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Stadtverwaltung: Neueinsteigerin krempelt Friedberger Bauaufsicht um

Stadtverwaltung

Neueinsteigerin krempelt Friedberger Bauaufsicht um

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    Die Friedberger Bauaufsicht, die unter anderem für Baugenehmigungen zuständig ist, wird unter der neuen Abteilungsleiterin Lillian Sedlmair, neu geordnet worden.
    Die Friedberger Bauaufsicht, die unter anderem für Baugenehmigungen zuständig ist, wird unter der neuen Abteilungsleiterin Lillian Sedlmair, neu geordnet worden. Foto: Andreas Schmidt

    Sie ist mit 31 Jahren die Jüngste in ihrer Abteilung und seit knapp fünf Monaten neue Leiterin der Friedberger Bauordnungsabteilung. Juristin Lillian Sedlmair hat sich in dieser Zeit auf die Suche nach Schwachstellen begeben und intern und extern Rat eingeholt. Die Folge: Die Abläufe in der Abteilung, die Baugesuche bearbeitet, werden sich ziemlich ändern. Dafür hat

    Mehr geliefert als erwartet

    Auch Bürgermeister Roland Eichmann (SPD) ist angetan von den Lösungsvorschlägen. Seine neue Mitarbeiterin habe sogar mehr geliefert, als er erwartet habe, sagt Eichmann gegenüber unserer Zeitung. Unter 14 Bewerbern hatte sich Lillian Sedlmair durchgesetzt. Sie hat in Regensburg studiert, in München ihr Referendariat gemacht. Dort war die Juristin auch ein Jahr lang in einer Kanzlei tätig, die auf öffentliches Baurecht spezialisiert ist. Dass Lillian Sedlmair in Friedberg zum Zuge kommt, hängt auch damit zusammen, dass sie sich in Sachen Verwaltungsmodernisierung fortgebildet hat.

    Denn es war erklärter Wille von Stadtrat und Bürgermeister, dass sich bei der Bauaufsicht etwas ändert. Immer wieder hatte es in der Vergangenheit Beschwerden über diese Abteilung gegeben. Auch im Wahlkampf hatte Eichmann immer wieder gehört, dass sich Bauherren mehr Beratung und eine Beschleunigung der Verfahren wünschen. Der Bürgermeister hat dafür Verständnis. Schließlich bauten viele nur einmal in ihrem Leben, und Verzögerungen kosteten Geld.

    Eine Frage der Verlässlichkeit

    Allerdings kann man nicht damit rechnen, dass die Bauaufsicht jetzt plötzlich die Zügel locker lässt. Das ist für Eichmann eine Frage der Verlässlichkeit. Auch in der Vergangenheit lag die Schuld am Ärger keineswegs immer bei der Bauverwaltung. Teilweise war Eichmann baff darüber, dass selbst Muss-Bestimmungen nicht eingehalten worden sind: „Manche scheren sich um nichts.“ Das Baurecht lässt weiterhin in vielen Fällen keinen Spielraum zu. Obwohl die Kritik derzeit verstummt ist, sagt Eichmann voraus: „Die Bauaufsicht wird nicht die beliebteste Abteilung werden.“ Ziel soll aber sein, dass für Bauherren schneller klar ist, ob und wie ihr Antrag durchgeht oder nicht.

    Ein erster Schritt von Eichmann war, die beiden bisherigen Abteilungen für Bauverwaltung und Bauaufsicht zusammenzulegen, um Reibungsverluste zu vermeiden. Daraus ging die neue Abteilung für Bauordnung hervor, die Neuzugang Lillian Sedlmair seit Oktober leitet.

    Änderungen greifen ab April

    Zu ihren Lösungsvorschlägen zählt ab April der Wegfall der bisher in Friedberg möglichen formlosen schriftlichen Anfrage im Vorfeld des eigentlichen Bauantrags. Andernorts ist das nicht üblich. Aus gutem Grund, meint Lillian Sedlmair. Denn für beide Seiten hat die bisherige Regelung zusätzlichen Aufwand zur Folge. Auch eine formlose Antwort erfordert vonseiten der Stadt eine verbindliche Antwort und oft noch weitere Nachfragen. Ein richtiger Bauantrag ist später trotzdem erforderlich. Wettmachen will Lillian Sedlmair den Wegfall der formlosen schriftlichen Anfrage unter anderem durch eine ausgebaute Bauberatung. Dabei sollen kleinere Probleme vor dem Bauantrag geklärt und eine erste Einschätzung gegeben werden. Im Stadtrat bekam die Neueinsteigerin Lob von Cornelia Böhm (FDP): „Respekt! Lassen Sie sich nicht unterkriegen.“

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