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Religion: Martin Luthers  Botschaft kommt auch in Friedberg an

Religion

Martin Luthers  Botschaft kommt auch in Friedberg an

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    Die evangelischen Christen in Friedberg werben mit einem Plakat an der Fassade ihrer Kirche Der gute Hirte für das Programm zum Reformationsjahr.
    Die evangelischen Christen in Friedberg werben mit einem Plakat an der Fassade ihrer Kirche Der gute Hirte für das Programm zum Reformationsjahr.

    3700 evangelische Christen leben in Friedberg und Stätzling. An sie, aber auch an Mitglieder anderer Konfessionen, richtet sich das Programm zum Reformationsjahr 2017. Pfarrer Volker Nickel sagt: „Wir wollen damit auf die Bedeutung des reformatorischen Geschehens aufmerksam machen, darauf, welche Ursachen, Folgen und auch welches Leid damit verbunden waren.

    Viele nehmen das einfach so selbstverständlich hin.“ Dabei hätten das Evangelium und Martin Luther, der am 31. Oktober 1517 seine 95 Thesen an die Tür der Wittenberger Schlosskirche schlug, auch heute noch eine tolle Botschaft zu verkünden, ist Nickel überzeugt. Um sie den Menschen in der modernen Zeit nahezubringen, geht die Gemeinde vielfältige Wege.

    Schnitzeljagd zum Lutherjahr

    Zum Programm des Lutherjahres gehören neben Gottesdiensten und Vorträgen auch eine Handy-Schnitzeljagd, die die Pfarrjugend auf die Beine stellt, und ein ökumenisches Fest mit Mittagstisch, bei dem die Gäste Luther-Würste verspeisen und sich Stofftaschen mit Luthers markanten bis markigen Zitaten bedrucken lassen können. Ein Teil der Veranstaltungen findet in der katholischen Stadtpfarrkirche bzw. in deren Pfarrzentrum statt, wofür Nickel sehr dankbar ist. „In Friedberg ist die Verbundenheit der evangelischen und katholischen Kirche größer als woanders“, freut er sich. „Das ist gelebte Ökumene.“

    Seit Jahren versuche die evangelische Kirchengemeinde, den vielfältigen Bedürfnissen ihrer Mitglieder Rechnung zu tragen. Denn die christlichen Kirchen in Deutschland haben mit einem Mitgliederschwund zu kämpfen. Auch in Friedberg sinkt die Zahl der Konfirmanden von Jahr zu Jahr. Wobei Nickel sagt, ihm sei es wichtig, dass sich gerade auch junge Leute bewusst für oder gegen die Konfirmation entscheiden – und nicht ihrer Eltern oder der Geschenke wegen.

    Schwierige Suche nach neuen Pfarrern

    Dabei wird es auch für die evangelische Kirche immer schwieriger, Pfarrposten zu besetzen. In Friedberg gibt es neben der Kirche Der Gute Hirte die Zachäuskirche in Stätzling, wo die Pfarrstelle seit vielen Monaten vakant ist. Nickel und Monika Göppel, Vertrauensfrau im Kirchenvorstand, hoffen, dass der Posten bald besetzt wird. Der Aufgabenbereich der Pfarrer ist groß.

    Speziell für Jugendliche sind mittlerweile ebenso spezielle Gottesdienste im Angebot wie für Familien, wobei letztere sich danach noch zum Mittagessen treffen. An jedem dritten Sonntag im Monat findet ein offener Gottesdienst mit modernem Liedgut statt, der Lachen und Tiefgang verbindet. In Stätzling wiederum gibt es Gospelgottesdienste. Die Gemeinde macht bei der Marriage Week ebenso mit wie beim Internationalen Frauenfrühstück.

    Sie bietet einen Treffpunkt für Alleinstehende, auf dem auch gemeinsame Unternehmungen organisiert werden, und Seminare, bei denen Pfarrer Nickel versucht, die Menschen „niederschwellig“, wie er sagt, mit dem Evangelium in Kontakt zu bringen und auch ihren negativen Erfahrungen mit der Religion Raum zu geben. Er sagt: „Ich habe schon viele Menschen mit einem problematischen Gottesbild kennen gelernt.“ Oft gebe es die Vorstellung von einer Art „Wächtergott“ – meist basierend auf Kindheitserfahrungen.

    „Die Gespräche gehen oft in den therapeutischen Bereich“, sagt Pfarrer Nickel. Er ist aber auch überzeugt: „Jesus ist gekommen, um die zu heilen, die gebrochenen Herzens sind.“

    Das Programm zum Lutherjahr

    Seminar

     „Expedition zur Freiheit“. Am 23. Februar, 9., 16. und 23. März um 20 Uhr im Gemeinsaal.

    Themenabend

     „Die andere Reformation“ am Donnerstag, 28. September, 20 Uhr, im Gemeindesaal. Wolfgang Krauß von der Mennonitengemeinde Augsburg spricht über den Friedberger katholischen Priester Balthasar Hubmaier, der sich der Täuferbewegung zuwandte und als Ketzer verbrannt wurde.

    Reformationswochenende

     Am 28. und 29. Oktober geht die Kirchengemeinde in die Stadt, um auf das Reformationsjubiläum aufmerksam zu machen.

    Luther-Musical 

    Am Nachmittag des 29. Oktober führt der Gospelchor Colours das Musical in der katholischen Stadtpfarrkirche St. Jakob auf.

    Ökumenischer Themenabend

    Pater Gerhard Sievers von der FokolarBewegung in Ottmaring referiert zum Thema „Warum Martin Luther nötig war“. Termin ist am 30. Oktober um 20 Uhr im Gemeindesaal.

    Christusfest 

    Der Höhepunkt des Reformationsjahres ist das ökumenisch begangene Christusfest am 31. Oktober ab 10.30 Uhr in der katholischen Jakobskirche. Der evangelische Kirchenchor, der Chor und das Orchester von Sankt Jakob führen eine Bach-Kantate auf. Nach dem Gottesdienst gibt es im katholischen Pfarrzentrum ein Mittagessen unter dem Motto „Luther lädt zu Tisch“. Es gibt Luther-Würste und einen Stand, an dem Besucher Taschen mit Luther-Sprüchen bedrucken lassen können.

    Luther-Actionbound 

    Von März bis Oktober läuft eine Handy-App-basierte Schnitzeljagd durch Friedberg, bei der es um Luther und die Reformation geht.

    Jugendgottesdienste 

    Am 2. April, 23. Juli und 22. Oktober werden ab 18 Uhr Aspekte der Reformation beleuchtet.

    Predigten 

    Über das Jahr hinweg werden in den Gottesdiensten theologische Aussagen und Zitate Luthers in den Mittelpunkt bestellt.

    Augsburg

    Die jährliche Kunstnacht in der Nachbarstadt widmet sich am 24. Juni dem Thema Reformation unter dem Motto „Lange Nacht der Freiheit“. Am 25. Juni findet auf dem Rathausplatz ein Festgottesdienst statt.

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