Die Bilanz des Friedberger Jugendrats sollte man nicht schlechter reden, als sie ist. Freilich hat das Gremium in den vergangenen Jahren Projekte angestoßen. Der Einsatz für Bolzplätze, damit sich mehr Kinder draußen austoben können und wollen, ist zum Beispiel aller Ehren wert. Grillabende oder Ausflüge in den Europapark sind auch gut und schön, sie fördern Gemeinschaft und Zusammenhalt. Aber das allein ist zu wenig, gerade in den aktuellen Zeiten.
Friedberger Jugendrat sollte sich stärker politisch einbringen
Der Jugendrat sollte auch ein politischeres Gremium sein. Warum nicht mal die großen Themen in den Fokus rücken? Keiner verbietet es den jungen Leuten zum Beispiel, eigene Vorschläge auszuarbeiten, wie Friedberg nachhaltiger werden kann. Ist das nicht gerade das Thema Nummer eins für Jugendliche? Dann sollte es auch im Rat eine Rolle spielen.
Ob die Mitglieder 16 oder 23 Jahre alt sind, ist zweitrangig. Es braucht Überzeugungstäter, die Lust haben, ihre Anliegen zu thematisieren und dem Stadtrat auch mal Druck zu machen. Den Jugendrat abzuschaffen, weil er aus Sicht mancher überflüssig ist, kann nicht die Lösung sein. Aber: Von der Jugend muss mehr kommen, um das Gegenteil zu beweisen.