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Aichach-Friedberg: Neuer Chefarzt der Gynäkologie: Trotz Rausschmiss in Eichstätt erste Wahl

Aichach-Friedberg

Neuer Chefarzt der Gynäkologie: Trotz Rausschmiss in Eichstätt erste Wahl

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    Dr. Sokol Rexhepi (links) wird der neue Chefarzt für die Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe am Krankenhaus Friedberg.
    Dr. Sokol Rexhepi (links) wird der neue Chefarzt für die Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe am Krankenhaus Friedberg. Foto: Wolfgang Müller, Landratsamt

    Dr. Sokol Rexhepi ist der künftige Chefarzt der Abteilung für Geburtshilfe und Gynäkologie am Krankenhaus Friedberg. Einen Schatten auf die Nachricht wirft auf den ersten Blick die Tatsache, dass er im Sommer 2020 seinen Posten als Chefarzt der Gynäkologie in Eichstätt verloren hatte. Ihm wurde fristlos gekündigt. Dr. Hubert Mayer, Geschäftsführer der Kliniken an der Paar, nennt die Gründe, warum Rexhepi trotzdem der Favorit war.

    Wegen der Bedeutung der Abteilung kam eine relativ große Auswahlkommission zusammen, um einen Nachfolger für Dr. Siegbert Mersdorf, der in Ruhestand geht, zu finden. Neben Vertretern aus Personal und Ärzteschaft, von Klinikleitung und Landratsamt zählte laut Mayer dazu ein "hoch reputierter externer Gutachter aus dem Fachbereich Frauenheilkunde". Man habe sich mit der fristlosen Kündigung ausführlich auseinandergesetzt, intensiv recherchiert - und das mehrere Jahre zurück - und das Thema mit dem Arzt offen diskutiert. "So etwas kann man nicht mit einem Handstreich wegwischen", betont Mayer.

    Dr. Sokol Rexhepi kommt von Eichstätt nach Friedberg

    Die menschlichen und fachlichen Qualitäten des 51-Jährigen sowie seine Fähigkeiten als Führungskraft hätten in der Gesamtbetrachtung dazu geführt, dass die Kommission ihn übereinstimmend als Favoriten sah. Die endgültige Entscheidung fällte am Mittwoch der Werkausschuss. Zwar sei die Arbeitsmarktsituation im medizinischen Bereich eng, doch keineswegs habe Bewerbermangel zu der Entscheidung geführt, betont Mayer.

    Neues in den Kliniken an der Paar

    Dr. Fadi Rayya wird zum 1. Februar 2021 Oberarzt in der Viszeralchirurgie im Krankenhaus Aichach. Damit kann eine bereits seit Längerem vakante Stelle mit einem qualifizierten Bewerber besetzt werden.

    Dr. Robert Prestele wird zum 1. April 2021 Oberarzt in der zentralen Notaufnahme am Krankenhaus Aichach. Er wird im Team von Martin Müller tätig sein. Müller wird zum 1. Januar 2021 bei den Kliniken an der Paar als ärztlicher Leiter der Notaufnahmen beginnen und die Notaufnahmen neu strukturieren.

    Stefan Scholz, Oberarzt in der Allgemein- und Viszeralchirurgie, übernimmt weiterhin befristet bis zum 30. Juni 2021 kommissarisch die Funktion des Leitenden Oberarztes in der Allgemein- und Viszeralchirurgie am Krankenhaus Aichach.

    Die Kliniken an der Paar erhalten ein neues Logo und damit ein neues äußeres Erscheinungsbild.

    Der 51-Jährige war acht Jahre lang Chefarzt für Gynäkologie und Geburtshilfe an der Klinik in Eichstätt. Er ist fachlich hoch angesehen. Mit Rexhepi wollen die Kliniken an der Paar künftig über die Geburtshilfe hinaus ein Angebot für gynäkologische minimal-invasive Chirurgie am Standort in Friedberg schaffen. Das bedeutet jedoch laut Mayer nicht, dass die Geburtshilfe im Vergleich zu den Operationen ins Hintertreffen gerät - im Gegenteil. Die Station solle ausgebaut, verbessert und attraktiver gemacht werden. Rexhepi habe dazu den klaren Auftrag und befürworte das auch. Seine Aufgabe wird es auch sein, dort eine Hauptabteilung mit fest angestellten Ärzten zu etablieren; bislang kommen die Mediziner über Zeitarbeitsagenturen.

    Geburtshilfe Eichstätt wurde 2019 geschlossen

    Der Bereich der Geburtshilfe an der Klinik Eichstätt war 2019 geschlossen worden; dies lag laut Mayer jedoch an Ärztemangel und nicht fehlendem Interesse des damaligen Chefarztes Rexhepi.

    Gegen seine fristlose Kündigung ging der Arzt vor. Sein Rechtsanwalt Raphael Vergho wollte sich auf Anfrage unserer Redaktion nicht zu dem Thema äußern, da das arbeitsrechtliche Verfahren noch laufe. Im August hatte er gegenüber dem Donaukurier jedoch gesagt, die fristlose Kündigung sei überzogen. Zum Hintergrund: Eine fristlose Kündigung kann nur bei massiven Vergehen ausgesprochen werden.

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