Es ist alles gutgegangen. Die, die in den Himmel sollen, sind auch rechtzeitig dorthin gekommen. Und die Dorfbühne Laimering hat mit der geistreichen Komödie „Da Himme wart net“ des Autorenduos Markus Scheble und Sebastian Kolb am Samstag eine höchst erfolgreiche Premiere gefeiert.
Das Publikum hat in Laimering viel zu lachen
Die neun Laienschauspieler hatten mit den Regisseuren Anita Römmelt und Georg Treffler monatelang geprobt und jetzt –zu Recht – die Lorbeeren geerntet. Der Polizeibeamte Stelzl (Fabian Fischer) sitzt stolz im himmlischen Wartezimmer und wartet auf Einlass, aber so einfach ist das nicht. Ein Engel (Alena Mayr) eröffnet ihm, dass er erst noch einen Spezialauftrag erledigen muss. Nur dann, so die Bedingung, wird Stelzl selbst eingelassen. Er soll seinen, ebenfalls verstorbenen, Schulfreund und Schreinermeister Bömmerl (Philipp Dichtl) in den Himmel nachholen. Was sich zunächst leicht anhört, gestaltet sich als ziemlich harte Nuss, weil nur 24 Stunden Zeit bleiben, den Auftrag zu erfüllen und Bömmerl sich weigert, weil er doch noch einiges Irdische zu erledigen hat. Das Publikum hatte von Anfang an viel zu lachen, unter anderem weil die beiden Engelsanwärter den Abend urkomisch in Polizeihemd und langen Unterhosen und Schlafanzug, dienn wie man stirbt, so kommt man auch in den Himmel. Und Bömmerl erwischte es eben im Schlaf und Stetzl beim Anziehen am Morgen.
Die Handlung bedient sich menschlicher Probleme wie Geldgier, Hang zum Übersinnlichen und buckliger Verwandtschaft. Bömmerl will noch Abschied von seiner Tochter (Marion Treffler) und seinem Gesellen (Johannes Schweiger) nehmen, besonders als er erfährt, dass seiner Schreinerei der Konkurs droht und seine Tochter mit den Problemen allein dasteht. Sein Wille, noch nicht die Erde zu verlassen, verstärkt sich, als sein Vetter Froschmeier (Josef Rohrmoser) und seine Frau (Stefanie Aulinger) zur anstehenden Beerdigung auftaucht. Aber wie soll das funktionieren, wenn die Lebenden die beiden verstorbenen „Geister“ weder hören noch sehen können. Die Froschmeiers, ein richtiges Gaunerpärchen, wollen sich nur durchschnorren und erben. Als sie alles durchsuchen und ungeniert auch die Post öffnen und von einem Lottogewinn erfahren. Irgendwo muss der Lottoschein sein.
Haushälterin Finni (Nadine Kreutmayr) ist esoterisch angehaucht und will, allerdings erfolglos, Kontakt ins Jenseits aufnehmen. In ihren Romanheftchen funktioniere das ja schließlich auch. Die Handlung spitzt sich zu, als die Schellnberger Resi „Himbeer-Resi“( Ramona Elbl), die gerne dem Himbeergeist zuspricht, auftritt. Die steckt nämlich Bömmerls Trachtensakko, das den Lottoschein enthält, in den Korb für die Altkleidersammlung. Dass sich der Bömmerl unter diesen Umständen weigert, in den Himmel aufzufahren, sieht auch der Stelzl ein und übt sich in Geduld. Insbesondere, da das Sakko immer wieder in andere Hände gerät und die beiden Verstorbenen nicht eingreifen können, da sie ja nur Geister sind. Weil aber um Mitternacht, als die Froschmeiers den Lottoschein immer noch suchen und gleichzeitig die Finni und die Himbeer-Resi zur Geisterbeschwörung ansetzen, plötzlich eigenartige Dinge in der Stub‘n geschehen, kommt doch noch zu einem Happy End, und Bömmerl und Stelzl können in aller Eile in den Himmel auffahren, weil „da Himme wart ned“.
Die Schauspieler, Regisseure und die vielen Helfer im Hintergrund haben großartiges geleistet. Die Dorfbühne Laimering spielt noch am Freitag und Samstag, 29. und 30. November, jeweils um 20 Uhr, Sonntag, 1. Dezember, um 14 und 19 Uhr, Freitag und Samstag, 6. und 7. Dezember, jeweils um 20 Uhr, sowie am Sonntag, 8. Dezember, um 19 Uhr in der St.-Georg-Str. 4 in Laimering. Restkarten gibt es unter www.dorfbuehne-laimering.de.
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