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Aichach-Friedberg: Schauspielerin spricht über die Freuden und Herausforderungen des Älterwerdens

Aichach-Friedberg

Schauspielerin spricht über die Freuden und Herausforderungen des Älterwerdens

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    Schauspielerin Michaela May vor ihrer Eröffnungsrede zum Thema "Leben im Alter" in der Kissinger Paartalhalle.
    Schauspielerin Michaela May vor ihrer Eröffnungsrede zum Thema "Leben im Alter" in der Kissinger Paartalhalle. Foto: Markus Rosentreter

    Die Rede von Schauspielerin Michaela May war der Höhepunkt des Abends bei der LEADER-Veranstaltung des Wittelsbacher Land Vereins zum Thema „Leben im Alter“. Sie spielte in Kult-Serien wie „Münchner Geschichten“, „Monaco Franze“ und „Polizeiruf 110“ mit und zählt zu den beliebtesten deutschen Schauspielerinnen. Rund 150 Gäste, darunter einige Bürgermeister aus dem Landkreis, füllten den Saal der Kissinger Paartalhalle und lauschten gespannt der Eröffnungsrede der 72-Jährigen. Unter dem Titel „Genieße den Augenblick“ sprach Michaela May über das Älterwerden, soziale Verantwortung und darüber, aktiv und neugierig zu bleiben.

    In ihrer Rede sorgte sie mit manchen Anekdoten nicht nur für den ein oder anderen Schmunzler, sondern regte auch zum Nachdenken an. So erzählte sie von ihrem Vater, der das Leben in einer Seniorenresidenz zwar lobte, aber von der Gesellschaft „alter Leute“ überrascht war. Dieser humorvolle Einblick leitete über zu ernsten Themen, wie die Einsamkeit vieler Seniorinnen und Senioren und den Herausforderungen des Alterns.

    Engagement für Seniorinnen und Senioren

    Die Schauspielerin berichtete von ihrem Engagement für den Verein „Retla“, dessen Name rückwärts „Alter“ bedeutet und sich bundesweit gegen die Vereinsamung älterer Menschen einsetzt. Während der Corona-Pandemie wurden die „Telefon-Engel“ ins Leben gerufen, um den Kontakt zu Senioren zu halten. Auch wenn es zu Beginn mehr Helfer gab als Bedarf, wurden über 1.700 Verbindungen geschaffen. Außerdem plädierte sie dafür, im Alter aktiv zu bleiben. Mit eindrucksvollen Worten schilderte May die Bedeutung von Hobbys, sozialen Kontakten und dem Interesse an der Welt der jüngeren Generationen. Man solle sich „nicht verschließen, sondern neugierig bleiben“.

    Michaela May gewährte auch einen Einblick in ihre Erfahrungen und Gedanken zu alternativen Wohnkonzepten. Sie sprach über gescheiterte Pläne für eine „Alters-WG“ und betonte, dass Mehrgenerationenhäuser für sie die „gesündeste Lebensform im Alter“ seien. Auch auf das Thema Pflege kam sie zu sprechen. „Bessere Pflege ist nur durch bessere Bezahlung möglich“, sagte May. Zudem prangerte sie die mangelnde finanzielle Unterstützung der Pflege von Angehörigen zu Hause an. Zum Abschluss gab die 72-Jährige dem Publikum noch den Rat mit auf den Weg, jeden Moment zu genießen.

    Verschiedene Wohnkonzepte und Finanzierungsmodelle

    Anschließend setzte sich der Nachmittag mit weiteren Vorträgen rund um das Thema Altern fort. Architekt Henning Volpp gab einen Überblick über verschiedene Wohnkonzepte für Senioren und mögliche Finanzierungsmodelle. Michael Müller sprach das Thema „Neue Wohngemeinnützigkeit“ an. Das Konzept sieht die Förderung des sozialen Wohnungsbaus und die Schaffung bezahlbaren Wohnraums vor. Wenn der Bundesrat zustimmt, soll es ab kommendem Jahr starten.

    Auch Best-Practice-Beispiele wurden präsentiert. Unter anderem präsentierte Erich Steib mit dem Vizenz-Areal in Wangen im Allgäu ein erfolgreiches Konzept für modernes Seniorenwohnen. Motivationsexpertin Nicola Fritze sorgte in ihrem Vortrag für Begeisterung, da sie das Publikum mit interaktiven Übungen zu mehr Offenheit und Gemeinschaft ermutigte. Vor der Veranstaltung sowie in der Pause konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an diversen Infoständen informieren sowie das Gespräch mit den Rednern suchen.

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