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Aichach-Friedberg: Weihnachten: Regionale Christbäume sind gefragt in Aichach-Friedberg

Aichach-Friedberg

Weihnachten: Regionale Christbäume sind gefragt in Aichach-Friedberg

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    In Haunswies verkauft Familie Eberl - auf dem Bild Anna, Norbert und Diana Eberl (von links)  - unter anderem Christbäume.
    In Haunswies verkauft Familie Eberl - auf dem Bild Anna, Norbert und Diana Eberl (von links) - unter anderem Christbäume. Foto: Marina Wagenpfeil

    Der Christbaumverkauf im Wittelsbacher Land hat Tradition: Schon in den 80er-Jahren gehört die Familie Eberl aus Affing zur lokalen Weihnachtsbaumbranche, und seit über 15 Jahren zählt auch der Hofladen Wolf aus dem Friedberger Stadtteil Wulfertshausen dazu. Die Anbieter berichten von einem eindeutigen Wandel hin zu regionalen Weihnachtsbäumen. Außerdem verrät ein Profi, wie der Baum besonders lange frisch bleibt.

    Die Tradition des Christbaums ist aus der Weihnachtszeit kaum noch wegzudenken, und das, obwohl der Brauch ursprünglich wenig mit dem Christentum zu tun hatte. Bevor die Reformation den Weihnachtsbaum in das Christentum eingliederte, lässt sich dieser auf heidnische Traditionen zurückführen. Die grünen Zweige sollten Geister vertreiben und fruchtbarer machen. Heutzutage dient der Christbaum vor allem der weihnachtlichen Atmosphäre, der Anbau von Weihnachtsbäumen ist zum Geschäft geworden.

    Die Tannenbäume durchlaufen ein Auswahlverfahren in Wulfertshausen

    Immer zu Ostern und Weihnachten ist im Hofladen Wolf am meisten los. "Zu dieser Zeit herrscht Ausnahmezustand – da dachten wir, wir können das auch noch machen", lacht Wolf über seinen damaligen Gedanken, Weihnachtsbäume in das Sortiment aufzunehmen. Trotz der vielen Arbeit hat die Familie das Christbaumgeschäft nicht aufgegeben. "Die Leute besinnen sich immer mehr auf die Regionalität", stellt Wolf fest. Auch schon vor Corona war dieser Wandel spürbar.

    Nur wenige der Christbäume werden im eigenen Wald in Wulfertshausen angebaut. Die meisten Bäume stammen von einem Freund aus Dillingen. Er und seine Frau seien damit beschäftigt, die Nordmanntannen auszuwählen. "Es geht uns nicht um die verkaufte Masse, sondern um verkaufte Bäume mit echter Qualität", sagt Wolf.

    Mit diesem Trick kann man Haustiere vom Weihnachtsbaum fernhalten

    Sogar Spezialwünsche, wie besonders hohe Tannen oder Rotfichten, die intensiv duften, können im Hofladen besorgt werden. Außergewöhnlich und einfallsreich ist Wolfs Angebot für Katzenbesitzer. Blaufichten sollen verhindern, dass die Haustiere den Baum erklimmen, um mit den Weihnachtskugeln zu spielen. Die Nadeln dieser Fichtenart sind, anders als bei der Nordmanntanne, sehr spitz und halten die Haustiere fern. Dennoch: Sein Verkaufsschlager sind regionale Nordmanntannen.

    Von nicht so nah her bekommt die Familie Eberl aus Haunswies in Affing einen Teil ihrer Weihnachtsbäume. Rund 80 Prozent seien zwar lokal angebaut, doch der Rest wird aus Dänemark bestellt. Die Familie hatte bereits in den 80er-Jahren mit dem Verkauf der Christbäume begonnen.

    Direkt am Haus der Familie Eberl in Haunswies steht eine kleine Christbaumplantage - quasi als Garten der Familie.
    Direkt am Haus der Familie Eberl in Haunswies steht eine kleine Christbaumplantage - quasi als Garten der Familie. Foto: Marina Wagenpfeil

    "Bis er 85 Jahre alt war, hat sich der Opa um seine Bäume gekümmert", erzählt Norbert Eberl. Er scheint mit seinen 70 Jahren nicht früher aufgeben zu wollen: Jeden Tag sei er noch draußen, um seine Bäume zu schneiden und zu düngen. Ein Angebot der Familie ist es, die Bäume selbst zu schlagen. "Vor allem Familien mit Kindern nutzen das Angebot sehr gern", sagt Tochter Diana Eberl, die mit ihren Geschwistern die Eltern beim Christbaumverkauf unterstützt. Im letzten Jahr lief der Verkauf der Weihnachtsbäume so gut, dass die Familie zwei Tage früher als geplant den Verkauf stoppen musste. Das lag vor allem an Corona, doch auch der Trend zum regionalen Baum könnte für mehr Kundschaft gesorgt haben.

    So hält Ihr Christbaum besonders lange:

    Regionale Weihnachtsbäume weisen meist eine deutlich bessere Umweltbilanz auf. Damit ist die Nachfrage nach hiesigen Tannen stark gewachsen. Über den immer bewussteren Einkauf der Leute freut sich Peter Wolf und appelliert: "Egal wo, Hauptsache bedacht und regional einkaufen. Das ist gut für die Umwelt und die Wertschöpfung in der Region." Kurze Transportwege seien ein entscheidender Faktor, wie lang der Baum am Ende hält, bevor er die Nadeln fallen lässt. Außerdem, so sein Tipp, soll der Baum noch so lange wie möglich eingepackt, in einem Eimer mit kühlem Wasser und im Freien stehen. Vor dem Kauf sollte darauf geachtet werden, dass der Baum einen frischen Anschnitt hat und die Rinde nicht abgefräst wurde, da über diese das Wasser aufgenommen wird. Mit diesen Tipps sollte der Christbaum möglichst lange halten und nach dem Weihnachtsfest weiterhin Freude bereiten.

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