Süßigkeiten, Milch oder Wurst gibt es schon lange aus dem Automaten - ab Samstag kann man in Friedberg auch Blumensträuße in einem Automaten kaufen. Das Angebot hat das Geschäft Blumenecke/Primavera rechtzeitig zum Valentinstag aufgestellt. Wie funktioniert er?
Rosen, Narzissen oder ein Strauß Tulpen für die Liebste oder den Liebsten: Trotz Lockdown und Sonntag haben Blumengeschäfte zum Valentinstag eine Ausnahmegenehmigung bekommen. Sie dürfen Blumen verkaufen - allerdings nur nach Vorbestellung.
Vera Junger, die die Blumengeschäfte namens Primavera in Friedberg und Aichach führt, hat mit einem Automaten bereits in Aichach Erfahrung gesammelt. Am Freitagnachmittag wurde auch in Friedberg vor der Stadtpfarrkirche St. Jakob ein Automat aufgestellt und befüllt. In über 20 beleuchteten Fächern stehen Blumensträuße, unter denen Kunden auswählen können. Der Automat ist speziell für Blumen gefertigt. Er verfügt zum Beispiel über Wärmefühler. Ist die Temperatur zu niedrig, heizt er sich auf. Auf diese Weise bleiben die Pflanzen auch bei frostigen Temperaturen frisch. Mehrmals am Tag schauen sie und ihre Kolleginnen bei dem Automaten vorbei und füllen ihn, wenn nötig, auf.
Ansonsten hat die Blumenecke ihre Kunden im Fünf-Minuten-Takt eingeladen und öffnet am Sonntag von acht bis zwölf Uhr. Vor dem Laden gebe es dann ein Schild, auf dem steht, dass man den Laden nicht betreten darf, erklärt Mitarbeiterin Thea Beistle. Durch das Fenster werden die Mitarbeiter Ausschau halten, wer kommt. Die Bestellungen laufen seit einigen Tagen. Man werde aber natürlich auch kurzfristig versuchen, alle Wünsche zu erfüllen, egal ob Rosen oder Frühlingssträuße.
Insgesamt sei das Geschäft extrem eingebrochen, sagt Vera Jungers Vater Reiner: auf nicht einmal zehn Prozent des Umsatzes. Er liefert die Sträuße seiner Tochter aus – ein erfüllender Job: „Ich habe 99,9 Prozent zufriedene Kunden“, sagt er.
Ein ungewöhnliches Konzept hat man sich beim Blumenstadl in Mering ausgedacht: Hier können die Kunden sich ihre Blumen täglich bis 21 Uhr aus der Garage an der Nordendstraße abholen, völlig kontaktlos. Die Blumen sind markiert und an der Garage wird darauf hingewiesen, dass immer nur eine Person herein darf; außerdem muss eine Maske getragen werden. Termine werden deshalb keine vergeben, sagt Inhaberin Petra Schiele. Insgesamt sei die Idee gut angenommen worden, man merke aber den Unterschied zu einem normalen Valentinstag. Der Blumenstadl ist Samstag von 9 bis 14 und Sonntag von 9 bis 12 Uhr telefonisch erreichbar.
So sind Blumengeschäfte in Mering und Friedberg am Valentinstag erreichbar
Auch dann werde vorbestellt, aber weniger. Männer seien eher spontane Käufer, meint sie lachend. Sonntag ist das Geschäft von 9 bis 13 Uhr per Telefon zu erreichen.
Bestellen kann man auch bei Blumen Eichele; Kunden erhalten in dem Friedberger Geschäft ein Zeitfenster von einer halben Stunde für die Abholung, erklärt die Mitarbeiterin Nadja Mayr. Es gebe einzelne Blumen oder Sträuße in allen Farben.
Bereits am Samstag müssen die Kunden von Blumenkunst Seidenberger in Mering ihre Bestellungen abholen. Silke Seidenberger erklärt, sie habe in etwa die gleiche Zahl an Bestellungen wie in normalen Jahren - die spontanen Käufer aber fehlen.
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