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Dasing: Bücherei Dasing: Klein, aber fein

Dasing

Bücherei Dasing: Klein, aber fein

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    In der Bücherei Dasing, die zusammen von Gemeinde und Pfarrheim 2018 gestartet wurde, zeigen Marlene Hintermüller (links) und Eva Nagl, die ehrenamtlichen Leiterinnen, ihre Lesetipps.
    In der Bücherei Dasing, die zusammen von Gemeinde und Pfarrheim 2018 gestartet wurde, zeigen Marlene Hintermüller (links) und Eva Nagl, die ehrenamtlichen Leiterinnen, ihre Lesetipps. Foto: Verena Hanner

    Die Bücherei in Dasing gibt es erst seit 2018. Sie war schon lange ein Wunsch der Gemeinde, und so hat man sich mit der Pfarreiengemeinschaft zusammengetan. Auf gemütlichen 100 Quadratmetern drängen sich hier die unterschiedlichsten Bücher. Von den über 7000 Medien sind am meisten Kinderliteratur und Belletristik für die Erwachsenen vertreten. "Deshalb sehen wir uns auch als

    Neben ihr und ihrer Stellvertreterin Marlene Hintermüller arbeiten noch 16 weitere Ehrenamtliche in der Bibliothek. Nicht jeder davon ist für den Bestand zuständig, manche lesen vor oder kümmern sich um Social Media. Eva Nagl erzählt davon, wie sie zur Bücherei gekommen ist: "Mir war es schon immer wichtig, mich in der Gemeinde einzubringen. Über meinen Mann, der damals Bürgermeister war, habe ich mitbekommen, wie die Bücherei genehmigt wurde. Anfangs wollte ich eigentlich nur in der Ausleihe helfen." Mit ihrer Kollegin Marlene Hintermüller teilt sie sich die Leidenschaft für das Lesen. Hintermüller war vor der Eröffnung oft in der Friedberger Bücherei und sah dort schon, was für eine Bereicherung das für die Stadt ist. "Diese Bücherei ist sehr wichtig für Dasing", meint sie. "Als ich dann gesehen habe, dass hier Leute gesucht werden, habe ich mich sofort gemeldet"

    In der Bücherei Dasing, die zusammen von Gemeinde und Pfarrheim 2018 gestartet wurde, umfasst rund 100 Quadratmeter und über 7000 unterschiedliche Medien.
    In der Bücherei Dasing, die zusammen von Gemeinde und Pfarrheim 2018 gestartet wurde, umfasst rund 100 Quadratmeter und über 7000 unterschiedliche Medien. Foto: Verena Hanner

    Die Resonanz der Leser ist durchwegs positiv. Viele sind überrascht, wie gut die Auswahl in einer so kleinen Bücherei sein kann. Um möglichst aktuell zu sein, informiert sich das Team über unterschiedliche Zeitschriften und Newsletter. Unterstützt werden sie dabei durch den Michaelsbund, ein Medienhaus der Erzdiözese München und Freising, die als Beratungsstelle für Büchereien fungiert und bei Medienempfehlungen für den Bestandsaufbau hilft.

    Der einzige Bereich, der nicht so gut ausgestattet ist, sind die Jugendromane. Das liegt aber vor allem an der geringen Besucherzahl im Teenager-Alter. "Wir hoffen aber, dass die jungen Leser, die uns jetzt regelmäßig besuchen, mit uns mitwachsen", meint Eva Nagl. "Und auch noch kommen, wenn sie älter sind."

    In Dasing können Vorschüler den Büchereiführerschein des Michaelsbunds machen

    Für Kinder gibt es unterschiedliche Aktionen. Beispielsweise den Büchereiführerschein "Büchereifuchs" des Michaelsbunds. Dabei lernen Vorschüler spielerisch die Benutzung der Bücherei. Die fortführenden Module für Erst- und Zweitklässler anzubieten, ist ihnen aber bisher noch nicht möglich. 

    Seit diesem Jahr gibt es auch jeden Donnerstag eine halbe Stunde Vorlesen für Kinder, abwechselnd für Drei- bis Sechsjährige und für Sechs- bis Zehnjährige. Auch Basteln mit Kindern wird immer wieder angeboten. Dieses Jahr hat eine Mitarbeiterin in der Weihnachtszeit gemeinsam mit ihnen Kerzen verziert. Das war so gefragt, dass die begrenzten Plätze schnell weg waren. Bei den Kindern sind sie auch für ihre Süßigkeiten bekannt, die ausliegen. "Einmal beim Einkaufen hat mich ein junger Stammleser entdeckt", erzählt Nagl lachend, "und da hat er seinem Vater zugeflüstert: 'Das ist die Frau mit den vielen Bonbons.'"

    Elisabeth Wagner-Engert vom Michalesbund besuchte die Bücherei Dasing für die Aktion "Frauenleben". Bei einem Bruch stellte sie unterschiedliche Bücher vor.
    Elisabeth Wagner-Engert vom Michalesbund besuchte die Bücherei Dasing für die Aktion "Frauenleben". Bei einem Bruch stellte sie unterschiedliche Bücher vor. Foto: Verena Hanner

    Für Erwachsene bietet die Bücherei ebenfalls Programm an. Dieses Jahr hatten sie bereits zwei Lesungen, die letzte war von Susann Kreihe mit ihrem neuen Kochbuch. "Wir würden gerne mehr solche Sachen veranstalten können. Das ist eine tolle Möglichkeit zum Treffen und Austauschen", meint Eva Nagl. Allerdings gebe das ihr Budget bisher nicht her. Aber auch hier hilft der Michaelsbund aus. Für die Aktion "Frauenleben" schickte er Elisabeth Wagner-Engert vorbei. Sie stellte unterschiedliche Bücher rund um das Leben von Frauen vor. Die Bücherei lud dafür Interessierte zu einem kleinen gemeinsamen Frühstück ein. Alle Aktionen hängen entweder vor der Bücherei aus und werden in der Zeitung oder auf der Instagram Seite angekündigt.

    Eine kleine Bücherei zu sein hat seine Vorteile, aber oft mangelt es an Platz

    "Der Vorteil einer kleine Bücherei ist, dass man den direkten Kontakt zu den Lesern hat", erklärt Hintermüller, das sei ihnen auch sehr wichtig. "Trotzdem hätten wir gerne mehr Platz", ergänzt Nagl. Selbst nach dem Ausmisten seien die Regale in kürzester Zeit wieder voll. Für Veranstaltungen könne man zwar die Regale auf Rollen zur Seite schieben, aber mehr als 30 Leute passen nicht rein.

    Trotz der Unterstützung durch Gemeinde und Pfarrei ist das Geld häufig knapp. Um möglichst sparsam zu sein, binden die Mitarbeitenden ihre neuen Bücher selbst ein, anstatt einen Service in Anspruch zu nehmen. Auch für die E-Book-Lizenz reicht das Budget noch nicht. Nächstes Jahr ist auch ein Flohmarkt geplant, auf dem die ganzen ausgemisteten Bücher verkauft werden können und mit dem verdienten Geld dann Neue gekauft werden.

    Eva Nagl und Marlene Hintermüller, die ehrenamtlichen Leiterinnen, stellen ihre Lesetipps vor. Sie haben etwas für Krimifans, Kleinkinder und Erstleser.
    Eva Nagl und Marlene Hintermüller, die ehrenamtlichen Leiterinnen, stellen ihre Lesetipps vor. Sie haben etwas für Krimifans, Kleinkinder und Erstleser. Foto: Verena Hanner

    Zum Abschluss gibt Eva Nagl noch eine Buchempfehlung mit: "'Schlüssel 17' von Marc Rabbe ist unheimlich spannend. Man will fast gar nicht mehr aufhören zu lesen." Marlene Hintermüller rät zu dem Roman "Eine Frage der Chemie" von Bonnie Garmus. "Das Buch ist sehr schön geschrieben und die Protagonistin ist super sympathisch." Für die kleinen Leser empfiehlt sie "Der Schusch und der Bär", geschrieben von Charlotte Habersack und liebevoll illustriert von Sabine Büchner. Das Buch habe sie auch mit ihren eigenen Enkeln gelesen. Für Erstleser suchen sie eine Empfehlung vom Michaelsbund heraus. "Ein Fall für den Katzendetektiv Ra - Der große Grabraub" von Amy B. Greenfield bringt mit liebenswerten Charakteren Kindern das alte Ägypten näher. Von den Lesern wurde schon nach dem zweiten Teil verlangt.

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