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Ried: Die Kümmerin zieht eine erfolgreiche Bilanz

Ried

Die Kümmerin zieht eine erfolgreiche Bilanz

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    Claudia Bordon-Vieler arbeitet seit einem Jahr als neue Quartiersmanagerin bzw. Kümmerin in der Gemeinde Ried.
    Claudia Bordon-Vieler arbeitet seit einem Jahr als neue Quartiersmanagerin bzw. Kümmerin in der Gemeinde Ried. Foto: Christine Hornischer

    Seit etwas über einem Jahr hat die Gemeinde Ried nun eine Quartiersmanagerin: Seit dem 2. Januar 2018 ist Claudia Bordon-Vieler offiziell im Amt. Bürgermeister Erwin Gerstlacher freut sich darüber. „Mit unserer Kümmer-Liesl haben wir den Hauptgewinn gezogen“, sagt er.

    Bordon-Vielers Stelle wird vom Zentrum Bayern Familie und Soziales (ZBFS) vier Jahre lang gefördert. Die Kümmerin ist 15 Stunden pro Woche in der Gemeinde tätig. Der Bürgermeister sieht in ihr eine Vertrauensperson und Anlaufstelle für alle Belange im Seniorenbereich in Ried: „Man muss Kontakte zu den älteren Bürgern knüpfen, und das kann nur durch einen echten Menschen geschehen. Mit Frau Bordon-Vieler haben wir die perfekte Fachkraft, eine ,Kümmerin‘, die sich für die Bürger und Bürgerinnen einsetzt.“

    Die Kümmerin stellte 28 Treffen auf die Beine

    Am Rußigen Freitag stellte sie im vergangenen Jahr ihr erstes von 28 Treffen auf die Beine. Das offene Singen im Rieder Hof kam bei den Senioren hervorragend an. Ihr Start beinhaltete zudem ein spezielles Rieder Liederheft und ein Seniorenblatt, das aktuelle Themen der älteren Bevölkerung beleuchtet, aber auch kommende Veranstaltungen ankündigt. Regelmäßig stattfindende Singnachmittage oder Strick-, Häkel- und Spielerunden wechseln sich ab. Aber auch Informationsveranstaltungen zum Beispiel zu den Themen Patientenverfügung oder Ernährung im Alter zeugen vom Fleiß der Kümmerin.

    Besonders die regelmäßigen Treffen haben es den Senioren angetan: „Sie bieten uns die Möglichkeit zum geselligen Beisammensein und Austausch untereinander“, lobt beispielsweise eine ältere Frau aus Baindlkirch. „Das Highlight aber war die Ammerseefahrt im Sommer, zu der sich über 50 Leute anmeldeten. Nach einer Schifffahrt ging es nach Andechs und auf der Rückreise im Bus haben wir aus vollen Kehlen gesungen“, erzählt Bordon-Vieler. Musik überhaupt hat es ihr angetan. „Musik kann helfen, den Zugang zu einer älteren Person zu bekommen, die auf gar nichts mehr anderes reagiert“, sagt sie überzeugt. So sei es kein Wunder, dass das offene Singen in allen Rieder Gemeinden gut ankomme.

    Gerne erinnert sie sich an einen Hausbesuch bei einem Rieder Ehepaar. Die Frau ist dement und wird von ihrem Mann hingebungsvoll gepflegt. Der Hund der Eheleute überwacht jeden Schritt und Tritt der beiden. „Ich war sehr gerührt von der Harmonie des Trios“, erzählt die Kümmerin. Die Hausbesuche liegen ihr am Herzen. „Mein Ziel ist es, immer ein Lächeln auf den Lippen der Bewohner zu wissen, wenn ich das Haus verlasse“, erzählt sie. Ihr lustigstes Erlebnis sei der erste Strick- und Häkeltreff in Zillenberg gewesen, so die Baindlkircherin. Über 30 Damen und ein Herr hatten das Feuerwehrhaus besucht. „Es war so voll, dass ich sogar die Dekobank, die vor dem Haus steht, reinholen musste.“

    Bordon-Vieler will die Vernetzung der Senioren weiter vorantreiben

    Zudem plant sie schon weiter: Bordon-Vieler will die Vernetzung der Senioren weiter vorantreiben, das Miteinander stärken. „Es passiert schon jetzt sehr viel in der Gemeinde mit all ihren Ortsteilen“, sagt sie. Ihr oberstes Ziel sei, dass in vier Jahren alles selbstständig „läuft“. Schon jetzt nach nur einem Jahr kann Bordon-Vieler „Selbstläufer“ aufzählen: Da sind die Vorlesenachmittage an der Schule, die die vier Vorleserinnen bereits ganz alleine organisieren. Die Kümmerin gab nur den Anschub. Ein weiteres Beispiel: Die Gymnastik im Sitzen und das Senioren-Yoga führt der SV Ried inzwischen im Programm. Aber die 55-Jährige hat noch eine Vision: Ried soll ein Seniorenheim oder altersgerechte WGs bekommen, sodass niemand seinen Heimatort verlassen muss. Möglichst zentrumsnah soll das sein, „damit ein morgendlicher Kaffeeklatsch beim Edeka zu Fuß erreichbar ist“, träumt die Kümmerin.

    Kontakt Claudia Bordon-Vieler ist telefonisch unter der Nummer 78991/90 erreichbar. Zudem ist sie Donnerstagnachmittag von 14 bis 18 Uhr im Rathaus Ried vor Ort.

    Bleiben Sie auf dem Laufenden mit dem Newsletter der Friedberger Allgemeinen.

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