Startseite
Icon Pfeil nach unten
Friedberg
Icon Pfeil nach unten

Ausverkaufte Theaterpremiere in Merching: Humorvolle Einblicke ins Familienleben

Merching

Ausverkaufte Premiere in Merching: Nicht mehr blind, dank Enkelkind

    • |
    • |
    • |
    Ende gut, alles gut: Familie Heinzmann mit Gisela (Cilly Stadtherr), Sebastian Schuhmann (Fatih Aydin), Daniela (Sarah Schamberger), Susanne (Franziska Rieger), Lena Maurer (Melanie Spicker), Lukas (Louis Falk) und Franz (Bruno Meier).
    Ende gut, alles gut: Familie Heinzmann mit Gisela (Cilly Stadtherr), Sebastian Schuhmann (Fatih Aydin), Daniela (Sarah Schamberger), Susanne (Franziska Rieger), Lena Maurer (Melanie Spicker), Lukas (Louis Falk) und Franz (Bruno Meier). Foto: Christine Riedmann-Pooch

    Zwei Wochen vor der Premiere waren schon alle Karten restlos ausverkauft für das neue Stück der Dorfbühne Merching. So nutzten auch viele Vereine die Gelegenheit, gemeinsam einen Theaterabend zu erleben und nebenbei gemütlich eine Kleinigkeit zu essen oder zu trinken. Dabei waren die Zuschauerinnen und Zuschauer ganz nah dran am Theatergeschehen.

    Regisseurin Claudia Falk hatte bei der Begrüßung nicht zu viel versprochen: Als Zuschauer durfte man einen Blick ins Wohnzimmerfenster der Heinzmanns wagen und sich ein wenig voyeuristisch fühlen. So war denn auch ein atemloses: „Und hab I was verpasst?!?“ der Auftakt für die beiden sensationslüsternen, ewig am Gartenzaun verweilenden Nachbarinnen Prosecco Rosi (Andrea Mayer) und Erdbeer Susi (Martina Marko), die alles trocken kommentierten und mit ihren Lebensweisheiten würzten.

    Dorfbühne Merching: Brave Ehefrau wird von zwei Verehrern belagert

    Gleich zu Beginn muss sich die brave Ehefrau Gisela Heinzmann (Cilly Stadtherr) mit ihren zwei hartnäckigen Verehrern, dem jungen Postboten Hansi Flink (Nico Ruile) und dem ewig säuselnden Metzger Georg Becker (Siegfried Schamberger), herumschlagen. Dabei hat die in ihrer Ehe unglückliche Gisela eigentlich gar kein Interesse. Schließlich ist ihr ewig grantelnder, pantoffelwerfender, konservativ-patriarchalischer Ehemann, der Bankdirektor Franz Heinzmann (Bruno Meier), endlich einmal aus dem Haus, bevor seine große Sause im Gasthof Aumiller zum 65. steigt.

    Auch der Besuch ihres Sohnes Lukas (Louis Falk), dessen raffinierter Frau Melanie (Lena Röhrl), von der er sich trennen will, sowie wenig später von seiner neuen Beziehung Lena (Melanie Spicker) verspricht reichlich Zündstoff: Denn die durchtriebene Melanie serviert ihrem Schwiegervater und auch ihrer Widersacherin exklusiv und nicht ohne Hintergedanken die Kunde von ihrer Schwangerschaft.

    Sogar Zustellungen von Postboten Hansi Flink (Nico Ruile) an die Zuschauer gab es während der Theateraufführung.
    Sogar Zustellungen von Postboten Hansi Flink (Nico Ruile) an die Zuschauer gab es während der Theateraufführung. Foto: Christina Riedmann-Pooch.

    Völlig überraschend taucht auch die vom Vater verstoßene Tochter Susanne (Franziska Rieger) auf und verrät, dass sie eine Tochter, Daniela (Sarah Schamberger) hat, die sie bald vorstellen will. Sohn Lukas, der wie auch die Mutter seine Schwester schmerzlich vermisst hat, macht seinem Ärger über den Vater Luft: „Nieder mit dem Tyrannen!“ Wie schnell sein Wunsch erfüllt wird, ahnt er selbst nicht – denn der 65. Geburtstag im Gasthof Aumiller endet mit einem Herzinfarkt seines Vaters. Ein Ende bedeutet dies jedoch nicht, sondern einen rasanten Wendepunkt des Stückes, das mit dem sympathischen Sebastian Schuhmann (Fatih Aydin) und mit Hilfe des bezaubernden Engels Michaela (Beate Fieber) und der schlitzohrige Daniela ein gutes Ende nimmt.

    Postbote im Theaterstück stellt auch ans Publikum zu

    Tolle technische Effekte, witzige Wortgefechte - immer mit Bezug auf Merching und Umgebung, häufig wechselnde Bühnenorte – und durchwegs überzeugende, authentische Schauspieler machen das Stück sehenswert. Souffleuse Gabi Koch hatte sicher nicht viel zu tun. Witzige Aktionen, wie die Briefzustellung an Zuschauer durch den Postboten, über deren Inhalt sich die Empfänger richtig freuen konnten, gaben dem Spiel zusätzlich Pfiff – mehr sei an dieser Stelle nicht verraten.

    Positive Stimmen gab es auch aus dem Publikum. Familie Reiser aus Eresried genoss den Abend: „Die Darsteller sind super, das Stück ist witzig, kurzweilig und sehr abwechslungsreich.“ Besonders gefiel ihnen, dass es mit lauter In-Locations auf Merching angepasst war. Lob gab es auch von Hanni und Bernd Alscher aus Hofhegnenberg, die das erste Mal bei der Merchinger Dorfbühne waren. Toll fanden sie vor allem die Atmosphäre des großen Saals und dass der ganze Raum in das Schauspiel einbezogen wurde. Große Fans sind auch die Mitglieder der Merchinger Familie Aydin: Familienmitglied Fatih, der diesmal Sebastian Schumacher verkörperte, ist von Anfang an dabei - und seine Familie hat seither kein einziges Stück verpasst. Trotzdem hat sich an diesem Abend neben ihrem Fatih noch eine weitere Lieblingsdarstellerin in ihre Herzen gespielt: Die jüngste Darstellerin Sarah Schamberger.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden