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Dasing-Lamiering: Wohnungen statt Essen: Darum wird die Gaststätte Asum abgerissen

Dasing-Lamiering

Wohnungen statt Essen: Darum wird die Gaststätte Asum abgerissen

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    Schon vor fünf Jahren gab es ein Insolvenzverfahren gegen die Gasthof-Landmetzgerei Asum.
    Schon vor fünf Jahren gab es ein Insolvenzverfahren gegen die Gasthof-Landmetzgerei Asum. Foto: Thomas Goßner (Archiv)

    Für seine Gäste bereitet Karl Asum jetzt fast nur noch das Frühstück zu. Dreimal die Woche macht er das, den Rest übernehmen seine Angestellten. Im vergangenen Jahr wäre ein solch niedriges Arbeitspensum für den Unternehmer undenkbar gewesen. Doch dann kam das Virus.

    Man könnte fast sagen, dass Covid-19 Asum das Leben gerettet hat. Was paradox klingt, hängt mit seiner gesundheitlichen Situation zusammen. Zwar musste der Gastronom, wie die meisten anderen Unternehmen auch, Einbußen hinnehmen – eineinhalb Millionen Euro Miese verzeichnet der Landgasthof bislang.

    Doch die Pandemie hat auch einen positiven Effekt: Der knapp 63-Jährige ignoriert die Signale seines Körpers nicht mehr. „Früher habe ich immer gearbeitet – je mehr Arbeit, desto lieber. An eine Pause war dabei kaum zu denken“, sagt Asum.

    Gastwirt Asum aus Laimering möchte den Familienbetrieb nicht ganz aufgeben

    Nun ist er quasi gezwungen, eine einzulegen, denn Karl Asum ist schwer krank. „Der Arzt hat gesagt, dass ich kürzertreten und endlich auf meinen Körper hören muss“, erklärt der Laimeringer. Denn sonst könne sich der Krankheitsverlauf massiv verschlimmern. Auf den ärztlichen Rat hört der Unternehmer nun.

    „Der Stadl und die Gaststätte werden abgerissen“, sagt Asum. Das Hotel bleibe jedoch weiter bestehen. Denn zwar müsse er kürzertreten, sein Unternehmen sei jedoch immer noch ein Familienbetrieb. „Und den möchte ich nicht gänzlich aufgeben.“

    Schon vor fünf Jahren gab es ein Insolvenzverfahren gegen die Gasthof-Landmetzgerei Asum.
    Schon vor fünf Jahren gab es ein Insolvenzverfahren gegen die Gasthof-Landmetzgerei Asum. Foto: Thomas Goßner (Archiv)

    Zudem hofft Asum, dass sich die Situation bald verbessert. Denn beliebt ist der Gasthof weiterhin in der Region, vor der Pandemie kamen täglich mehrere Busse in der Riedener Straße an.

    Die hohe Frequentierung brachte dem Unternehmer jedoch auch den Ärger einiger Anwohner ein, die sich über den Verkehrslärm beschwerten. Diese Zeiten sind vorbei, nun geht es darum, die Gäste wieder nach Laimering zu bekommen. Aber eben nicht zum Essen, sondern zum Übernachten.

    Gastwirt Asum aus Laimering plant ein Mammutprojekt

    Für die frei werdende Fläche von knapp 5000 Quadratmetern plant Asum derweil ein Mammutprojekt. Denn dort sollen innerhalb von etwa zwei Jahren fünf Mehrfamilienhäuser inklusive dreier Tiefgaragen entstehen, dazu drei Reihenhäuser. Die eine Hälfte der Häuser möchte er vermieten, die andere verkaufen. Die Kosten für das Vorhaben dürften sich laut Asum zwischen zwölf und 15 Millionen Euro bewegen – ein Großprojekt.

    Zu groß jedoch für die Gemeinde Dasing. Der Gemeinderat führte an, dass die Häuser zu wuchtig seien und Platz für zu viele Menschen böten. Doch trotz der Bedenken bezüglich Asums Bauvorhabens wirbt er dafür. In den vergangenen Jahren habe es mehrere Bauvorhaben gegeben, die einen ähnlichen Anwohneranstieg mit sich gebracht hätten.

    Friedbergs ehemaliger Bürgermeister Peter Bergmair (Mitte), Verkehrsvereinspräsident Daniel Götz (rechts) und Karl Asum.
    Friedbergs ehemaliger Bürgermeister Peter Bergmair (Mitte), Verkehrsvereinspräsident Daniel Götz (rechts) und Karl Asum. Foto: Andreas Schmidt (Archiv)

    „Diese wurden genehmigt, warum dann meines nicht?“, fragt sich Asum. Zudem gebe es zahlreiche Menschen, die auf ihn zukommen und nach Wohnungen fragen. „Es gibt kaum freien Wohnraum in Laimering, da mache ich doch eher etwas Gutes“, erklärt Asum. Dem Gemeinderat könne er in Teilen entgegenkommen, nicht jedoch bei der Größe des Projektes.

    Gastwirt Asum aus Laimering muss sein Projekt modifizieren

    „Wenn ich die Zahl oder die Größe der Häuser reduzieren müsste, würde sich das Ganze wirtschaftlich nicht rechnen“, sagt Asum. Denn auch die Optik missfällt dem Gemeinderat. Er befand die Häuser als teilweise zu wuchtig.

    Zunächst hatte er nicht einmal eine Bauvoranfrage gestellt, sondern die Thematik lediglich zur Diskussion gebracht. Einige Modifikationen will Asum nun einbringen, viel könne er jedoch nicht machen.

    Denn auch bei seinem Bauvorhaben muss er kürzertreten, ebenso wie in seinem Leben. „Mindestens drei Schritte“, sagt Asum. Das macht er aber gerne, insbesondere seinem Körper zuliebe. Auch wenn er nun „nur“ noch am Samstag, Sonntag und Montag für seine Gäste das Frühstück vorbereitet.

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