Die Gemeindekassen sind klamm. Die Haushaltsberatungen für 2025 werden in fast allen Kommunen im Landkreis Aichach-Friedberg schwierig. Das grundsätzliche Problem: Die Ausgaben steigen, die Einnahmen gehen tendenziell aber zurück. Das sorgt für finanzielle Engpässe. Viele dürften deshalb auf hohe Schlüsselzuweisungen gehofft haben. Tatsächlich fließen für 2025 nochmal knapp 2,3 Millionen Euro mehr ins Wittelsbacher Land vom Freistaat Bayern. Doch nicht jede Kommune profitiert davon.
2024 flossen knapp 52 Millionen Euro in den Landkreis Aichach-Friedberg
Die Schlüsselzuweisungen sind eine der wichtigsten Einnahmequellen für die Städte, Gemeinden und den Landkreis. Sie sind eine Art bayerischer Finanzausgleich, bei dem das Geld je nach Steuereinnahmen verteilt wird: Wer viele Steuereinnahmen hat, bekommt tendenziell wenig oder gar nichts. Das trifft 2025 auf insgesamt drei Kommunen im Wittelsbacher Land zu: Dasing, Kühbach, Steindorf. Das bedeutet im Umkehrschluss aber auch: Diesen Kommunen geht es finanziell vergleichsweise gut.
Insgesamt fließen rund 54 Millionen Euro in den Landkreis Aichach-Friedberg. Das teilen die Landtagsabgeordnete Peter Tomaschko (CSU), Marina Jakob (Freie Wähler) und Simone Strohmayr (SPD) mit. Im Vorjahr waren es knapp 52 Millionen Euro. Von der Steigerung am meisten profitiert der Landkreis Aichach-Friedberg selbst. Er bekommt insgesamt knapp 28 Millionen Euro und damit 2,5 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. In Relation zur Einwohnerzahl gibt es außerdem in Sielenbach nahezu einen Geldregen: Mehr als 400.000 Euro bekommt die kleine Gemeinde vom Freistaat. 2024 war Sielenbach noch eine von fünf Kommunen, die keinen einzigen Euro bekommen haben.
„Natürlich freut sich jede Gemeinde, wenn sie knapp eine halbe Million Euro Schlüsselzuweisungen bekommt“, sagt Bürgermeister Heinz Geiling. Die fehlende Planbarkeit sei aber auch ein Problem. Denn der Berechnung zugrunde liegen die Steuereinnahmen von 2023. Gerade die Gewerbesteuer schwankt in vielen Gemeinden deutlich. So erklärt auch Markus Treffler, Kämmerer der Verwaltungsgemeinschaft Dasing, in der auch Sielenbach Mitglied ist, die Schwankungen in der Gemeinde im Osten des Kreises.
Nach Geldsegen im letzten Jahr: Mering bekommt 2025 knapp fünf Millionen Euro
Einige Kommunen bekommen aber auch weniger als im Vorjahr: Affing (502.000 statt 552.000 Euro), Baar (221.000 statt 388.000 Euro), Hollenbach (410.000 statt 682.000 Euro), Rehling (187.000 statt 208.000 Euro) und Schmiechen (505.000 statt 686.000 Euro). Ein Sonderfall ist Mering: Die Marktgemeinde hat 2024 mehr als sieben Millionen Euro bekommen – ein Rekord. Dem zugrunde lag aber keine massive Schwankung in der Gewerbesteuer, sondern ein Fehler aus dem Vorjahr, der bereinigt wurde. Für 2025 bekommt Mering knapp fünf Millionen Euro.
Auch die Umlagen auf lokaler Ebene dürften aber steigen. So finanzieren die Gemeinden über die Kreisumlage den Kreishaushalt mit. Dieser wiederum muss Beiträge an den Bezirk Schwaben abführen, damit dieser seine Ausgaben stemmen kann. Um einen stabilen Haushalt aufzustellen, müsste die Bezirksumlage nach Worten des Bezirkskämmerers, Martin Seitz, eigentlich um mehr als vier Prozentpunkte steigen. Für die meisten Landkreise und kreisfreien Städte ist das aber kaum zu stemmen.
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