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Aichach-Friedberg: Kommunale Bauplätze: Hier stehen 2024 Grundstücke zum Verkauf

Aichach-Friedberg

Kommunale Bauplätze: Hier stehen 2024 Grundstücke zum Verkauf

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    Bauplätze sind in Friedberg und Umgebung Mangelware.  Am Ortsrand von Rederzhausen läuft aktuell ein Bebauungsplanverfahren.
    Bauplätze sind in Friedberg und Umgebung Mangelware. Am Ortsrand von Rederzhausen läuft aktuell ein Bebauungsplanverfahren. Foto: Ute Krogull

    Bauen war schon vor 75 Jahren teuer, zumindest eines fehlte aber nach dem Krieg nicht: Baugrund. In Friedberg entstand damals gar ein ganzes Viertel, die Pius-Häusler-Siedlung. Davon ist die Stadt heute meilenweit entfernt. In den anderen Kommunen der Region sieht das nicht anders aus. Bauplätze sind knapp. Wo es überhaupt welche gibt - und mit welchen Herausforderungen die Verwaltungen bei der Schaffung von

    Bauplätze gibt es in der Region um Friedberg 2024 nicht allzu viele

    In Friedberg kann man die Baugrundstücke, die in den nächsten Monaten sicher zum Verkauf stehen, an wenigen Händen abzählen. Acht Grundstücke werde man in diesem Jahr an der Unterzeller Straße in Wulfertshausen veräußern, teilt die Stadt auf Anfrage mit. Der Stadtrat wird im März sowohl über die Vergaberichtlinien als auch die Preise entscheiden. Weitere zehn Bauplätze entstehen in Rederzhausen, wobei sich die Planungen aufgrund neuer gesetzlicher Regelungen verschoben haben. Der Bebauungsplan soll aber in diesem Jahr verabschiedet werden. Im Baugebiet Stätzling-Ost ist noch nicht ganz klar, wie viele Bauplätze zur Verfügung stehen werden, wenn das Verfahren im nächsten Jahr abgeschlossen wird. 

    In anderen Kommunen ist die Zahl der zu verkaufenden kommunalen Grundstücke dafür umso klarer. Sie liegt bei null. Das gilt sowohl für Mering, wo es laut Bürgermeister Florian Mayer lediglich private Baulücken gibt, als auch für Dasing. Die gleiche Antwort bekommt man in Schmiechen, Kissing und Merching. Zwar sind in Ried mittlerweile alle Grundstücke "An der Goldwiese" veräußert, wie Bürgermeister Erwin Gerstlacher erklärt. Aber ab Herbst 2024 sollen nördlich der Herioldstraße 15 Plätze für Einfamilienhäuser sowie ein Wohnungsbaurundstück zur Vermarktung stehen. Und "An der Goldwiese" hält die Gemeinde 17 freie Plätze zurück, um die Infrastruktur nicht über die Maßen zu strapazieren.

    In Summe bleibt die Zahl der Bauplätze in unserer Region also übersichtlich. Grund dafür ist die mangelnde Verfügbarkeit von Flächen - aber auch das derzeit relativ geringe Interesse an Bauland. "Die Gemeinden gehen bei der Erschließung in Vorleistung und sind auf den funktionierenden Grundstücksverkauf angewiesen", erklärt der Bürgermeister von Schmiechen, Josef Wecker. "Wenn das nicht mehr funktioniert, werden die Neuzulassungen zwangsläufig nachlassen." 

    Einen weiteren Grund, weshalb die Gemeinden nicht einfach Bauplätze schaffen und im Zweifel einige Zeit auf einen Käufer warten, erläutert Kissings Bürgermeister Reinhard Gürtner. So müssten bei einer verdichteten Bauweise beziehungsweise im sozialen Wohnungsbau Bauvorhaben zeitnah umgesetzt werden. "Ausgewiesene Baugebiete sollen zügig bebaut werden und nicht als Spekulationsobjekte dienen." Auch die Bürokratie ist laut Bürgermeister Mayer aus Mering ein Problem. Bei der Erschließung werde der rechtliche Rahmen immer schwieriger. Die Genehmigungsverfahren dauerten "viel zu lange", erklärt Merchings Bürgermeister Helmut Luichtl. Alles werde immer komplizierter gemacht.

    In Friedberg entstand in den vergangenen Jahren unter anderem in der Afrastraße ein Baugebiet.
    In Friedberg entstand in den vergangenen Jahren unter anderem in der Afrastraße ein Baugebiet. Foto: Thomas Goßner

    Nicht alle Kommunen setzen beim Bauen auf Geschosswohnungen. In Mering erklärt dies Bürgermeister Mayer unter anderem damit, dass es im Zentrum genug Nachverdichtung gebe. Das Wachstum der letzten 25 Jahre basiere ausschließlich auf Nachverdichtung und Wohnanlagen. "Nur in Neubaugebieten können Familien ihr Eigenheim bauen und Eigenleistung erbringen", so Mayer. In Friedberg sieht man eine Notwendigkeit von Geschosswohnungen nicht nur in den Ortsteilen, sondern auch in der Kernstadt. "Politik und Verwaltung legen seit Jahren großen Wert auf eine höhere Dichte, um die Kosten für das Wohnen möglichst begrenzen zu können", teilt die Stadt mit. Auch in den genannten Neubaugebieten gebe es einen Anteil an Geschosswohnungen.

    Rund um Friedberg sind einige Neubaugebiete geplant

    Zumindest in den nächsten Jahren könnten in der Region weitere kommunale Grundstücke auf den Markt kommen. So gibt es in Friedberg zwei weitere Bebauungsplanverfahren, die Ende 2025 abgeschlossen werden sollen: auf dem Gelände der ehemaligen Vinzenz-Pallotti-Schule an der Wiffertshauser Straße sowie das Gebiet westlich und östlich der Friedberger Ach. In Mering plant die Gemeinde derzeit ein Gebiet nördlich der Augsburger Straße, während es in Kissing laut Bürgermeister Gürtner zumindest Flächenpotentiale gibt. Diese seien bei der Aufstellung des Integrierten Städteentwicklungskonzepts (INSEK) ermittelt worden. Die Gemeinde Schmiechen plant in Unterbergen ein Baugebiet, der Verkauf von Flächen steht aber frühestens 2026 an. 

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