Gegen 4 Uhr ging bei der Meringer Feuerwehr die Meldung ein "Brand beim Wirtshaus Andechser". Sofort eilten die Einsatzkräfte vor Ort. Das Erdgeschoss war bereits vollkommen in Brand.
Feuer und Rauch zogen hoch bis in den ersten Stock. Dort wüteten sie weiter. Zunächst wurde der Brandherd im Keller vermutet, doch nach ersten Erkenntnissen entstand das Feuer im Erdgeschoss, so Andreas Regau, Kommandant der Meringer Feuerwehr und als Einsatzleiter vor Ort. Nicht betroffen sind jedoch die Praxisräume, die sich in einem anderen Teil des Gebäudes befinden. Auch die Wohnungen sind nach ersten Erkenntnissen nicht beschädigt worden.
Die Atemschutzträger und weitere Unterstützungsgruppen des Landkreises wurden nachalarmiert. Kräfte aus Merching, Unterbergen, Steinach, Königsbrunn, Ried und Kissing kamen nach Mering. Feuerwehrmänner mit Atemschutzausrüstung machten sich für den Einsatz bereit, um ein Übergreifen der Flammen auf weitere Teile des Gebäudes zu verhindern.
"Ein Brand kennt keinen Feiertag, keine Coronapandemie und keine Ausgangssperre", sagt Kreisbrandinspektor Franz Hörmann. Deshalb sei es für die Feuerwehrmänner selbstverständlich, dass sie kurz nach 4 Uhr in voller Montur schon am Einsatzort waren.
Stündliche Brandwache nach Feuer im Meringer Andechser
"Wir gehen davon aus, dass das Feuer bereits längere Zeit unbemerkt blieb und sich so im Gasthaus ausbreiten konnte", schildert Regau. Die genaue Brandursache werde aber von der Kriminalpolizei ermittelt. Eine Stunde später, gegen 5.15 Uhr, haben die Einsatzkräfte das Feuer unter Kontrolle. "Fehlböden werden nun noch geöffnet, um mögliche Brandnester aufzuspüren", informiert der Pressesprecher der Kreisbrandinspektion Franz Schmid. Den ganzen Tag über werde nun stündlich kontrolliert, ob das Feuer auch tatsächlich völlig gelöscht sei.
Noch völlig unter Schock steht Christian Baumüller, Wirt des Meringer Andechsers. Erst im November hat er das 20-jährige Bestehen des Gasthaus gefeiert. Die Küche wurde vor wenigen Tagen nach einer kompletten Sanierung wieder in Betrieb genommen. Die Fassade des Gebäudes ist frisch gestrichen. Vollkommen ausgebremst habe ihn 2020 auch die Corona-Pandemie.
Ungewisse Zukunft für das Meringer Traditionswirtshaus
Voller Elan wollte er mit neuen Ideen ins neue Jahr starten. Hatte ein Konzept für den To-Go-Betrieb ausgearbeitet. "Dann kam letzte Woche ein Wasserschaden und ich dachte, noch schlimmer kann das Jahr jetzt nicht mehr werden", sagt Baumüller und blickt auf die zerborstenen Fensterscheiben des Gasthauses. Wie es weitergeht? Darüber kann er am Sonntagmorgen gegen 5.30 Uhr noch gar nicht nachdenken. Fassungslos steht er vor dem Gastraum. "Alles kaputt", so sein bitteres Fazit. Er kann nicht mehr länger mit ansehen, wie "sein" Andechser voller dicker Rußschichten und getränkt durch das Löschwasser, ein Opfer der Flammen wurde und wendet den Blick ab.
Nach und nach ziehen die Feuerwehren ab. Die Rettungskräfte des Roten Kreuzes aus Friedberg und Mering sowie der Notarzt packen zusammen. "Gottseidank wurde niemand verletzt und die Bewohner konnten rechtzeitig ins Freie gelangen", sagt Hörmann. Am Ende des Einsatzes werden nochmals alle direkt angrenzenden Wohnungen kontrolliert, um sicher zu gehen, dass das Feuer vollständig im Griff ist.
Die Schadenshöhe sein noch nicht ermittelt. "Wir gehen davon aus, dass das weit über 100.000 Euro sind", so der Kreisbrandinspektor. Aber auch dies werde von Kriminalpolizei und Versicherungen bei der Nachuntersuchung festgestellt.
Lesen Sie dazu den Kommentar: Brand in Mering: Ein Zeichen für den Andechser setzen
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