In Pöttmes und Dasing flogen bereits Anfang Juli die ersten Jungstörche aus. An beiden Nestern fiel auf, dass je ein Winterstorch im Lande geblieben war. Nach Rückkehr der Partnerstörche schritten die Paare umgehend zur Brut. Über einen frühen Brutbeginn freute man sich auch in Grimolzhausen, wo am 10. Juli bereits drei Junge ihre Flugkünste zeigten.
Die Störche mit späterem Brutbeginn hatten unter der nassen und kalten Witterung zu leiden. So starben am Mondi-Kamin in Aichach und in Bachern je zwei angebrütete Jungstörche. Die späte Aichacher Brut am Neusa-Kamin überlebte ein Jungstorch. Er flog erst in der dritten Juliwoche aus.
Am Schulhof in Inchenhofen gab es wohl die meisten Zuschauer. Jung und Alt konnten erstmals über Wochen hautnah das Verhalten der Störche beobachten: Klappern, Paarung, An- und Abflüge, Füttern der Kleinen, Auswürgen von Gewöllen und gekonntes Abspritzen von Geschmeiß über den Nestrand in den Schulhof. Im Inchenhofener Ortsteil Schönau hatte Landwirt Christian Scherer ein waches Auge auf „seinen“ Horst. Es gab keine Attacken der Rotmilane, die täglich bedrohlich nah Streife flogen. Ständig bewachte vier Junge kamen durch.
Zwei Storchenpaare streiten um Nest in Kissing
Gute Nerven brauchten die Storchenliebhaber in Kissing. Zwei Brutpaare hatten um das Nest gestritten. Angebrütete Eier flogen durch die Gegend. Das späte Gelege des dominanten Brutpaares brachte einen Jungstorch hervor. Die Kreisgruppe Aichach-Friedberg im Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) konnte bei neun Horstpaaren 17 ausgeflogene Jungstörche registrieren.
Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr waren es insgesamt 21 Jungstörche. Obwohl es auch 2022 Tierdramen gegeben hatte, war dies ein Höchststand. (AZ)