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Aichach-Friedberg: Das plant der Kreis Aichach-Friedberg für die Senioren

Aichach-Friedberg

Das plant der Kreis Aichach-Friedberg für die Senioren

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    Die Kurzzeitpflege gilt als das Sorgenkind des Landkreises, zwei Einrichtungen mussten in den vergangenen Jahren schließen.
    Die Kurzzeitpflege gilt als das Sorgenkind des Landkreises, zwei Einrichtungen mussten in den vergangenen Jahren schließen.

    Bereits jetzt sind Pflegeplätze im Landkreis rar, in den kommenden 20 Jahren wird sich die Situation aufgrund der Überalterung sukzessive verschärfen. Dazu legte dem Kreisentwicklungsausschuss Ingrid Hafner-Eichner ein über 130 Seiten umfassendes Konzept vor. Darin zeigte die Sachgebietsleiterin für Altenhilfe des Landratsamtes Aichach-Friedberg auf, wie der Landkreis auf den demografischen Wandel reagiert und welche Projekte er als wichtig erachtet.

    Ziel: Ambulant statt stationär heißt das Motto des Seniorenkonzeptes. „Wir wollen, dass ältere Leute so lange wie möglich zuhause bleiben können“, sagt Hafner-Eichner. Dies diene dazu, die Pflegesituation zu entlasten und den Lebensabend im gewohnten Umfeld so angenehm wie möglich zu gestalten.

    Kurzzeitpflege: Die Kurzzeitpflege gilt laut Hafner-Eichner als Sorgenkind des Landkreises. Zwei Einrichtungen zur Kurzzeitpflege mussten in den vergangenen Jahren schließen. Aktuell seien nur 41 Plätze für eine situative Pflege vorgesehen. Diese seien aufgrund des Mangels an Plätzen in der Regel jedoch ohnehin mit Dauerpatienten belegt. Der Ausschuss empfiehlt in der Folge, für mehr Kurzzeitpflegeplätze zu sorgen.

    In Aichach-Friedberg soll es mehr Wertschätzung für Pfleger geben

    Tagespflege: Rechnerisch kommen derzeit 2,1 Pflegebedürftige auf einen Pflegeplatz, sagt Hafner-Eichner. Der Kreistag solle auf die Errichtung zweier Tagespflegeeinrichtungen im Landkreis hinwirken, zumal in 20 Jahren etwa 1000 Personen in Aichach-Friedberg an Demenz erkrankt sein würden. Zudem solle die häusliche Pflege gefördert werden, auch um die Angehörigen zu entlasten.

    Empfehlungen: Sechs Seiten allein an Empfehlungen umfasst die Schrift, die Hafner-Eichner dem Kreisentwicklungsausschuss vorlegte. Dabei geht es insbesondere um die Bereitstellung von Fahrdiensten, ob ehrenamtlich oder vom öffentlichen Nahverkehr, auch bis in entlegene Ortschaften.

    Zudem sollen die Kommunen dafür sorgen, dass Senioren im Alltag unterstützt und integriert werden, insbesondere durch Mittagstische und Bildungsangebote. Ein essenzieller Teil sei auch die Entstigmatisierung des Pflegeberufs. „Wir müssen Pfleger wertschätzen und ihnen das auch zeigen“, sagt Hafner-Eichner. Zur Sicherung des notwendigen Pflegepersonals brauche es neben der Schaffung weiterer Ausbildungsplätze auch einen neuen Schulstandort für Pfleger. Denn knapp 30 Prozent von ihnen seien bereits 55 Jahre und älter.

    Zur Sicherung des notwendigen Pflegepersonals müssen weitere Ausbildungsplätze geschaffen werden.
    Zur Sicherung des notwendigen Pflegepersonals müssen weitere Ausbildungsplätze geschaffen werden. Foto: Oliver Berg, dpa, dpa-tmn (Symbol)

    Forderung: Landkreis Aichach-Friedberg muss auch Geld in die Hand nehmen

    Reaktionen: Insgesamt bekam Ingrid Hafner-Eichner viel Zuspruch und Lob für ihre Ausführungen. Marion Brülls von den Grünen stellte jedoch klar, dass es nicht reiche, dieses Konzept zu präsentieren. „Wir müssen das Geld dann auch in die Hand nehmen“, forderte die Friedbergerin. „Die Prioritäten müssen hier klar verteilt sein“, fügte sie hinzu.

    Peter Tomaschko schlug in dieselbe Kerbe. Zunächst sei es laut dem Landtagsabgeordneten jedoch notwendig, geeignete Träger für die anstehenden Projekte zu finden und die Kliniken an der Paar noch stärker untereinander zu vernetzen.

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