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Aichach-Friedberg: Unwetter im Landkreis: Bäume stürzen auf Autos, Keller laufen voll

Aichach-Friedberg

Unwetter im Landkreis: Bäume stürzen auf Autos, Keller laufen voll

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    Das Unwetter hält die Einsatzkräfte im Landkreis Aichach-Friedberg beschäftigt. So wurde die Feuerwehr Mering wegen zahlreicher umgestürzter Bäume gerufen.
    Das Unwetter hält die Einsatzkräfte im Landkreis Aichach-Friedberg beschäftigt. So wurde die Feuerwehr Mering wegen zahlreicher umgestürzter Bäume gerufen. Foto: Feuerwehr Mering

    Sturmböen und Gewitter sorgten in der Nacht auf Freitag im Landkreis Aichach-Friedberg für den Ausnahmezustand. Bäume stürzten um, blockierten Straßen und landeten sogar auf Autos. Die Einsatzkräfte waren noch am Freitagvormittag mit den Aufräumarbeiten beschäftigt. 

    "Es war ein heftiger Sturm", sagt Kreisbrandrat Christian Happach. Zahlreiche Feuerwehren im ganzen Landkreis seien dabei im Einsatz gewesen. Vor allem umgestürzte Bäume sorgten für Einsätze. In zwei Fällen seien diese sogar auf Autos gefallen, in denen sich Menschen befanden. Ein betroffenes Fahrzeug war zwischen Untergriesbach und Unterwittelsbach unterwegs, das andere wurde zwischen Mering und Steinach von einem Baum erwischt. Mit viel Glück wurde dabei niemand verletzt, wie Happach berichtet. Der zweite Kommandant der Merchinger Wehr, Dominik Semlinger, leistete Hilfe vor Ort. Er schildert, dass ein Baum auf die Windschutzscheibe des Autos gestürzt war. Ein zweiter fiel kurz hinter dem Wagen auf die Fahrbahn, sodass dieser feststeckte. Die Feuerwehr machte die Straße frei und das beschädigte Auto wurde auf einen nahe gelegenen Parkplatz gebracht. 

    Der Sturm hat einen großen  Baum in der Hermann-Lönsstraße in Friedberg abgebrochen. Die Feuerwehr Friedberg sichert ab.
    Der Sturm hat einen großen Baum in der Hermann-Lönsstraße in Friedberg abgebrochen. Die Feuerwehr Friedberg sichert ab. Foto: Feuerwehr Friedberg

    An vielen weiteren Stellen, versperrten Äste und Stämme Straßen, auch hier waren die Einsatzkräfte zur Sicherung gefragt. Laut dem Kreisbrandrat fielen im Bereich Mering die Sturmschäden besonders heftig aus. Die Friedberger Polizei verzeichnete zwischen 22 Uhr und Mitternacht ebenfalls vier Einsätze wegen umgestürzter Bäume: in Friedberg am Leitenberg und in der Bozenerstraße, in Steindorf und in Kissing

    Unwetter sorgt allein in Mering für 18 Einsätze der Feuerwehr

    Im Raum Pöttmes blieb es in der Nacht zum Freitag ruhig. Richard Hammerl, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Pöttmes, sprach von lediglich geringfügigen Schäden. Die Wehr habe keinen einzigen Einsatz gehabt. Anders hingegen in Mering. Der Kommandant der Meringer Feuerwehr, Andreas Regau, hatte mit seinen Leuten eine arbeitsreiche Nacht hinter sich. Denn der Leitstelle Augsburg wurden so viele Einsätze gemeldet, dass diese wiederum die untergeordneten Koordinierungsstellen - neben Mering sind dies im Landkreis außerdem Friedberg und Aichach - beauftragte. 40 Alarme wurden von der Leitstelle an den Meringer Kommandanten weiter gegeben. "Baum auf der Fahrbahn, Straße unter Wasser, Keller unter Wasser" - damit waren die Rettungskräfte beschäftigt. Ein großer Baum sei beispielsweise in der Johann-Lipp-Straße in Mering umgestürzt. Allein in Mering habe es 18 Einsätze gegeben. Auch am Vormittag erreichten die Feuerwehr neue Nachrichten, wenn die Menschen weitere Sturmschäden entdeckten. 

    Aufräumen hieß es auch im Freibad Mering, wo an diesen heißen Tagen ständig Hochbetrieb herrscht. Die Bademeister starteten deshalb schon um halb sieben Uhr morgens damit, die umfangreichen Sturmschäden auf dem Gelände zu beseitigen. Auch ins Becken hatte es viel Blätter, Dreck und Äste geweht, sodass es komplett abgesaugt werden musste. 

    Feuerwehr Friedberg sichert vom Sturm abgedecktes Dach

    Genauso lebhaft ging es beim Friedberger Kommandant Michael Geiger zu. "Ich war noch gar nicht im Bett", sagte er Freitagvormittag. Bei 25 Einsätzen im Friedberger Stadtgebiet war die Feuerwehr aktiv. In Friedberg-West hatten die Windböen etwa ein Dach abgedeckt. Die Einsatzkräfte stiegen mit der Drehleiter aufs Gebäude und dichteten es provisorisch ab.

    In Friedberg-West wurde ein Hausdach abgedeckt. Dieses hat die Feuerwehr mit Hilfe der Drehleiter mit Planen wieder notdürftig verschlossen.
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    Umgestürzte Bäume, abgedeckte Dächer und Feuerwehren im Dauereinsatz. Ein heftiges Gewitter beschäftigte Einsatzkräfte in Aichach-Friedberg. Die Bilder des Unwetters.

    An vielen anderen Stellen landeten Äste oder ganze Bäume auf der Straße. Die Feuerwehr war vollauf beschäftigt, die akute Gefahr zu beseitigen. Zur gründlichen Verkehrssicherung und zum Aufräumen war dann am Freitag der städtische Bauhof gefragt. Dieser hatte nach Auskunft der Stadt Friedberg auch noch gut zu tun, die Schäden seien noch umfangreicher als beim nicht lange zurückliegenden Unwetter beim Friedberger Altstadtfest. 

    Von 23 Uhr bis 3 Uhr morgens gingen bei der Friedberger Feuerwehr die Meldungen zum Sturm ein. Doch kaum wurde es ruhiger, gab es noch einen tierischen Einsatz. Beim Pferdehof in der Lechleite waren Islandpferde entlaufen. "Wahrscheinlich sind sie bei dem Unwetter ausgebüxt", meint Geiger. Am Ende hätten die Tiere aber nur unter Begleitung der Rettungskräfte eine Runde gedreht und seien schließlich freiwillig wieder nach Hause gegangen. Da ging auch schon gegen 5 Uhr ein Alarm wegen einer brennenden Gartenhütte ein. Und in der Früh musste die Feuerwehr dann weiter nach Ottmaring, einen vom Sturm gefällten Baum abtragen. 

    Aichacher Polizei musste beim Unwetter mehrfach ausrücken

    Die Aichacher Polizei berichtete von etwa zehn Fällen, in denen die Einsatzkräfte Äste oder kleinere Bäume von den Straßen entfernen mussten. Glück im Unglück hatte ein 43-Jähriger, der kurz nach Mitternacht mit seinem Auto auf der Gemeindeverbindungsstraße vom Aichacher Stadtteil Untergriesbach in Richtung Unterwittelsbach unterwegs war. Herabfallende Äste eines beschädigten Baumes trafen das Auto. Zunächst hieß es laut Polizei, der Mann sei in seinem Wagen eingeklemmt. Daher wurden vorsorglich Feuerwehrkräfte aus Unterwittelsbach, Kühbach und Aichach alarmiert. Der 43-Jährige konnte sich jedoch selbstständig aus seinem Auto befreien. Er blieb unverletzt. Das Auto war nach dem Vorfall noch fahrbereit, allerdings war an ihm ein Schaden von mehreren tausend Euro entstanden.

    Durch das Unwetter wurde ein Zaun an der Aichacher Straße in Pöttmes von herunterfallenden Ästen erheblich beschädigt.
    Durch das Unwetter wurde ein Zaun an der Aichacher Straße in Pöttmes von herunterfallenden Ästen erheblich beschädigt. Foto: Claudia Klimes

    Etwa eine Stunde zuvor war ein Autofahrer nach dem Aichacher Stadtteil Klingen in einen Baum geprallt, der quer über der Straße lag. Der 30-Jährige war mit seinem Audi gegen 23 Uhr auf der Gemeindeverbindungsstraße von Untermauerbach in Richtung Klingen unterwegs. Etwa 200 Meter vor Klingen kollidierte er mit dem Baum. An seinem Wagen entstand nach Polizeiangaben ein Schaden im niedrigen vierstelligen Bereich. Der 30-Jährige blieb unverletzt.

    Fremder Wohnwagen landet vor einem Haus in Allmering

    Ein kurioser Anruf erreichte die Polizei am Donnerstag gegen 22.30 Uhr aus dem Rehlinger Ortsteil Allmering. Ein Anwohner teilte der Polizei zufolge mit, dass vor seinem Haus ein Wohnwagen stehe, der ihm nicht gehöre. Wie sich herausstellte, hatte eine Windböe den Wohnanhänger eine leicht abschüssige Straße hinuntergeweht. Vor dem Haus des Anrufers blieb er schließlich stehen - offensichtlich unbeschädigt.

    Der Sturm in der Nacht zum Freitag fegte zahlreiche Dachziegel auf die Koppoldstraße in Aichach. Die Freiwillige Feuerwehr Aichach war am Morgen mit ihrer Drehleiter vor Ort.
    Der Sturm in der Nacht zum Freitag fegte zahlreiche Dachziegel auf die Koppoldstraße in Aichach. Die Freiwillige Feuerwehr Aichach war am Morgen mit ihrer Drehleiter vor Ort. Foto: Marina Wagenpfeil

    Ab etwa 23.30 Uhr war die Freiwillige Feuerwehr Aichach mit rund 20 Leuten bei rund zehn Einsätzen gefordert, wie Kommandant Werner Mayer berichtet. Allein drei Stunden waren sie an der Donauwörther Straße in Aichach zugange. Dort waren nahe der Aktienmühle Bäume über die Straße gestürzt. Gegen 3 Uhr durften die Feuerwehrler endlich ins Bett. Doch schon drei Stunden später war es für sie mit der Nachtruhe wieder vorbei. Denn ab 6 Uhr in der Früh standen die nächsten sturmbedingten Einsätze an, weil manche Schäden in der Nacht zunächst unentdeckt geblieben waren. 

    Aichacher Feuerwehr ist am Freitag mit Drehleiter in der Innenstadt

    Gegen 9 Uhr rückten acht Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr mit der Drehleiter sowie der städtische Bauhof in der Aichacher Innenstadt an. Dort hatte Mayer zufolge der Sturm nachts ein acht Meter langes Blech auf dem Dach des früheren Sparkassen-Gebäudes gelöst. Zudem flogen Dachziegel auf die Koppoldstraße. Verletzt wurde niemand. Die Feuerwehr sicherte das beschädigte Dach provisorisch ab. Erst am Freitagnachmittag ab 14 Uhr kam Mayer dazu, den versäumten Schlaf der vorherigen Nacht nachzuholen. 

    Ab 6 Uhr in der Früh waren der Leiter des Aichacher Bauhofs, Michael Neumeyer, und etwa 15 bis 20 Kolleginnen und Kollegen im ganzen Aichacher Stadtgebiet unterwegs, um Sturmschäden zu beseitigen. Auf die Frage, wie viel Arbeit der Sturm dem Bauhof „beschert“ hat, sagte Neumeyer am Freitagmittag mit einem Lachen: „Ausreichend.“ Park- und Grünanlagen mussten geräumt, Gehwege und Straßen von herabgefallenen Ästen befreit werden. Dabei hatte der Bauhof zuletzt immer noch mit den Schäden vorheriger Stürme zu tun gehabt. An Gräben und Feldwegen seien die Folgen früherer Stürme in diesem Jahr zum Teil immer noch sichtbar. 

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