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Reitsport: Trotz Corona-Auflagen: Kissinger Turniertage kommen gut an

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Trotz Corona-Auflagen: Kissinger Turniertage kommen gut an

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    Einiges geboten war bei den Kissinger Turniertagen. An drei Tagen gab es rund 600 Start im Reitpark Mergenthau bei den verschiedenen Springen.
    Einiges geboten war bei den Kissinger Turniertagen. An drei Tagen gab es rund 600 Start im Reitpark Mergenthau bei den verschiedenen Springen. Foto: Edigna Menhard

    Auf dem T-Shirt einer Reiterin, die an dem Springplatz des Reitparks Mergenthau vorbeischlenderte, stand groß mit Pailletten geschrieben: „Make my day“. Ob der Tag versüßt wurde, entschied sich vermutlich innerhalb von rund einer Minute. Denn diese Zeit benötigen die Teilnehmer der Kissinger Turniertage im Schnitt, um den Parcours mit den verschiedenen Hindernissen zu absolvieren. Insgesamt 600 Nennungen, sprich Anmeldungen, zählten die Veranstalter, der Reitverein Reitpark Mergenthau für das dreitägige Turnier - wobei sich einige für mehrere Prüfungen registrierten.

    Aus ganz Schwaben und Oberbayern reisten Menschen an, teilweise mit kleinen Pferdeanhängern am Auto, teilweise mit luxuriösen Pferdetransportern in der Größe eines Reisebusses, in denen gleich mehrere Tiere untergebracht waren. „Wir haben uns aufgrund Corona auf das Nötigste reduziert - vom E-Springen bis zur Ein-Stern-S-Prüfung“, berichtet Organisatorin und Vereinsvorsitzende Lisa Wolferseder. Die Prüfungen werden je nach Schwierigkeitsgrad in Klassen eingeteilt. Das E-Springen ist etwa für Einsteiger und meist ein Stilspringen, bei dem die Richter einen ruhigen, sicheren Sitz und ein gleichmäßiges Grundtempo sehen möchten. Die Hindernisse sind noch nicht so hoch. Es folgen die Klasse A (Anfänger), L (Leicht) und M (Mittel). Die schwierigsten Prüfungen hat die Klasse S. Innerhalb der Klassen gibt es dann noch mal unterschiedliche Schwierigkeitsgrade. Je mehr Sterne hinter einem Buchstaben stehen, desto anspruchsvoller der Parcour.

    Kissinger Turniertage: Springen in verschiedenen Klassen

    Ein Reitturnier – das ist mit viel Stress verbunden, doch es mache ihr nun mal Spaß, erklärt eine Teilnehmerin, warum sie mitmache. Es sei ein Wettkampf wie bei anderen Sportarten. Dank der Prüfungen können die Reiter die eigenen Leistungen bewerten und den Fortschritt dokumentieren. Lisa Wolferseder fügt hinzu: „Die Turnierteilnehmer trainieren darauf hin, dass die Pferde Platzierungen sammeln. Die Sportreiter machen es, um den Wert des Pferdes zu steigern und natürlich auch wegen der Preisgelder.“ In Kissing können Preisgelder von 150 Euro bis 1.500 Euro kassiert werden. Dazu kann man 1.000 Euro und einen Pokal als „König von Kissing“ ergattern. Die Sonderprämie, die von der Spedition Sturm gesponsert wird, erhält der beste Reiter. Dieses Jahr wurde es eine Königin: Monika Dirr (RSZ Illertissen) glänzte auf ihrem Pferd Chicca D´Oro.

    Obwohl die Veranstalter mit einem Imbisswagen und Musiklautsprechern für Unterhaltung sorgten, schauten die Besucher rund um den Springplatz meist ruhig zu und applaudierten. Ab und zu waren lediglich Fragen von Kindern zu hören: „Wenn die Latte da wackelt, ist das dann auch ein Fehler?“ „Wie wissen die Reiter, wo sie reiten müssen?“ Im Publikum saßen nicht nur Begleiter und Familienmitglieder der Teilnehmer, auch viele Neugierige und Pferdebegeisterte wollten sich das Turnier nicht entgehen lassen. Freitagnachmittag konnten die Veranstalter 70 Besucher zählen, am Samstag 250 und für den Sonntag erwarteten die Veranstalter um die 500. Lisa Wolferseder räumt ein, dass sie in Coronazeiten froh ist um jeden, der kommt.

    Verein hat umfangreiches Hygienekonzept für Reitturnier aufgestellt

    Dabei hatte der Verein nicht nur die Veranstaltung aufgrund der Pandemie vom Sommer auf Anfang Oktober verschoben, sondern auch ein umfangreiches Hygienekonzept aufgestellt. So gab es beispielsweise am Eingang eine Einlasskontrolle, bei der Besucher ihre Kontaktdaten eintragen mussten. Viel Aufwand, dennoch sei alles die Mühe wert, meint Lisa Wolferseder: „Für uns als Privatstall ist die Veranstaltung der Höhepunkt des Jahres.“ Machbar sei das nur, weil rund 100 freiwillige Helfer mitanpacken. Zu diesen zählen der Pensionsstall Müller von nebenan oder die Kissinger Pfadfinder, die sich um den Parkplatz kümmern.

    Außerdem müsse abends noch abgebaut werden. Zwei, drei Stunden benötige man am Sonntag dafür. In zwei Wochen gehen die Planungen für 2021 los.

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