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Aichach-Friedberg: Nachwuchsprobleme? Vereine aus Aichach-Friedberg verraten ihre Tricks

Aichach-Friedberg

Nachwuchsprobleme? Vereine aus Aichach-Friedberg verraten ihre Tricks

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    Schnupfen ist nicht nur was für alte Männer: Elisabeth Lindemeyer tritt für die Damenmannschaft des SC Tattenhausen-Ziegelbach an.
    Schnupfen ist nicht nur was für alte Männer: Elisabeth Lindemeyer tritt für die Damenmannschaft des SC Tattenhausen-Ziegelbach an. Foto: Mareike König

    Sinkende Mitgliederzahlen und fehlender Nachwuchs – Probleme, die an einigen Vereinen nicht spurlos vorbeigehen. Aber es gibt Beispiele aus dem Landkreis Aichach-Friedberg, die die Krise als Anlass für Veränderung und Aufschwung gesehen haben. Mit neuen Angeboten und Attraktionen haben sie es aus der Misere geschafft und bieten ein abwechslungsreiches Programm, speziell für die Jugend. Vier Vereine aus dem Wittelsbacher Land verraten ihr Erfolgsgeheimnis.

    Wie bereits berichtet stand 2017 der Tennisverein Kissing am Tiefpunkt: wenige Mitglieder, kaum Angebote. Doch der Vorstand schaffte innerhalb kurzer Zeit einen bemerkenswerten Aufschwung, unter anderem durch eine aktive Kinder- und Jugendarbeit. Der Verein änderte sein Programm, machte das Tennisspielen allen zugänglich – und wächst weiter. Heute hat der Verein fast 500 Mitglieder.

    Beim Kissinger Tennis-Club ist für den Nachwuchs viel geboten.
    Beim Kissinger Tennis-Club ist für den Nachwuchs viel geboten. Foto: Ernst Bauer

    Auch andere Vereine im Wittelsbacher Land schaffen es, junge Menschen zu begeistern. Schnupfclub, Alpen- und Gartenbauverein – das sind Zusammenschlüsse, die auf den ersten Blick nicht nach einem gewöhnlichen Treff für Jugendliche klingen. Drei Vorsitzende verraten ihr Erfolgsgeheimnis und welche Attraktionen sie ihren Mitgliedern anbieten.

    "Schnupftabak gilt ja in der Allgemeinheit eher als Alte-Herren-Sache. Aber nicht bei uns", erklärt Martin Schlicker, Vorsitzender des Schnupfclubs in Tattenhausen-Ziegelbach. Denn in diesem Verein sind auch einige jugendliche Mitglieder, und gerade junge Frauen wurden schon oft auf den Schnupfwettkämpfen gesichtet.

    So läuft es beim Schnupfclub Tattenhausen mit dem Nachwuchs

    Das "Hauptaugenmerk dieses Vereines ist zwar das Schnupfen", aber Martin Schlickers Erfolgsrezept sind die "Offenheit und die Diversität" seines Clubs. Es werden sowohl Radtouren als auch Wanderungen angeboten, und jedes Jahr wird der Maibaum in Tattenhausen gemeinsam aufgestellt. Neben den Ausflügen ins Allgäu freut sich Martin Schlicker allerdings besonders, nach Corona mit den jungen Frauen wieder Wettkämpfe bestreiten zu können.

    Der Alpenverein in Friedberg hat ein breit aufgestelltes Freizeitangebot, das die Jugend begeistert und anzieht. Schon von Kindesalter an wird man durch die Ausflüge der Familiengruppen spielerisch und in entspannter Atmosphäre an die Natur herangeführt, sodass sich früh eine Begeisterung für die Welt der Berge und Wälder entwickelt. Richard Mayr, Vorsitzender des Alpenvereins, legt großen Wert auf vielfältige Angebote und Attraktionen. Von Freibadausflügen und Wanderungen im Sommerprogramm bis hin zu Skilager und Skikursen im Winter wird alles geboten.

    Das neue Quartier in Vorderhornbach trägt einen großen Anteil zur Attraktivität des Friedberger Alpenvereins bei.
    Das neue Quartier in Vorderhornbach trägt einen großen Anteil zur Attraktivität des Friedberger Alpenvereins bei. Foto: Rudolf Nägele

    Durch Fortbildungen können hier sogar engagierte Skifahrende zu Lehrerinnen und Lehrern werden, denn der Verein bildet selbst aus. "Besonders beliebt sind auch die Jugendgruppen", berichtet er. Kanufahrten, Klettersteige und Bouldern. Jugendlichen ist mit den gebotenen Aktivitäten wohl kaum eine Grenze gesetzt.

    Er beschreibt die Jugendgruppe liebevoll als "einen gemischten Haufen verschiedenen Alters, der einfach Spaß an Bewegung und Natur hat." Die Mitgliederzahl dieses Vereins liegt inzwischen bei 2500. Davon sind 400 Jugendliche.

    "Saubere Landschaft" mit dem Obst- und Gartenbauverein in Mering

    In Mering scheint der Obst- und Gartenbauverein ebenso Andrang von der Jugend zu bekommen. Gerade für jüngere Generationen werden hier Aktionen veranstaltet, wie die Veranstaltung "Saubere Landschaft" mit dem Ziel, die Jugendlichen auf die Verschmutzung der Landschaft hinzuweisen. Daran beteiligen sich nicht nur junge Mitglieder des Obst- und Gartenbauvereins, sondern auch aus anderen Vereinen.

    Jungen Familien wird die Möglichkeit geboten, gemeinsam mit ihren Kindern Palmbuschen zu binden und diese dann in die Kirche mitzunehmen. Im Herbst lebt die alte Tradition des Rübenschnitzens wieder auf und Kinder können unter Anleitung aus bereitgestellten Rüben Geister schnitzen. In Zukunft wollen sie noch mehr anbieten, um den Verein für Kinder und Jugendliche attraktiv zu gestalten.

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