Früher hat sie mit Oma und Mama gebacken, nun steht Franziska Greifenegger ganz auf sich gestellt in der Backstube. Und zwar in ihrer eigenen, denn die 29-Jährige hat in der Riedener Straße in Laimering ein neues Café eröffnet. "Franzi's Café und Konditorei" heißt dieses. Dort gibt es in Zukunft Kuchen, Törtchen und Schnittchen, selbstgebacken von der Konditormeisterin aus Aichach.
"Eigentlich backe ich, worauf ich gerade Lust habe", erzählt Greifenegger, die zunächst eine Lehre als Köchin im Aichacher Krankenhaus absolvierte. Und wie: Damals, das war 2012, wurde sie jahrgangsbeste Auszubildende der IHK-Schwaben. Doch ihr Herz hängt eher am Backen und so machte sie gleich im Anschluss eine Ausbildung zur Konditorin, die sie schließlich mit dem Meisterbrief abschloss.
Im neuen Café in Laimering gibt es Platz für 25 Personen
Ein eigenes Café sei schon immer ihr Traum gewesen. "Aber es war einfach schwer, passende Räumlichkeiten zu finden." Im September letzten Jahres wurde sie endlich in Laimering fündig, in einem ehemaligen Lebensmittelgeschäft. Dort wurde einige Wochen gewerkelt, die Familie half eifrig mit. Nun gibt es auf gemütlichen Sesseln Platz für 25 Personen. Ganz besonders stolz ist die Konditorin auf eine rosa Sitzbank. "Die hat mein Bruder gemacht, er ist Sattler. So eine wollte ich schon immer mal."
Das Ambiente ist das eine, mindestens genauso wichtig sind aber die Produkte, die zur Auswahl stehen. "Ich backe eigentlich, worauf ich Lust habe", erklärt Greifenegger. Dabei sei sie ziemlich experimentierfreudig, etwas, das ihr bisher als angestellte Bäckerin zu kurz kam. "Da kann man sich nicht wirklich ausprobieren." Grundsätzlich ist sie offen für alle Varianten, ob nun Prinzregententorte oder Marmorkuchen. Nur eines kommt bei ihr eher nicht in die Verkaufsvitrine: runde Torten. "In Schnittchen und Törtchen ist dasselbe drin, die sehen aber schöner aus."
Was die Zutaten angeht, möchte die Konditorin nicht nur auf saisonale Lebensmittel achten. "Ich gehe auch in die vegane Richtung, weil die Nachfrage einfach da ist." Nicht umsonst verwendet sie das pflanzliche Geliermittel Agar Agar statt Gelatine für ihre Produkte. Geschmacklich sieht sie keine Nachteile. "Ich habe festgestellt, dass nicht immer Eier oder Milch drin sein müssen, damit es schmeckt."
Wenn sie nicht gerade bäckt, kümmert sich Greifenegger gern um Tiere. Für ein Kamel hat sie sogar eine Patenschaft übernommen. "Wir waren damals auf einem Mitmach-Bauernhof und da gab es ein Kamel, das auch Franziska heißt", erzählt sie mit einem Lachen. "Da dachte ich, so eine Patenschaft kann ich doch mal abschließen." Auch mit ihrem Café möchte sie den Tierwohl-Gedanken in Verbindung bringen. Dort sammelt sie Spenden für Tierheime aus der Region.
Öffnungszeiten in Franzi's Café und Konditorei sind großzügig
In Zukunft möchte sie nicht nur Plätze drinnen anbieten, sondern auch Sitzmöglichkeiten im Freien schaffen. "Es ist geplant, eine Außenterrasse anzubauen." Dort könnten noch zwei, drei Tische Platz finden. Zunächst möchte sie jedoch in die Selbstständigkeit finden und sehen, wie sich ihr Café entwickelt. Die Öffnungszeiten sind dementsprechend großzügig: Montag bis Samstag, von 10 bis 17 Uhr, sonntags bis 16 Uhr. "Im März werde ich dann zwei Ruhetage einrichten."
Schließlich sind neben dem Backen an sich noch jede Menge andere Dinge zu erledigen. Zum Beispiel der Einkauf, aber natürlich auch der Verkauf. Dafür konnte sie zwar schon eine Kraft gewinnen, doch sie ist noch auf der Suche nach einer weiteren Mitarbeiterin. In der Backstube möchte sie aber ihre eigene Chefin sein. "Da brauche ich meine Ruhe." Die Kunden sollen ja zufrieden mit der Qualität sein. Das ist für Greifenegger sowieso das Wichtigste. "Es macht die Leute einfach glücklich, wenn sie ein gutes Stückerl Kuchen essen."