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Politik: Einer hat ihn gewählt, viele andere CSUler finden ihn gut

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Einer hat ihn gewählt, viele andere CSUler finden ihn gut

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    Horst Seehofer übergibt sein Amt des Ministerpräsidenten an Markus Söder.
    Horst Seehofer übergibt sein Amt des Ministerpräsidenten an Markus Söder. Foto: Amelie Geiger

    Peter Tomaschko hat ihn gestern im Maximilianeum mit auf den Schild gehoben. Der CSU-Kreisvorsitzende und Landtagsabgeordnete steht generell voll hinter Markus Söder als neuer Ministerpräsident und Spitzenkandidat für die Landtagswahl im Herbst 2018. Wir haben gestern CSU-Mitglieder aus dem Wittelsbacher Land zur Entscheidung der Fraktion und zum Verzicht von Horst Seehofer auf das Amt befragt.

    Peter Tomaschko „Personalentscheidungen sind immer mit Diskussionen verbunden und es war kein einfacher Prozess“, sagt der Kreisvorsitzende und Landtagsabgeordnete. „Aber wir haben mit dem besten Ergebnis abgeschlossen.“ Söder sei der richtige Spitzenkandidat, Seehofer habe bei den Sondierungen bewiesen, dass er die bayerischen Interessen in Berlin durchsetzen kann. „Es ist eine sehr gute Entscheidung und die stärkste Aufstellung, die wir als CSU bieten können“, sagt Tomaschko. Positiv sei die Geschlossenheit, mit der die Mitglieder darüber abstimmten. Denn diese sei der Kern der CSU. Für die Landtagswahl sei es nun wichtig, zu zeigen, dass es nicht um Posten, sondern um die Belange der Bürger geht. Tomaschko ist optimistisch, dass die CSU die verloren gegangenen Stimmen wieder zurückholen kann. „Jetzt herrscht die perfekte Aufbruchstimmung für 2018“, sagt er.

    Florian Fleig Der Ortsvorsitzende der Friedberger CSU begrüßt die Entscheidung für Söder als Spitzenkandidat. „Es war ein Wechsel fällig“, sagt er. Dass Seehofer den Parteivorsitz behält, findet er „vertretbar“. Allerdings habe es in der Vergangenheit immer wieder Reibereien gegeben und man müsse abwarten, wie sich das Duo entwickelt. „Aber endlich ist mal Ruhe eingekehrt“, sagt Fleig.

    Tomas ZinneckerDer Aindlinger Bürgermeister und stellvertretende Kreisvorsitzende bringt es so auf den Punkt: „Ich kann mit ihm. Ob ganz Bayern mit ihm kann, weiß ich jetzt aber auch noch nicht.“ Wobei es generell so sei, dass nicht eine Person für alles in der Politik und in einer Regierung stehen könne. Das sei bei einem Ministerpräsidenten nicht anders als bei einem Bürgermeister: „Es kommt immer auf die Mannschaft an und die Leute, die einen unterstützen.“ An Durchsetzungsvermögen fehle es Söder jedenfalls nicht, sagt Zinnecker. Eher skeptisch sieht er, dass es nun zu einer Doppelspitze kommen soll mit Seehofer, der ja weiter Parteichef bleibt: Das Verhältnis der beiden sie ja, bislang zumindest, nicht immer das beste gewesen. Gut findet der Aindlinger Bürgermeister, dass es jetzt zu einer Lösung gekommen sei, um wieder Ruhe in die Partei zu bekommen. Eine weitere Hängepartie wäre im Vorfeld der Wahlen ganz schlecht gewesen.

    Marc SturmDer Aichacher Stadt- und Kreisrat gehört mit 35 Jahren zur jüngeren Generation der CSU-Mandatsträger. Obwohl er Söder noch aus der Jungen Union kennt, sei er kein ausgesprochener Fan. Söder polarisiere eher und er wisse nicht, wie das in der Bevölkerung ankomme. Er persönlich hätte lieber Manfred Weber in der Staatskanzlei und auch als Vorsitzenden der Christsozialen gesehen, sagt Sturm: „Das ist der Mann der Zukunft.“ Weber denke als führender Europapolitiker über den bayerischen Tellerrand hinaus. Auf der anderen Seite habe Söder als Finanzminister eine gute Figur abgegeben. Das habe man ihm zu Beginn auch nicht unbedingt zugetraut, so Marc Sturm.

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