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Verkehr in Friedberg: Wo fährt die Tram von Augsburg  ins Umland?

Verkehr in Friedberg

Wo fährt die Tram von Augsburg  ins Umland?

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    Straßenbahnlinie 6 bis nach Friedberg? Noch ist für die Linie 6 am Park-and-ride-Platz vor den Toren der Stadt Endstation, die Fahrgäste müssen in Busse umsteigen. Doch jetzt wird geprüft, ob eine Tramverlängerung bis zum Bahnhof möglich ist. Auch in anderen Nachbarstädten von Augsburg ist die Tram ein Thema.
    Straßenbahnlinie 6 bis nach Friedberg? Noch ist für die Linie 6 am Park-and-ride-Platz vor den Toren der Stadt Endstation, die Fahrgäste müssen in Busse umsteigen. Doch jetzt wird geprüft, ob eine Tramverlängerung bis zum Bahnhof möglich ist. Auch in anderen Nachbarstädten von Augsburg ist die Tram ein Thema. Foto: Annemarie Rencken

    Wie sieht der Stadtverkehr der Zukunft aus? Gibt es Fahrverbote für Autos in den Zentren? Kommt die günstige oder kostenlose Benutzung von Straßenbahnen und Bussen? Täglich spüren die Menschen vor allem in der Großstadt, dass der Autoverkehr mehr und mehr an Grenzen stößt – die Stichworte: Luft, Lärm, Platz. Umso mehr rückt die Frage in den Vordergrund: Was kann der Ausbau des Tramnetzes bewirken? Wie steht es um die Pläne, Linien über die Grenzen Augsburgs hinaus in die Nachbarstädte zu bauen? Eine Bestandsaufnahme.

    Friedberg

    Kann die Straßenbahnlinie 6 von der Endhaltestelle am P+R-Platz Friedberg-West zum Friedberger Bahnhof verlängert werden? Das soll nach dem Willen des Friedberger Stadtrates jetzt untersucht werden. Eine breite Mehrheit quer durch die Fraktionen unterstützte den Vorschlag der SPD. Diese möchte, dass die Verwaltung mit den Stadtwerken Augsburg klärt, wie diese zu einer Verlängerung stehen, welche Trasse infrage käme und wie sich Bau- und Folgekosten darstellen könnten. Die Stadtwerke äußerten sich positiv. Sprecher Jürgen Fergg: „Aus unserer Sicht ist das Projekt wünschenswert. Es geht darum, in einer wachsenden Region die bestmögliche Mobilität für die Menschen anzubieten.“ Laut Fergg müssten zunächst Gespräche zwischen den Stadtwerken, Stadt Augsburg und dem Landkreis Aichach-Friedberg als Aufgabenträger geführt werden. Eine Machbarkeitsstudie müsste verkehrliche Machbarkeit, Trassenvarianten sowie Umweltaspekte untersuchen und Kosten abschätzen. Dann gelte es zu klären, ob das Projekt zuschussfähig ist und dann müssten die Städte Friedberg und Augsburg sowie der Kreistag Aichach-Friedberg zustimmen.

    Zuständig für den Nahverkehr ist der Kreis. Aus dem Landratsamt heißt es dazu: „Eine Straßenbahnlinie, welche von P+R bis zum Bahnhof fährt, würde nur einen ,Ast‘ bedienen. Es braucht dazu immer noch Busse, die die weiteren Verzweigungen im Stadtgebiet versorgen.“

    Friedbergs Bürgermeister Roland Eichmann (SPD) sowie FW-Stadtrat Johannes Hatzold favorisieren deshalb einen Ringverkehr um die Altstadt, der auch das Schulzentrum einbezieht. Wichtig ist allen Friedbergern eine baldige Untersuchung. Sie wollen vermeiden, dass der Bau der Augsburger Osttangente die Verlängerung der „Sechser“ verhindert. Die Tram müsste nämlich die Trasse kreuzen. Wie lange eine Verwirklichung dauert, mag im Moment keiner abschätzen.

    Neusäß

    „Ausgebremst“ fühlen sich die Neusässer mit ihren Plänen für eine Verlängerung der Trambahnlinie 5 über das Klinikum hinaus bis an die Westheimer Straße. Derzeit hält die Straßenbahn direkt am Klinikum – diese Haltestelle ist für die Neusässer zu weit entfernt. Eine Verlängerung würde neue Baugebiete, wo derzeit 280 neue Wohnungen entstehen ,fußläufig‘ anbinden. Vor der Sommerpause bestätigte zwar ein Planer dem Stadtrat, dass das Projekt technisch machbar ist. Die bevorzugte Trasse würde westlich am Klinikum vorbeiführen und träfe neben dem Bezirkskrankenhaus auf die Westheimer Straße. Die Tram- und Bushaltestelle mit Wendeschleife wäre etwa gegenüber der Robert-Schumann-Straße, dort könnte man laut Planer einen Park-and-ride-Platz mit etwa 350 Stellplätzen bauen.

    Doch die Pläne haben Schwachstellen: Zum einen müsste der Parkplatz des Bezirkskrankenhauses verlegt werden – wohin? Es ist unklar, inwieweit die Tramtrasse das Areal des BKH treffen würde. Viel wichtiger ist aber: Das für die Uniklinik zuständige Wissenschaftsministerium hat sein Veto eingelegt, weil die Trasse durch mögliche Erweiterungsflächen der Klinik führen würde, der Freistaat sieht sich da für die Zukunft eingeschränkt. In Neusäß will man nun abwarten, bis sich nach der Übergangsphase die Entscheidungsgremien für die Uniklinik konstituiert haben. Dann will man das Projekt erneut diskutieren.

    Gersthofen

     „Das Thema ist noch nicht vom Tisch“, sagt Gersthofens Bürgermeister Michael Wörle zur Verlängerung der Linie 4 von Augsburg-Nord. Doch unübersehbar ist: Der Straßenbahnbau wird in der Ballonstadt kontrovers diskutiert – und ist technisch kompliziert – wenngleich eine Studie die Machbarkeit bestätigt hat. Weil von knapp vier Kilometern Strecke gerade mal die Hälfte auf einem eigenen Gleiskörper gebaut werden könnte, wird befürchtet, dass Autos und Trambahnen am Ende in der Augsburger Straße im Stau stehen könnten. Zudem hat sich gerade erst der Zorn der Bürger am Einbau zweier Verkehrsinseln als Ersatz für Zebrastreifen entladen. Im Sommer hatte sich der Stadtrat darauf verständigt, mehrere Modelle zur Zukunft des Verkehrs zu entwickeln. Möglicherweise ist eine kürzere Tram-Variante die Lösung.

    Königsbrunn

    Die Planung für die bisher in der Region am längsten diskutierte Verlängerung ist abgeschlossen – die Straßenbahnlinie 3 nach Königsbrunn. Anfang 2018 wurden von den Augsburger Stadtwerken die Unterlagen für das Planfeststellungsverfahren bei der Regierung von Schwaben eingereicht. Dort werden nach der öffentlichen Auslegung derzeit Einwände geprüft. Vor allem direkte Anlieger sorgen sich bekanntlich um den Lärmschutz. Im Königsbrunner Rathaus geht man davon aus, dass die Genehmigung für den Bau Mitte nächsten Jahres erteilt werden kann. Danach folgen Detailplanung, Ausschreibung und der Bau.

    Rund ein Jahr müsse wohl für die „Baufreimachung“ gerechnet werden, das heißt für die Freimachung des Bodens von etwaigen Kampfmitteln aus dem Zweiten Weltkrieg, für das Entfernen von Rohrleitungen und archäologische Untersuchungen. Läuft alles nach Plan, könnte die Königsbrunner Linie 2022 in Betrieb genommen werden. Für die Königsbrunner Stadtverwaltung steht jetzt vor allem die Information der Bürger im Mittelpunkt, parallel laufen Detailplanungen für die Haltestellen. (kru, dav, wer, maker)

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