dafür abgerissen und ersetzt werden. Dass eine Sanierung der Immobilie nicht mehr sinnvoll ist, hat der Bauausschuss schon im Jahr 2012 festgestellt. Eine Haushälfte ist nicht mehr bewohnbar, seit die Statik durch einen Wasserschaden beeinträchtigt ist. Im anderen Teil ist eine Großfamilie untergebracht, für die eine neue Bleibe gefunden werden muss.

    Der städtische Wohnblock in Ottmaring kann mit vertretbarem Aufwand nicht mehr saniert werden.
    Der städtische Wohnblock in Ottmaring kann mit vertretbarem Aufwand nicht mehr saniert werden. Foto: Andreas Schmidt (Archivbild)

    Architekt Johannes Wolffhardt, der mit seinem Büro viel Erfahrung sowohl im geförderten wie auch im nachhaltigen Wohnungsbau hat, stellte den Mitgliedern des Bauausschusses die Ergebnisse seiner Untersuchung vor. Demnach können zwei Gebäude und eine Tiefgarage auf dem nach Osten abfallenden Grundstück entstehen. 

    Der Planer hatte dazu mehrere Varianten untersucht, von denen er eine dem Stadtrat ans Herz legte: Sie sieht in den beiden Häusern insgesamt 26 Wohnungen unterschiedlicher Größe, von 35 bis 90 Quadratmetern, vor. Flexible Grundrisse lassen es zu, kleinere Wohnungen bei Bedarf zusammenzulegen. Der Zugang erfolgt über außen liegende Laubengänge mit Treppe und Aufzug. Alle Wohnungen sollen barrierefrei und teilweise auch rollstuhlgerecht sein. Insgesamt könnten 1550 Quadratmeter Wohnfläche entstehen.

    Tiefgarage für städtische Wohnungen am Weilerweg

    Zwischen den beiden Gebäuden ist nach dieser Planung eine Tiefgarage angesiedelt, für die die Zufahrt über den Griesfeldweg erfolgt. Wegen der Hanglage muss dafür nicht tief gegraben werden, sodass es keine Probleme mit dem Grundwasser gibt, das wegen der benachbarten Paar an dieser Stelle vergleichsweise hoch steht. 

    Die Machbarkeitsstudie sieht eine Holzbauweise im Effizienzstandard KfW 40 vor. Eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe samt PV-Anlage und Pufferspeicher versorgt die Gebäude mit Wärme, eine kontrollierte Wohnraumentlüftung schützt das Gebäude vor Schäden, die durch eine falsche Nutzung entstehen können. 

    Kosten für Neubau in Ottmaring bei über zehn Millionen Euro

    Für die Kostenschätzung hat Architekt Wolffhardt Vergleichsobjekte aus dem Jahr 2018 herangezogen. Er veranschlagt für die beiden Wohnhäuser samt Tiefgarage 10,1 Millionen Euro. Die Stadt könnte verschiedene Förderprogramme in Anspruch nehmen, die sich auf rund drei Millionen Euro belaufen. Für den Rest gibt es zinsgünstige Darlehen, die sich langfristig über die Mieteinnahmen refinanzieren. 

    Bürgermeister Roland Eichmann (SPD) sprach von einem "Weg, den wir gehen können". Die neuen Häuser in Ottmaring sollen nach seinen Worten ein Muster sein für künftige weitere Projekte der Stadt im Sinne eines möglichst klimaneutralen Bauens. "Uns gefällt die Planung sehr gut", sagte Thomas Kleist (CSU). Grundsätzliche Zustimmung kam auch von den Grünen. Für Claudia Eser-Schuberth passen allerdings klimaneutrales Bauen und eine Tiefgarage nicht zusammen. "Wir müssen über den Stellplatzschlüssel nachdenken", forderte sie.

    Friedberg soll an Stellplatzregelung festhalten

    Baureferentin Lillian Sedlmair warnte jedoch, eine Spezialregelung für die Stadt zu treffen. Diese Diskussion könnte Begehrlichkeiten privater Bauherren wecken. Kritisch sah sie auch den Vorschlag von Simone Hörmann von und zu Guttenberg (SPD), den Bebauungsplan zu ändern, um mehr Wohnraum zu schaffen. Dies bedeute nicht nur eine Verzögerung von zwei bis drei Jahren, es müssten auch noch mehr Stellplätze ausgewiesen werden.

    Am Ende empfahl der Ausschuss dem Stadtrat ohne Gegenstimme, das vorliegende Konzept als Grundlage für das weitere Vorgehen anzuerkennen. Voraussichtlich im Juni soll dann die Verwaltung mit dem Vergabeverfahren für die Planungsleistungen beauftragt werden. Zuletzt hatte die Stadt ihren Wohnungsbestand durch die Neubauten an der Afrastraße auf rund 340 aufgestockt. Für 67 Einheiten samt Tiefgarage wurden 21 Millionen Euro investiert. 

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden