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Ried: So läuft das neue Impfzentrum in Ried

Ried

So läuft das neue Impfzentrum in Ried

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    Die Ärztin Dr. Elisabeth Guha verabreicht dem ersten Impfaspiranten Alexander Titz aus Friedberg-Rederzhausen den AstraZeneca-Impfstoff.
    Die Ärztin Dr. Elisabeth Guha verabreicht dem ersten Impfaspiranten Alexander Titz aus Friedberg-Rederzhausen den AstraZeneca-Impfstoff. Foto: Christine Hornischer

    Es ist so weit in der Rieder Rathausturnhalle -Impfärztin Dr. Elisabeth Guha nimmt eine fertige Spritze mit dem AstraZeneca-Impfstoff und klärt ihren ersten Impfling auf. Sie trägt Schutzkleidung und hat eine weiße Schutzmaske vor ihrem Gesicht. Auf dem Stuhl ihr gegenüber sitzt Alexander Titz aus Rederzhausen. Der junge Mann ist 27 Jahre alt. Er trägt ein schwarzes T-Shirt und eine Baseball-Cap. Aufregung oder Nervosität zeigt er nicht. "Sind Sie Links- oder Rechtshänder?", fragt die Ärztin. "Rechtshänder", antwortet er. "Dann kommt die Spritze in den linken Oberarm", erklärt die Ärztin. Ein kleiner Piks, und der erste Impf-Aspirant ist "der Normalität" einen Schritt näher, wie er sagt.

    Er hält nichts von den Argumenten der Impfskeptiker. "Die Impfungen geben uns mehr Sicherheit", ist er überzeugt. "Meine Eltern und meine Freundin sind bereits geimpft", erzählt Titz. Und deshalb ist er sehr froh, einen Termin im Rieder Impfzentrum "ergattert" zu haben. "Erfahren vom Impfzentrum habe ich aus der Zeitung", sagt er und freut er sich. "Und dann hatte ich einfach Glück, dass ich den Termin bekam."

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    Das ist nämlich gar nicht so leicht. Die Termine, so Kommandant Franz Guha von der Baindlkircher Feuerwehr, die verantwortlich für das Impfzentrum zeichnet, seien sehr begehrt. Bereits innerhalb von fünf Stunden waren die ersten Termine ausgebucht Sie sind online zu vereinbaren. Empfehlenswert sei es, so Guha, sich schon im vornhinein zu informieren, sodass unnötige Wartezeiten vermieden werden können. Sollten doch noch Fragen auftreten, kann man sich an die Feuerwehr Baindlkirch unter: fr.baindlkirch@gmail.com wenden. Im Betreff der E-Mail "Covid-Impfung" angeben.

    Im Rieder Impfzentrum wird derzeit ausschließlich das Vakzin AstraZeneca verimpft.
    Im Rieder Impfzentrum wird derzeit ausschließlich das Vakzin AstraZeneca verimpft. Foto: Stefan Sauer, dpa (Symbolbild)

    Initiator Robert Guha und seine Frau Elisabeth, die zusammen eine Allgemeinpraxis in Baindlkirch betreiben, fungieren als "Impfärzte". "Wir impfen im Akkord", sagt Robert Guha. 50 Impfungen werden von 18 bis 20 Uhr vorgenommen, da bleiben für eine Impfung knappe drei Minuten. "Die zwei Stunden hier bedeuten den allerkleinsten Aufwand", erklärt der Arzt. Die Bürokratie hinterher bedeute den größten Zeitaufwand. Hier zollt er den Mitarbeiterinnen seiner Praxis ein ganz großes Lob, da diese viele Überstunden machen, um der Bürokratie Herr zu werden. Diese Nacharbeit nennt Guha auch "den Pferdefuß". Er könne durchaus verstehen, dass manche Hausärzte diesen Aufwand ablehnen.

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    Auf die Frage, warum er sich das antue, sagt er: "Ich will helfen." Allerdings sei dies nur möglich, weil seine Frau und sein Sohn im gleichen Boot sitzen. "Die Gemeinsamkeit macht uns stark", sagt Guha. Nachdem die Feuerwehren der Gemeinde Ried bereits ein Schnelltestzentrum in Ried betrieben haben, konnten die Guhas auf die Struktur (EDV, Abtrennwände und vieles mehr) zurückgreifen. Geimpft werden soll planmäßig immer am Dienstag von 18 bis 20 Uhr. Allerdings seien spontane Abweichungen möglich, so Kommandant Franz Guha. Diese werden dann tagesaktuell in unserer Redaktion bekannt gegeben.

    Somit hat die kleine Gemeinde Ried nun ein Impfzentrum, welches der dritte Standort im Landkreis ist. "Wir sind stolz, dass ein kleiner Ort so etwas stemmen kann und wir hier unseren Teil zur Pandemiebekämpfung beitragen können", freuen sich Ärzte und Feuerwehrler unisono. Geimpft wird vorerst ausschließlich mit AstraZeneca. Hier muss - anders als beispielsweise bei Biontech - nicht besonders auf die Kühlkette geachtet werden. Ein weiterer Grund sei, dass bei AstraZeneca die Priorisierungsstufen jetzt schon weggefallen sind.

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