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Baindlkirch: Siegfried Weidinger will mit dem Mops-Mobil ans Nordkap

Baindlkirch

Siegfried Weidinger will mit dem Mops-Mobil ans Nordkap

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    Vom 14. Mai 2023 (Muttertag) an will Siegfried Weidinger vier Monate lang auf Reise gehen. Das Ziel, das er mit seiner Ape erreichen will: Das Nordkap.
    Vom 14. Mai 2023 (Muttertag) an will Siegfried Weidinger vier Monate lang auf Reise gehen. Das Ziel, das er mit seiner Ape erreichen will: Das Nordkap. Foto: Christine Hornischer

    Lachend winkt Siegfried Weidinger einem Mann auf der Straße. Wie so oft hat ihn ein Passant erkannt und hebt die Hand zum Gruß. "So geht es mir sehr oft", sagt der 72-Jährige, der zwar in Berlin geboren ist, aber schon als Baby mit drei Monaten nach Bayern kam. Wildfremde Menschen würden ihm zuwinken, das Victory-Zeichen machen oder eine Riesenfreude daran haben, sein Mops-Mobil zu bewundern. Das ist nämlich in aller Munde, seit Weidinger 2020 mit seinem Mops Moppi einmal rund um Deutschland gefahren ist. Als Gefährt dafür diente ihm seine Ape, ein dreirädriges Rollermobil, das er "mopsgerecht" umgebaut hatte.

    "Moppi ist im Hundehimmel", gibt der Baindlkircher seiner Trauer Ausdruck. Trotz allem oder gerade deswegen plant er ein neues Abenteuer. Die Route steht fest. Von Baindlkirch geht es erst einmal nach Berlin, Stralsund, dann durch Polen und an Kaliningrad vorbei. Auch Litauen, Lettland und Estland stehen auf der Route des 72-Jährigen. "Später geht's über den Polarkreis bis zum Nordkap", zählt Weidinger auf. Seinen Erzählungen zufolge klingt das ganz einfach.

    Die Vorhänge mit einem niedlichen Mops-Motiv erinnern an seinen geliebten Mops.
    Die Vorhänge mit einem niedlichen Mops-Motiv erinnern an seinen geliebten Mops. Foto: Christine Hornischer

    Baindlkircher fährt ans Nordkap: Irgendwie ist Moppi dabei

    Und irgendwie ist Moppi dabei. Alles erinnert an den süßen Mops. Seien es die Vorhänge mit einem niedlichen Mops-Motiv, das ausklappbare Bett, in dem Moppi sich immer breit gemacht hat, oder sein Körbchen, das nun einem kleinen Schrank gewichen ist. All diese Raffinessen machen die Ape zum flotten Wohnmobil. Das Gefährt hat eine Handschaltung wie ein Motorrad und fährt 60 Kilometer pro Stunde. "Mit Rückenwind und bergab komme ich auf 65", scherzt Weidinger.

    Ein waghalsiges Abenteuer erwartet den Baindlkircher da. "Ich wollte einfach mal wieder was Verrücktes tun", sagt Weidinger, der mindestens 105 Jahre und noch ein halbes Jahr dazu alt werden will. "Ich habe 45 Jahre in die Rente einbezahlt, dann will ich sie auch genauso lang erhalten." Das Nordkap beschäftigt ihn seit frühester Jugend. "In der Schule haben wir mal von der Stadt Hammerfest gelernt, die nördlichste Stadt Europas", erinnert er sich. Seitdem hat ihn der Gedanke an das Nordkap nicht mehr losgelassen.

    Die Ape wird zum Wohnmobil: Nachts wird aus vier Brettern ein Schlafplatz für Weidinger.
    Die Ape wird zum Wohnmobil: Nachts wird aus vier Brettern ein Schlafplatz für Weidinger. Foto: Christine Hornischer

    Weidinger wird schon ganz hibbelig, wenn er über sein Abenteuer spricht. Am Muttertag 2023 (14. Mai) will er vier Monate lang auf Reise gehen. "Vielleicht treffe ich mich dann am Nordkap mit meiner Freundin und Bekannten", erzählt er. Die finden es übrigens toll, was der ehemalige Versicherungskaufmann wieder plant. "Was sie aber denken und nicht sagen, weiß ich nicht", meint Weidinger mit einem Lachen. Noch heute pflegt er Kontakt zu Menschen, bei denen er während seiner ersten großen Reise 2020 übernachten durfte. "Mit einer älteren Dame tausche ich jeden Tag Whatsapps aus und habe sie erst letzten Monat in Hamburg besucht", erzählt er.

    In puncto Übernachtungen hofft er wieder auf freundliche Menschen, die ihm einen Platz in der Scheune oder auf einem Stück Land gewähren. "Denn da ist es bitterkalt", hat sich Weidinger bereits erkundigt. Im Juli, wenn er am Nordkap ankommen will, ist gerade die heißeste Zeit des Jahres. "16 bis 18 Grad erwarten mich da." Ansonsten misst man am Nordkap sechs bis acht Grad.

    25.000 Kilometer will Weidinger schaffen

    "Bei so einer Strecke darf man halt nicht pingelig sein", ist er überzeugt und erzählt von den warmen Skiklamotten, die er während der Fahrt tragen wird. Denn die Ape hat keine Heizung. "Ich habe aber einen kleinen Campingkocher dabei, der fungiert als Heizung", betont Weidinger. Auch beim Essen muss er Zugeständnisse machen. In der Ape hat Weidinger nicht viel Platz. "Aber ein paar Dosen habe ich schon dabei", erzählt er. Er will alle zwei oder drei Tage irgendwo einen Einkaufshalt machen. Einen kleinen Kühlschrank hat er auch eingebaut, der Gaskocher sorgt für warme Mahlzeiten.

    25.000 Kilometer will Weidinger während dieser Zeit mit seinen sieben PS schaffen. Tagesrouten von jeweils 60 bis hundert Kilometer hat er sich vorgenommen. Er hat bereits über Bären, Wölfe und Elche gelesen, die in der freien Wildbahn zu finden sind. "Bären und Wölfe meiden Menschen, auf die Elche muss ich halt aufpassen, die würden meine kleine Ape mit ihrem Geweih aufspießen", stellt er dar. "Moppis Mops-Mobil" hat er hinten auf seiner Ape stehen, weil Moppi halt doch immer noch mitfährt.

    "Moppis Mops-Mobil" sucht Sponsoren, die mit einem Aufkleber auf der Ape die Nordkap-Tour antreten wollen. Sie können sich gerne bei Siegfried Weidinger unter der Mobilnummer 0172/8300264 melden.

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