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Dasing-Laimering: Kampf gegen Corona: So lief der Start im Impfzentrum vor einem Jahr

Dasing-Laimering

Kampf gegen Corona: So lief der Start im Impfzentrum vor einem Jahr

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    Eine 23-jährige Meringerin gehört zu den ersten Geimpften in Laimering.
    Eine 23-jährige Meringerin gehört zu den ersten Geimpften in Laimering. Foto: Sebastian Richly

    Die ersten Personen haben bereits Platz genommen im Warteraum des Impfzentrums Dasing in Laimering. 10.30 Uhr - gleich geht es los, gleich öffnet sich die Tür zur containerähnlichen Landschaft. Die Blicke sind auf die Tür mit Aufschrift "Ärztezimmer" gerichtet. Dort erhalten die Impfwilligen ihre Impfung - für viele ein erster Schritt in Richtung Sicherheit, in Richtung Normalität. Die meisten Menschen im Wittelsbacher Land werden aber noch länger auf ihre

    Eine davon ist eine junge Frau aus Mering. In erster Linie werden derzeit Menschen geimpft, die über 80 Jahre alt sind. Aber auch Menschen aus speziellen Berufsgruppen gehören zur ersten Impfgruppe. So auch die 23-jährige

    Zwei Stühle und sechs Meter weiter sitzt eine 83-Jährige. Sie kann es kaum erwarten, geimpft zu werden. Alleine hätte sie kaum zum Impfzentrum kommen können. Gefahren hat sie ihr Enkel, der neben ihr sitzt: "Das mache ich doch gerne für meine Oma. Ich finde das Konzept mit dem Impfzentrum gut", so der 23-Jährige, der hinzufügt: "Allerdings braucht man ein Auto beziehungsweise Hilfe - das ist gerade für ältere Menschen schwierig."

    Impfzentrum: 42 Personen werden zum Start geimpft

    Um dieses Problem zu lösen, hat das Landratsamt einen ehrenamtlichen Fahrdienst organisiert. Wolfgang Müller, Pressesprecher des Landratsamtes Aichach-Friedberg, erklärt: "Menschen, die nicht in der Lage sind, nach Laimering zu kommen, können bei unserer Corona-Hotline anrufen, und wir versuchen dann, einen Fahrdienst zu organisieren." Wenn das nicht funktioniert, gibt es eine weitere Möglichkeit. Müller: "Diejenigen können sich ein Taxi rufen und das Landratsamt erstattet dann die Kosten."

    Am Vormittag sind in Laimering weder Taxis noch Fahrdienste auf dem nur spärlich ausgelasteten Parkplatz zu sehen. Die meisten Impfwilligen sind entweder allein oder in Begleitung von jüngeren Familienmitgliedern.

    Marco Zepf kümmert sich um die Einsatzplanung im Corona-Impfzentrum in Laimering.
    Marco Zepf kümmert sich um die Einsatzplanung im Corona-Impfzentrum in Laimering. Foto: Sebastian Richly

    Bis zum Wochenende sollen in Laimering insgesamt rund 250 Personen geimpft werden. Von einer Vollauslastung ist man noch weit entfernt, wie Marco Zepf von der zuständigen Firma Vitolus erklärt: "Wenn wir genügend Impfstoff haben, dann können wir rund 200 Personen täglich impfen." Wie es in der kommenden Woche weitergeht, steht noch nicht fest. "Wir bekommen kurzfristig Bescheid, wie viel Impfstoff geliefert wird, deshalb können wir nicht zu weit vorausplanen", so Zepf, der für die Einsatzplanung in Laimering verantwortlich ist.

    Auch Jüngere werden in Laimering geimpft

    Im Wartesaal an diesem Dienstagvormittag sitzen nicht nur Personen über 80 Jahren, sondern auch viele Jüngere. Zepf erklärt: "Es gibt einen Impfscore. Das Alter spielt natürlich eine Rolle, aber es gibt noch andere Kriterien." Spezielle Berufsgruppen wie Pflegekräfte sowie Personal in medizinischen Einrichtungen fallen etwa unter diese Kategorie.

    Alle Termine wurden in dieser ersten Impfwoche in Laimering noch nicht vergeben, wie der 23-Jährige bestätigt: "Wir haben von manchen Interessenten noch keine Bestätigung des Termins bekommen, deshalb gibt es noch Lücken." Der Großteil der rund 1000 Impfdosen für diese Woche werde ohnehin in den Seniorenheimen und Krankenhäusern gebraucht.

    Zurück zu der jungen Frau aus Mering. Für die 23-Jährige bedeutet die Corona-Impfung eine Arbeitserleichterung: "Man hat immer Angst, sich zu infizieren. In unserem Job kommt man den Patienten sehr nahe. Ich bin wirklich froh, wenn ich immun bin, das macht es entspannter." Bis dahin wird es aber noch etwas dauern.

    So geht es nach der Impfung weiter

    Lange warten muss die 23-Jährige in Laimering nicht. Nach rund zehn Minuten geht es ins Ärztezimmer. Ein kurzes Gespräch mit dem Arzt über Vorerkrankungen und schon setzt die Assistentin die Spritze. "Die Nadel ist ja recht dünn, das tut nicht weh und ist keine große Sache." Nach wenigen Minuten erlischt die Rote Lampe vor dem Ärztezimmer wieder und die Meringerin tritt heraus.

    Fertig ist die Frau aber noch nicht. Rund 15 Minuten muss sie zur Beobachtung da bleiben. Überwacht wird der Zustand der Geimpften von zwei Verwaltungsfachkräften. Heute haben Julia Sobbe aus Aichach und Sandra Fortner aus Augsburg Dienst. Vor Schichtbeginn mussten sich beide einem Corona-Schnelltest unterziehen.

    Die Verwaltungsfachfrauen Sandra Fortner (links) und Julia Sobbe sind für den Ernstfall gerüstet.
    Die Verwaltungsfachfrauen Sandra Fortner (links) und Julia Sobbe sind für den Ernstfall gerüstet. Foto: Sebastian Richly

    Die Frauen kümmern sich um die Geimpften. Julia Sobbe erklärt: "Wir schauen, ob es allen gut geht. Meist gibt es aber bei dieser Impfung keine Probleme. Aber wenn jemand nicht so fit ist, kann es etwa zu Kreislaufproblemen kommen. Dann sind wir da." Ein Notfall-Rucksack und ein Defibrillator stehen bereit.

    Aichacherin überwacht Geimpfte

    Sandra Fortner ist froh, dass es den ersten Geimpften gut geht, obwohl sie zugibt: "Natürlich war ich etwas nervös. Man weiß nie, ob alle ihre Dokumente dabei haben und nicht doch etwas schwächeln nach der Impfung", so die Augsburgerin, die ihrerseits bereits einmal geimpft wurde. Bereits ihre zweite Impfung hat Kollegin Julia Sobbe erhalten.

    Nach 15 Minuten ist die Wartezeit für die 23-Jährige aus Mering vorbei und sie kann nach Hause fahren. "Vielleicht wird mir der Arm etwas wehtun. Ein paar meiner Kollegen haben mir von leichten Schmerzen berichtet, aber das sollte kein Problem sein."

    Um 17.30 Uhr ist der erste Tag geschafft - der erste kleine Schritt ist getan. Für die Meringerin beginnt fast zur gleichen Zeit ihre Schicht beim Rettungsdienst.

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