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Porträt: Mit Herzblut für die Heimat

Porträt

Mit Herzblut für die Heimat

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    Ihre Putenküken liegen der Bäuerin Sabine Asum ganz besonders am Herzen. Während der Aufzucht kümmert sie sich liebevoll um die Tiere.
    Ihre Putenküken liegen der Bäuerin Sabine Asum ganz besonders am Herzen. Während der Aufzucht kümmert sie sich liebevoll um die Tiere. Foto: Sabine Roth

    Wenn Sabine Asum über ihr Dasein als Bäuerin spricht, strahlt sie übers ganze Gesicht: „Man ist 365 Tage im Jahr im Einsatz. Deshalb muss man diese Arbeit aus voller Überzeugung machen.“ Ihr Arbeitstag beginnt um 6 Uhr morgens und endet nach 17 Uhr. Dazwischen kocht sie für die Familie – ihren Mann Georg und die zwei Kinder Stefan (24) und Anika (16) –, kümmert sich um die Tiere und macht die Büroarbeit. Die 47-Jährige tut das voller Leidenschaft: „Wir Bauern investieren in unsere Heimat. Wir sind hier verankert und hier sind unsere Wurzeln. Wir sind Unternehmer und ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.“

    Auch früher war eine Bäuerin Mittelpunkt der Familie und im Betrieb eingebunden, doch heute sind die Frauen oft Mitunternehmerin oder gehen einem eigenen Erwerbszweig nach. Bei den Asums wird alles gemeinsam entschieden. „Ich werde immer gefragt, wenn zum Beispiel ein neuer Schlepper gekauft oder wenn eine neue Halle gebaut werden muss“, sagt sie. Auch betriebswirtschaftlich wird ihr so manches abverlangt. Was sie gar nicht mag, sind daher überzogene Bürokratie und die vielen Kontrollen.

    Aufgewachsen ist Asum in Altkissing. Auch ihre Eltern betrieben eine Landwirtschaft. Trotzdem hätte sie nicht gedacht, dass sie einmal selbst als Bäuerin einen Vollerwerbsbetrieb mit Ackerbau, Putenmast und Biogas „mitmanagen“ würde. Zudem kümmert sie sich um drei Ferienwohnungen. Nach der Realschule hatte sie sich bewusst für eine Banklehre entschieden – Wissen, das ihr jetzt zugute kommt. Doch die Liebe zu ihrem Mann Georg führte sie auf den Hof in Laimering. Um den Betrieb und den Haushalt effektiver führen zu können, schloss sie die Hauswirtschaftsschule mit dem Titel Meisterin der ländlichen Hauswirtschaft ab. Und ist damit sehr glücklich.

    Im Februar wurde Asum zur neuen Kreisbäuerin gewählt – ist das zu schaffen? „Alle in der Vorstandschaft packen mit an und ich kann mich voll auf mein tolles Team verlassen. Nur so können wir erfolgreich sein“, freut sich Asum, die seit 17 Jahren im Vorstand des Bauernverbandes ist. Sie repräsentiert 1870 Mitgliedsbetriebe im Wittelsbacher Land. Außerdem engagiert sie sich in der Erzeugergemeinschaft für Puten. „Da müssen wir auch mal den Mund aufmachen und sagen, wenn etwas nicht passt“, ist sie überzeugt. Das Miteinander ist ihr als Kreisbäuerin wichtig. „Unsere Bäuerinnen, egal ob sie in konventionellen oder ökologischen Haupt- oder Nebenerwerbsbetrieben ihre Frau stehen, leisten einen wichtigen Beitrag für unsere Heimat.“

    Ohne die Unterstützung ihrer Familie könnte sie all das nicht unter einen Hut bringen. Denn sie ist auch noch Elternbeiratsvorsitzende der Augsburger Maria-Ward-Realschule und im Stiftungswerk des Katholischen Schulwerks. In der Pfarrei ist sie zudem als Lektorin im Einsatz. Ihr Sohn Stefan ist bereits im Betrieb tätig und ihre Tochter Anika hilft neben der Schule im Haushalt mit. Dass die Familie mit der Kandidatur zur Kreisbäuerin einverstanden ist, war Asum sehr wichtig: „Mein Mann Georg steht hinter mir und ist für mich eine wichtige Stütze. Das gibt mir Kraft.“

    Man spürt sofort: Sabine Asum ist eine Bäuerin aus Leidenschaft, die ihr Leben selbst in die Hand nimmt. „Die vielfältige Arbeit macht mir Spaß und es ist immer was los“, sagt sie und schmunzelt. Ums Haus herum hat sich die Bäuerin ihren Traum vom eigenen Garten erfüllt. Das ist ihr Rückzugsort nach einem stressigen Tag. Gibt es auch mal Auszeiten? Da nickt sie sofort und sagt: „Weil der Winter eine ruhigere Zeit bei uns ist, gönnen wir uns eine Woche Skiurlaub. Unser Sohn managt dann den Betrieb. Ich fahre auch gerne mit dem Rad und bin jeden Tag mit dem Hund unterwegs.“ Die Kreisbäuerin ist zufrieden: „Bäuerin sein ist ein schöner Beruf und ich konnte das Aufwachsen der Kinder mit dem Betrieb vereinen.“

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