Startseite
Icon Pfeil nach unten
Friedberg
Icon Pfeil nach unten

Ried: Neues Bauland in Ried bietet Flächen für Betriebe und fürs Wohnen

Ried

Neues Bauland in Ried bietet Flächen für Betriebe und fürs Wohnen

    • |
    Auf den freien Flächen hinter dem hier zu sehenden Rieder Gewerbegiet will die Kommune Raum für Wohnen, für Betriebe und für kulturelle Einrichtungen schaffen.
    Auf den freien Flächen hinter dem hier zu sehenden Rieder Gewerbegiet will die Kommune Raum für Wohnen, für Betriebe und für kulturelle Einrichtungen schaffen. Foto: Erwin Gerstlacher

    Ursprünglich sollten in Ried zwei neue Baugebiete ausgewiesen werden.Durch den Kauf eines günstig gelegenen Grundstücks ist es nun möglich, die Flächen in einem Baugebiet unter dem Namen „Südlich der Staatsstraße 2052“ zu planen. Das Planungsbüro TB Markert hat entsprechende neue Varianten erarbeitet. Drei Möglichkeiten der Gestaltung wurden schon im Gemeinderat vorgestellt und sodann in den Fraktionen diskutiert. Deren Vorschläge wurden zusammengefasst und an das Planungsbüro zurückgespielt. Dieses soll nun bis Dezember einen Plan, der die Wünsche aller berücksichtigt, entwerfen.

    Bereits im Juli waren Grundsatzentscheidungen getroffen worden. So soll die Haupterschließung über einen Kreisverkehr erfolgen, die Wohn-, Gewerbe- und Mischgebiete sinnvoll abgegrenzt und bestmögliche Anfahrtswege für Rettungsdienste geschaffen werden. Der neue Plan soll besonders die Lage der verschiedenen Zonen wie Wohnen und Gewerbe sowie die Gewichtung deutlich machen. Nach der bislang erfolgten Planung soll das Baugebiet die folgenden drei Gebiete enthalten: ein Gewerbegebiet, ein Urbanes Gebiet (dient Wohnen sowie der Unterbringung von Gewerbebetrieben und sozialen, kulturellen und anderen Einrichtungen) und ein Wohngebiet.

    In Ried soll neuer Wohnraum entstehen.
    In Ried soll neuer Wohnraum entstehen.

    Die Ansiedlung der drei Bereiche sollte nachfolgender Aufteilung erfolgen: das Gewerbegebiet im Westen, das Urbane Gebiet im Norden zur Staatsstraße (hier ist eine doppelt so laute Lärmbelastung wie im Wohngebiet erlaubt) und das Wohngebiet südöstlich dieses L-Bereiches. Im Gespräch mit unserer Zeitung erklären die einzelnen Fraktionen, was ihnen bei den Planungen jeweils wichtig ist.

    Lebensqualität: Abgrenzung zwischen Wohnen und Gewerbe

    Wie berichtet, war die Lebensqualität die einzige Fraktion, die gegen die Erweiterung des Baugebietes "Südlich der Staatsstraße 2052" gestimmt hat. Robert Guha sagte auf Anfrage: "Wir würden zwischen dem Wohngebiet und dem angrenzenden Gewerbegebiet und dem Urbanen Gebiet einen Grünstreifen, der als Blühwiese mit Obstbäumen gestaltet werden sollte, als sinnvolle Abgrenzung erachten. Bei der Gestaltung des Wohngebietes sollte beispielsweise darauf geachtet werden, dass der Durchgangsverkehr vermieden wird und dass sich die Bebauung an die Gegebenheiten der leichten Hanglage anpasst. Die Lebensqualität favorisiert also die Wohnanlagen im Süden." Im Bereich des Urbanen Gebietes, so Guha, dürfe keine Konkurrenz zur Ortsmitte Ried entstehen.

    AuchPaul Graf von den Freien Wählern will eine klare Abtrennung zwischen Wohnbebauung und dem Gewerbegebiet sowie urbanen Gebieten. Die Vergabe der Grundstücke, so Graf, sollte vor der Erschließung an Unternehmen gegeben werden, die den größten Mehrwert für Rieds Einwohner bringen (Ausbildungsplätze, neue Arbeitsplätze vor Ort usw.). Auch sollte man seiner Meinung nach an eine zentrale Wärmeversorgung durch lokal anfallende und erneuerbare Energien sowie die Entwässerung im Gewerbegebiet über begrünte Dächer denken. Das Gewerbe sollte zur Staatsstraße und nach Westen als Emissionsbarriere mit späterer Erweiterungsoption eingeplant werden.

    Bürgergemeinschaft will mehr Flächen für das Gewerbe

    Kariene Eikelmann und Gerald Modlinger von der Bürgergemeinschaft haben vorgeschlagen, den Anteil des Gewerbegebietes etwas zu erhöhen (mindestens 20 Prozent), den Anteil des Mischgebietes dagegen etwas zu reduzieren und den reinen Wohnungsbau auch zu reduzieren. Stattdessen sollte man, so die Bürgergemeinschaft, neben Einfamilienhäusern auch Doppelhäuser möglich machen. Gewerbeflächen, die sich nur im Außenbereich erschließen lassen, sollten nicht zu klein geplant werden - Wohnflächen können nämlich auch innerorts durch Nachverdichtung oder Auflassungen generiert werden. Bei der Erschließung hält Eikelmann eine zweite Erschließungsstraße für notwendig. Auch sie plädiert wie Paul Graf für eine nachhaltige Bauweise, so sollte man beispielsweise Anreize schaffen, um einen hohen Prozent-Anteil Holzbauten zu verwirklichen.

    Auch Platz für Gewerbe ist eingeplant. Dafür hat Ried einen Kredit aufgenommen.
    Auch Platz für Gewerbe ist eingeplant. Dafür hat Ried einen Kredit aufgenommen. Foto: Oliver Boehmer (Symbolfoto)

    Franz-Josef Mayer von derCSUsiehtdas neue Baugebiet von zwei Seiten: Aus Sicht der Gemeinde sei das Ziel die Schaffung von Gewerbegrund, damit vor Ort weitere Arbeitsplätze entstehen. Genauso wichtig sei es aber auch, den Menschen aus dem Ort die Möglichkeit zu geben, ein Haus zu bauen. "Daher sollen vorrangig Einfamilien- und Doppelhäuser entstehen", insistiert der Zweite Bürgermeister. Und weiter: "Den künftigen Nutzern des Baugebietes wollen wir optimale Voraussetzungen bieten. Dazu zählen beispielsweise eine bestmögliche Erschließung, eine gute digitale Infrastruktur, aber auch ein Spielplatz und ein Platz, um sich zu treffen." An weiteren Ideen, um Energie optimal einsetzen und nutzen zu können und damit möglichst klimaneutral zu sein, arbeite die CSU noch.

    Lesen Sie dazu auch:

    Wir wollen wissen, was Sie denken: Die Augsburger Allgemeine arbeitet daher mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey zusammen. Was es mit den repräsentativen Umfragen auf sich hat und warum Sie sich registrieren sollten, lesen Sie hier.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden