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Verkehr im Wittelsbacher Land: Eine Autobahn will auch die CSU nicht

Verkehr im Wittelsbacher Land

Eine Autobahn will auch die CSU nicht

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    Mitglieder des Bayerischen Bauernverbands protestierten gegen der Bau der Osttangente. Der Kreisvorsitzende Peter Tomaschko und der Bundestagsabgeordnete Hansjörg Durz (links) versprachen ihnen einen offenen Meinungsaustausch nach der Sommerpause.
    Mitglieder des Bayerischen Bauernverbands protestierten gegen der Bau der Osttangente. Der Kreisvorsitzende Peter Tomaschko und der Bundestagsabgeordnete Hansjörg Durz (links) versprachen ihnen einen offenen Meinungsaustausch nach der Sommerpause. Foto: Foto:  Bayerischer Bauernverband

    Aichach-Friedberg Die CSU rückt von der Idee einer vierspurigen Osttangente zwischen Derching und Königsbrunn ab. Nach dem Nein der Christsozialen in Mering zu diesem Projekt stellt auch der Kreisvorsitzende Peter Tomaschko klar: „Wir wollten noch nie eine Autobahn durch das Lechfeld.“ Dieses Botschaft soll der Bundestagsabgeordnete Hansjörg Durz mit nach Berlin nehmen, wo im Herbst die Beratung über den neuen Bundesverkehrswegeplan beginnt.

    Bei einer gemeinsamen Sitzung der Kreistagsfraktion, des Kreisvorstandes und der Stadt- und Gemeinderäte aus den betroffenen Orten wurde darum mit großer Mehrheit eine Resolution verabschiedet. Sie betont die Notwendigkeit einer Entlastung für Friedberg und Kissing, stellt dafür aber klare Bedingungen. So soll die Straße möglichst flächensparend auf Bestandstrassen verlaufen, umwelt- und naturschutzverträglich sein, größtmöglichen Lärmschutz bieten und einen kreuzungsfreien Verkehr ermöglichen. Der Begriff „Osttangente“ soll darum möglichst nicht mehr verwendet werden. Auf einhellige Ablehnung stieß die vom Augsburger CSU-Abgeordneten Volker Ullrich vorgeschlagene Variante, die den Lech erst südlich der Lechstaustufe 23 quert. Künftig soll nur noch Hansjörg Durz zu diesem Thema sprechen, wurde vereinbart.

    Während es den hiesigen CSU-Politikern vor allem auf den lokalen Nutzen ankommt, setzt der Bund darauf, dass neue Straßenbauprojekte in einem überörtlichen Zusammenhang stehen. Klar ist aber, dass eine vierspurige Osttangente vor allem im südlichen Abschnitt auf massiven Widerstand stößt. So haben die betroffenen Stadt- und Gemeinderäte Nein gesagt. Auch in Mering fand Bürgermeister Hans-Dieter Kandler (SPD) keine Mehrheit für eine positive Stellungnahme.

    Was man sich in Mering vorstellen könnte

    Allerdings würde die Meringer CSU von ihrer ablehnenden Haltung unter bestimmten Voraussetzungen abrücken: wenn es bei einer zweispurigen Umfahrung von Kissing bleibt und wenn es keine Belastung für den Ortsteil St. Afra gibt. Dies bedeutet, dass die Umgehung an

    Vorausgegangen ist diesem Grundsatzbeschluss eine ausführliche Abwägung, die der Ortsvorsitzende Florian Mayer und der Fraktionschef im Gemeinderat, Georg Resch, unserer Zeitung vorstellten. Hauptargumente gegen die Osttangente sind aus ihrer Sicht ein enormer Flächenverbrauch, die signifikante Zunahme der Lärmbelästigung, die Gefahr von Hochwasserschäden durch die Flächenversieglung und massive Eingriffe in die Naturschutzgebiete. Unter dem Strich bedeutet eine vierspurige Osttangente nach Ansicht der Meringer CSU eine Verminderung der Lebensqualität in der Region. Davor warnt auch der Bayerische Bauernverband (BBV). Mitglieder aus den Ortschaften entlang der Trasse demonstrierten vor dem Treffen der Kreis-CSU und übergaben ein Schreiben an den Bundestagsabgeordneten Hansjörg Durz. Die Landwirte rechnen vor, dass für eine autobahnähnliche Osttangente 250 Hektar Land benötigt werden. Der Flächenverbrauch bringe nicht nur die Familienbetriebe unter wirtschaftlichen Druck, sondern habe auch Auswirkungen auf breite Bevölkerungskreise. „Durch den Bau würde eine einmalige Natur- und Kulturlandschaft für immer zerstört und damit die Lebensqualität aller Bürger nachhaltig gemindert“, heißt es. Durz und der CSU-Kreisvorsitzende Tomaschko sagten ein Gespräch im Rahmen einer öffentlichen BBV-Versammlung nach der Sommerpause zu. "Kommentar

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