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Wirtschaftskrise: Kfz-Zulieferer emQtec meldet Insolvenz an

Wirtschaftskrise

Kfz-Zulieferer emQtec meldet Insolvenz an

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    emQtec
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    Von Thomas Gossner Friedberg-Derching - Das Insolvenzantrag gestellt. Nach einer Phase der erfolgreichen Expansion geriet emQtec in den vergangenen Monaten in den Strudel der weltweiten Krise, bereits im Herbst wurden 30 Leiharbeitsplätze abgebaut und weitere zehn der verbliebenen 150 Stellen beim Stammpersonal gestrichen. Seit Januar gab es Kurzarbeit. Gestern trat Firmenchef Erwin Müller den Weg zum Insolvenzrichter an.

    Wie emQtec gestern in einer Ad-hoc-Meldung mitteilte, hätten die Banken trotz intensiver Verhandlungen eine Verlängerung bestehender Kreditlinien verweigert bzw. an Bedingungen geknüpft, die das Unternehmen nicht erfüllen könne. Mithilfe des vorläufigen Insolvenzverwalters werden nun Gespräche über die Zukunft der emQtec AG geführt. Hierbei sollen so viele Arbeitsplätze wie möglich gesichert werden. Eine seriöse Prognose über den Ausgang dieser Gespräche könne noch nicht gegeben werden.

    Unter dem Namen Edgar Emele Kunststofftechnik und Präzisionsformen wurde die Augsburger Firma 1986 gegründet. Seit 2000 gibt es eine zweite Fertigungsstätte in Derching. 2003 übernahm der zunächst als Berater tätige Erwin Müller das Unternehmen von Gründer

    Für sein rasantes Wachstum wurde emQtec 2004 mit dem Preis "Bayerns Best 50" ausgezeichnet. Wurden 2001 noch 117 Mitarbeiter beschäftigt, so waren es im Jahr 2007 bereits 200, davon 150 am Standort Derching. Der Konzernumsatz stieg allein von 2006 auf 2007 von 25 auf über 30 Millionen Euro. Allerdings wurde das Ergebnis bereits durch die Tochterfirma ITM Nürnberg GmbH belastet, die hohe Verluste produzierte.

    ITM wurde im Mai 2008 liquidiert - aber ohne den gewünschten Effekt auf das Gesamtunternehmen, das als Autozulieferer voll von der Krise getroffen wurde.

    Bereits seit August 2008 war ein Rückgang der Aufträge spürbar, allerdings hoffte Müller damals noch auf einen Ausgleich durch das zweite Standbein, die Haushaltsgeräteindustrie.

    Größter Auftrag kam von Opel

    Den größten Einzelauftrag der Firmengeschichte zog emQtec erst vor einiger Zeit an Land: Von Sommer 2009 an sollte das Unternehmen für Opel die komplette Entwicklung, den Formenbau und die spätere Serienproduktion sämtlicher Türrahmenblenden für zwei neue Pkw-Modelle übernehmen. Der Auftrag hat über die Laufzeit von sechs Jahren ein Volumen von 20 Millionen Euro.

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