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Technik: Vortrag in Merching warnt vor dem 5G-Mobilfunknetz

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Vortrag in Merching warnt vor dem 5G-Mobilfunknetz

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    Erste Funkmasten mit Modulen für die neue Mobilfunk-Generation 5G wurden bereits in Deutschland aufgestellt.
    Erste Funkmasten mit Modulen für die neue Mobilfunk-Generation 5G wurden bereits in Deutschland aufgestellt. Foto: Foto: Hendrik Schmidt, dpa

    „Mobilfunk und 5G - die verschwiegene Gefahr“ – war das Thema einer Informationsveranstaltung der ÖDP in Merching. 5G steht für die 5. Generation des Mobilfunkstandards, mit der neue Frequenzspannen und eine neue Übertragungstechnologie eingeführt werden soll (siehe Infokasten). Der Referent Martin Wildung von der Bürgerinitiative „5G-Fakten“ hat mit vielen Beispielen vor unliebsamen Begleiterscheinungen gewarnt.

    Laut Wildung verwende 5G höhere Frequenzen, die eine geringere Reichweite haben, daher müssten die Sender mit größerer Leistung arbeiten. Zusätzlich werden dem Referenten zufolge für eine 5G-Flächenabdeckung tausende neuer Sendemasten benötigt, die versteckt etwa in Ampeln, Verkehrszeichen oder Laternen montiert werden sollen. Wildung führte zunächst die Auswirkungen der Mobilfunkstrahlung auf. Er verwies auf wissenschaftliche Studien, bei der die gesundheitlichen Gefahren von Mobilfunk belegt wurden.

    Referent in Merching kritisiert das 5G-Netz scharf

    Außerdem führte der Referent aus, dass selbst hochrangige Verantwortlichkeiten in den Ausschüssen zur Beurteilung der Gefahren direkt von der Mobilfunkindustrie abhingen. Er bemängelte, dass gesetzliche Grenzwerte nur die thermische Wirkung der Strahlung, das heißt die Erwärmung von Materie, betrachten. Andere gesundheitliche Auswirkungen werden Wildung zufolge nicht betrachtet, obwohl sie wesentlich gravierender sind.

    Das ist 5G

    Bedeutung Das Kürzel 5G steht für die fünfte Mobilfunkgeneration. Mit ihr sollen Daten rund hundertmal schneller als über den aktuellen Standard LTE durch das Netz geleitet werden.

    Reichweite Auf dem Frequenzbereich, den 5G verwendet, können große Bandbreiten erzielt werden, die Reichweite ist aber gering. Sie beträgt in der Regel rund einen Kilometer.

    Nutzen Aufgrund der Geschwindigkeit hofft vor allem die Industrie, von 5G zu profitieren. Maschinen können damit untereinander besser kommunizieren, Arbeitsabläufe optimiert werden und auch autonomes Fahren soll mit 5G möglich sein.

    Risiken Die Frage, ob Mobilfunkstrahlung krebserregend wirke, ist umstritten. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) sagt nein, eine Expertengruppe der Weltgesundheitsorganisation (WHO) kam zur Einschätzung, dass Mobilfunkstrahlung "möglicherweise krebserregend" ist. Studien widmen sich nach wie vor dieser Frage. Derzeit kann die Frage wohl nicht beantwortet werden. (scht, sli, dpa)

    Der Referent sagte, dass ein Anteil der Menschen sensibel auf Elektrosmog reagiere und es deutliche Korrelationen zwischen Leiden wie etwa Burnout und dem Anstieg des Mobilfunks gebe. Auch ein Zusammenhang zu Krebserkrankungen sei Wildung zufolge in Studien belegt worden. Der Referent beklagte den geringen Kenntnisstand vieler verantwortlichen Politiker und anderer Grundstückseigentümer, die Sendemasten ermöglicht haben. Auch die riesige Menge an Energieverbrauch wurde bemängelt. Wildung warf die Frage auf: „Wofür brauchen wir 5G?“ Der neue Mobilfunkstandard sei nicht dafür gedacht, um Funklöcher zu stopfen – es gehe vielmehr um die Bewältigung riesiger Datenmengen. Er verwies darauf, dass dadurch eine Totalüberwachung jedes Bürgers möglich wird und verwies als Beispiel auf Pilotprojekte in China. Wer als Bürger etwas dagegen unternehmen möchte, könnte dem Referenten zufolge etwa Politiker ansprechen oder seine persönliche Belastung reduzieren – etwa durch das Abschalten von WLAN oder den Verzicht auf Schnurlostelefone. (FA)

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