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Stadtverwaltung Friedberg: Im Bauamt herrscht der Notstand

Stadtverwaltung Friedberg

Im Bauamt herrscht der Notstand

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    In der Friedberger Stadtverwaltung stapeln sich die Bauanträge.
    In der Friedberger Stadtverwaltung stapeln sich die Bauanträge. Foto: dpa

    Ärger mit der Bauabteilung war eines der großen Themen im Friedberger Kommunalwahlkampf 2014. Immer wieder wurde der Ruf nach besserer Beratung, mehr Bürgernähe und schnellerem Tempo bei der Bearbeitung der Bauanträge laut. Vor allem an einem Mitarbeiter der Abteilung entzündete sich die meiste Kritik. Bürgermeister Eichmann legte als Konsequenz die beiden bisherigen Abteilungen für Bauverwaltung und Bauaufsicht zusammenzulegen, um Reibungsverluste zu vermeiden. Gesucht wurde außerdem eine neue Abteilungsleitung, die Lillian Sedlmair seit Oktober 2015 innehat.

    Die von ihr ausgearbeitete neue Organisationsstruktur sollte im Laufe des April Zug um Zug umgesetzt werden. Unter Sedlmair Leitung sind zwei Teams für bestimmte Stadtbereiche zuständig, sie selbst kümmert sich demnach um Problemfälle und Beschwerden. Zudem war eine zusätzliche Schreibkraft auf Stundenbasis vorgesehen, damit sich bearbeitete Anträge nicht mehr – wie in der Vergangenheit geschehen – in der Behörde stauen.

    Zehn Personen, einige von ihnen in Teilzeit, sind in der Bauabteilung beschäftigt. Zumindest theoretisch, denn die Krankheitsfälle haben sich in letzter Zeit drastisch erhöht. Bei den Sachbearbeitern und im Vorzimmer liegt die Ausfallquote derzeit bei 75 Prozent, berichtet der Pressesprecher der Stadtverwaltung, Frank Büschel. Der seit Längerem bestehende Personalengpass habe sich kurzfristig zugespitzt. Aus diesem Grund komme es zu Verzögerungen bei der Bearbeitung von bereits eingereichten Bauanträgen und neuer Verfahren und Anfragen, so Baujuristin Sedlmair.

    Bürgermeister Roland Eichmann hat der Abteilung Bauordnung zwar mit sofortiger Wirkung Personal aus einem anderen Bereich der Verwaltung zugewiesen. Dennoch kann bis voraussichtlich 31. Mai kein regulärer Besucherservice angeboten werden. Hiervon betroffen sind auch Beratungstermine und Anfragen über den Sachstand von laufenden Verfahren. Bereits vereinbarte Bauberatungstermine finden statt. Schriftliche Anfragen per Post und E-Mail werden nach Dringlichkeit bearbeitet. Sobald Verfahren abgeschlossen sind, werden die Bauherren benachrichtigt und ein Abholtermin vereinbart.

    Für diese einschneidenden Maßnahmen bittet Bürgermeister Eichmann um Verständnis: „Die Stadtverwaltung ist sich im Klaren, dass es jahreszeitlich ein sehr unglücklicher Zeitpunkt ist. Aufgrund der komplexen Prüfvorgänge ist ein Personalausfall in diesem Umfang leider nicht zu kompensieren.“

    Bauanträge und andere Unterlagen nimmt das Bürgerbüro im Rathaus während der Öffnungszeiten entgegen. Eine telefonische Erreichbarkeit der Bauordnung in dringenden Fällen ist von Montag bis Freitag unter den Telefonnummern 0821/ 6002-312 und -302 von 9 bis 10 Uhr gewährleistet.

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