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Ried: Sind Jugendliche für den Brand in Rieds Grundschule verantwortlich?

Ried

Sind Jugendliche für den Brand in Rieds Grundschule verantwortlich?

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    Mehrere Feuerwehren waren im Einsatz, um den Brand in der Rieder Grundschule zu löschen.
    Mehrere Feuerwehren waren im Einsatz, um den Brand in der Rieder Grundschule zu löschen. Foto: Bernhard Weizenegger

    Für einen Großeinsatz der Feuerwehren sorgte am Montagabend ein brennender Container, von dem die Flammen auf das benachbarte Rieder Schulhaus übergriffen. Mittlerweile kann ein technischer Defekt als Ursache eindeutig ausgeschlossen, erklärt Michael Jakob vom Polizeipräsidium Schwaben. Ob es sich um fahrlässige oder aber um vorsätzliche Brandstiftung handelte, ist jedoch nach wie vor unklar.

    Auf rund 50.000 Euro hat die Polizei den Schaden geschätzt. Der Gutachter der kommunalen Versicherung war bereits vor Ort und die Gemeinde holt schon Angebote der Handwerksbetriebe für die Reparaturen ein. „Der Schulbetrieb nach den Ferien ist nicht gefährdet“, beruhigt Bürgermeister Erwin Gerstlacher. Denn im betroffenen Gebäudeteil befinden sich keine Klassenzimmer.

    Grundschul-Brand: Gelände ist beliebter Treffpunkt in Ried

    Was den Bürgermeister jedoch stärker beschäftigt, sind die Umstände, die möglicherweise zu dem Brand geführt haben. Denn der gesamte Bereich um Grundschule und Sportplatz hat sich an den Abenden zu einem beliebten Treffpunkt entwickelt. Das sorgt schon seit längerem für Probleme.

    Vor dem Kindergarten zeugen zerschlagene Flaschen von den Geselligkeiten. „Wir haben hier einen Lagerraum, der wurde vor kurzem bereits zum dritten Mal aufgebrochen“, berichtet Gerstlacher weiter. Gerne steigen die Jugendlichen auch aufs Dach und hinterlassen dabei immer wieder beschädigte Dachplatten.

    Der Bereich ist abgelegen und uneinsehbar und deswegen als Treffpunkt beliebt. Dagegen hat Rieds Bürgermeister an sich nichts einzuwenden. „Aber wenn was kaputt gemacht wird, ist es ein Problem“.

    Feuer an Rieder Schule: Vermutlich keine böse Absicht

    Er vermutet auch im aktuellen Fall des Brandes, dass wahrscheinlich gar keine böse Absicht dahinter stand und appelliert: „Wenn jemand fahrlässig was rein geworfen hat und dadurch das Feuer entstanden ist, sollte er sich melden. Dann springt seine Haftpflichtversicherung ein und im Grunde passiert nicht viel“, sagt Gerstlacher. Kommt es hinterher aus und die Polizei geht von Vorsatz aus, müsse der Betreffende dagegen mit erheblichen Schwierigkeiten rechnen.

    Einen ähnlichen Aufruf hat auch die Gemeinderätin und frühere Jugendbeauftragte Kariene Eikelmann (Bürgergemeinschaft) auf ihrer Facebook-Seite veröffentlicht. Sie fürchtet, dass durch den Vorfall alle Jugendlichen, die sich an Sportplatz und Schule treffen, unter Generalverdacht geraten könnten. „Das ist schon länger ein Thema, weil dort oben viel Blödsinn passiert“, sagt sie.

    Die Gemeinderätin war viele Jahre lang in der Fußballabteilung des Sportvereins engagiert und kennt das Problem auch von dieser Seite. „Wenn es regnet, wird zum Feiern gerne auf die Terrasse des Sportheims ausgewichen - und am nächsten Tag dürfen wir die Hinterlassenschaften beseitigen“, berichtet sie.

    Angebote für Jugendliche sind in Ried sehr überschaubar

    Einmal sei mit voller Absicht ein Stromverteilerkasten umgefahren worden. Den Treffpunkt will Kariene Eikelmann den Jugendlichen gar nicht nehmen. „Es gibt ja in Ried für die Jugendlichen auch nichts anderes“, sagt sie. Früher hatte noch das Jugendparlament das kleine Jugendzentrum (JUZ) angeboten – beides gibt es mittlerweile nicht mehr. Und rein auf ehrenamtlicher Basis sei das Angebot auch nicht zu stemmen gewesen, erinnert sich die damalige Jugendbeauftragte.

    Sie sieht den Brand und die früheren Vorkommnisse auf dem Gelände als Anlass, das Thema im Gemeinderat noch einmal anzupacken. „Wir müssen uns überlegen, ob wir in Ried für unsere Jugend, nicht etwas mehr bieten wollen und wenn ja, was“, meint sie und spricht die Möglichkeiten der offenen Jugendarbeit an. Die Baindlkircherin hofft, dass der neue Gemeinderat hier offen ist und sich damit in seiner ersten Klausurtagung im Herbst befasst.

    Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Nach Brand in Ried: Volle Unterstützung für die Feuerwehren

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