Am Samstag und Sonntag, dem 2. und 3. November, findet im Heimatkundlichen Museum in Dasing, Bahnhofstraße 4, jeweils von 13 bis 17 Uhr eine Sonderausstellung statt. Die Ausstellung widmet sich der Wassernutzung an der Paar, die sich als „Lebensader“ durch die Region zieht. Vom tagtäglichen Wasserverbrauch der Gegenwart wandert der Blick zurück durch eine wechselvolle Geschichte, die die zahlreichen Exponate erzählen.
Im Laufe der Zeit entstanden in der Gegend von Dasing unterschiedliche Mühlen. Sie wurden entwickelt, um Getreide zu mahlen, Holz zu verarbeiten und später auch, um Strom zu erzeugen. Die Nutzung der Wasserkraft lässt sich in Dasing bis ins siebte oder achte Jahrhundert zurückverfolgen. Eine karolingische Mühle aus dieser Zeit ist gut erhalten geblieben. Noch immer ist es ein Rätsel, wie sie funktionierte.
Das Thema Wasser bekommt in Dasing eine Sonderausstellung
Die Sonderausstellung gibt zudem einen Einblick in die Entwicklung der Wasserversorgung in Dasing. Der älteste Brunnen, der im Ort entdeckt wurde, bestand aus Eichenbohlen. Archäologen schätzen, dass er im 14. oder 15. Jahrhundert verwendet wurde. In späteren Jahrhunderten versorgten Brunnen Gehöfte und deren Bewohner. Wasserleitungen hat es bei Dasing schon in vorindustrieller Zeit gegeben. Das kostbare Nass wurde hier durch Holzröhren, sogenannte Deicheln, transportiert. Überreste solcher Röhren konnten im Wessiszeller Feuchtbiotop gefunden werden.
Die Region um Dasing hat durch die Jahrhunderte von der Paar profitiert und den Fluss nutzbar gemacht. Das Gewässer hat aber auch eine wilde Seite. An seinen Ufern liegen die sogenannten Paarwiesen. Hier befinden sich Biotope, die den wieder heimisch gewordenen Storch eine Lebensgrundlage bieten. Zur wilden Seite des Flusses gehören auch die Hochwasser. Sie gefährden immer wieder den Ort Dasing. Auch die landwirtschaftlichen Flächen in der Umgebung sind davon betroffen.
Auch im Umgang mit Abwasser hat sich im Verlauf der Jahrhunderte in Dasing vieles verändert. Früher gab es zwei pragmatische Techniken, das Abwasser zu entsorgen. Entweder wurden die Fäkalien in die hauseigene „Odelgrube“ geleitet oder der Paar zugeführt. Dies änderte sich dieses mit dem Bau der Dasinger Kläranlage. Seitdem haben sich die Fischbestände in diesem Gewässer erholt.
Ausstellung beleuchtet das Thema Wasser aus verschiedenen Perspektiven
Der Puls der blauen Lebensader prägt die Geschichte Dasings. Die vielen unterschiedlichen Situationen, in denen uns das Wasser begegnet - im Trinkwasser, im Abwasser, im Hochwasser - werden unter dem Dach des Heimatmuseum verknüpft. Und so gewährt die Ausstellung einen neuen Zugang zum nassen Element, das täglich wie selbstverständlich aus unseren Wasserhähnen strömt. (AZ)
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