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Aichach-Friedberg: Mit diesen Sorgen blicken Gastronomen auf die Weihnachtszeit

Aichach-Friedberg

Mit diesen Sorgen blicken Gastronomen auf die Weihnachtszeit

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    Weihnachtszeit bedeutet Hochsaison für Lokale im Landkreis Aichach-Friedberg, auch für Kühner's Landhaus in Kissing. Einige Gäste sparen wegen der Inflation am Essen, berichtet Andreas Kühner – doch viele wollen es sich trotz allem gut gehen lassen.
    Weihnachtszeit bedeutet Hochsaison für Lokale im Landkreis Aichach-Friedberg, auch für Kühner's Landhaus in Kissing. Einige Gäste sparen wegen der Inflation am Essen, berichtet Andreas Kühner – doch viele wollen es sich trotz allem gut gehen lassen. Foto: Edigna Menhard

    Mit Weihnachtsfeiern von Firmen und Vereinen und Festessen zusammen mit der Familie ist die Weihnachtszeit ein wichtiges Geschäft für die Gastronomie. Wirtsleute aus dem Wittelsbacher Land reden darüber, welche Veränderungen sie durch Corona und Energiekrise spüren und wie sie in die Weihnachtszeit starten.

    An den Feiertagen gibt nur noch wenige Plätze in Kühner's Landhaus in Kissing. Dennoch merke man im Tagesgeschäft einen Nachlass vor allem zu den Randzeiten, meint Andreas Kühner, Inhaber und Geschäftsleiter. "Letztes Jahr haben die Gäste uns nach dem Lockdown fast überrannt. Jetzt waren die Erwartungen vielleicht etwas zu hoch." 

    Ihm fällt auf, dass einige Gäste sparen, indem sie günstigere oder kleiner portionierte Speisen bestellen oder einen Gang weglassen. Trotzdem macht Kühner sich keine Sorgen für Dezember: "Die Leute, die es sich gut gehen lassen und ein großes Gericht genießen wollen, gibt es trotzdem noch." Für Januar sei zwar ein Einbruch vorherzusehen, aber für nächstes Jahr habe die Wirtschaft bereits viele Buchungen für größere Veranstaltungen, sodass er zuversichtlich ist.

    Katharina Gutmann, Chefin des Gasthofes Moosbräu in Aindling, berichtet: "Aktuell haben wir sogar mehr Gäste als vor dem Lockdown." Die Feiertage seien ausgebucht und die Wochenenden voll mit Weihnachtsfeiern, auch wenn mehr Reservierungen kurzfristig abgesagt würden als vor der Pandemie. "Heute sind die Leute wahrscheinlich viel vorsichtiger bei Grippesymptomen als vor drei Jahren." 

    Die Gästezahl steigt im Gasthof Moosbräu in Aindling

    Auch wenn der Zulauf hoch ist, generiere das kaum mehr Gewinn. Das liegt an den steigenden Waren- und Energiekosten, aber auch an der geschrumpften Belegschaft nach Corona. Dadurch werde die Arbeit anstrengender, und dies könne der minimal höhere Gewinn nicht ganz ausgleichen.

    In Gegensatz dazu ist es in Eurasburg im Gasthof Zur Post ruhiger als vor der Pandemie. Aber Jakov Matc, einer der Angestellten, meint, dass in der Post ohnehin Sommer die wichtigere Saison sei. Da sei der Biergarten gut gefüllt. Er versucht optimistisch zu bleiben, aber auch er befürchtet, dass das nächste Jahr schlechter wird. Das mache es schwieriger, die Verluste durch Corona auszugleichen, vor allem da man an Heiz- und Warenkosten nicht sparen könne.

    Die Wirtin der Alten Welt Lisa Wolferseder arbeitet daran, die Gäste in der Weihnachtszeit zufriedenzustellen.
    Die Wirtin der Alten Welt Lisa Wolferseder arbeitet daran, die Gäste in der Weihnachtszeit zufriedenzustellen. Foto: Valentin Kronberger

    Florian Wolfseder ist erst kürzlich wegen der Renovierung seines Parkstüberl aus Kissing-Mergenthau in die Alte Welt in Mering gezogen. An den Feiertagen sei er ausgelastet und pro Woche habe er im Schnitt fünf Weihnachtsfeiern, berichtet er. Allerdings fällt ihm auf, dass die Kunden mehr auf den Preis achten. "An Tischen diskutieren die Gäste häufiger als zuvor über Preise und viel mehr wollen jetzt die Rechnung haben, um ihre Ausgaben nachzuvollziehen", erklärt er. "Weniger oder günstiger essen sie deswegen bei uns aber noch nicht." Seine größere Sorge im Moment ist der Umbau des alten Lokals. Aufgrund der steigenden Kosten und langen Lieferzeiten muss die Planung überarbeitet werden.

    Tanja Tremmel, die Frau des Inhabers der Gaststätte Metzger in Wulfertshausen, meint, bei ihr habe sich der Tagesbetrieb kaum verändert und auch die Feiertage seien schnell ausgebucht gewesen. Nur die Weihnachtsfeiern von Vereinen und Firmen fänden in kleinerem Rahmen statt. Die meisten würden auch sehr kurzfristig gebucht.

    In Wulfertshausen fehlt der Gaststädte Metzger ein Jahrgang Azubis

    Auch in der Wulfertshauser Wirtschaft herrscht wegen Corona Personalmangel. Es fehlen die Azubis, die während des Lockdowns ihre Ausbildung beginnen sollten. Zusätzlich treffen Preiserhöhungen für Lebensmittel das Lokal. Alleine der Preis für Geflügel habe sich fast verdoppelt. "Da überlegt man zweimal, ob wir dieses Jahr eine Weihnachtsgans anbieten wollen", meint Tremmel. "Diese Erhöhungen können und wollen wir nicht eins zu eins an unsere Kunden weitergeben."

    Der Juniorchef des Gasthofs Bachmeir in Baar-Heimpersdorf, Ludwig

    Der Gasthof Bachmeir in Heimpersdorf spart mit seiner Hackschnitzelheizung

    Verluste während des Lockdowns konnte man damals schon durch ein Take-away-Angebot abpuffern, und durch die Verwendung einer Hackschnitzelheizung spare man nun bei Heizen. So befinde sich der Gasthof auf einem guten Weg, meint Bachmeir. 

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