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Pachner und Raab bei der Bäckertaufe „freigesprochen“
![Das ließen sich die Friedberger nicht entgehen: Die Stadtwache strafte Bürgermeister Roland Eichmann mit der Bäckertaufe ab – wegen Fischzucht auf Kosten seines Volkes, Arbeitsverweigerung und die Verschmähung der Cordonisten. Das ließen sich die Friedberger nicht entgehen: Die Stadtwache strafte Bürgermeister Roland Eichmann mit der Bäckertaufe ab – wegen Fischzucht auf Kosten seines Volkes, Arbeitsverweigerung und die Verschmähung der Cordonisten.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674144167-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
![Pachner und Raab bei der Bäckertaufe „freigesprochen“ Tom Trilges](https://www.augsburger-allgemeine.de/img/bilder/crop53271411/4123056971-cv1_1-w40-owebp/Tom-Trilges?t=.jpg)
Normalerweise gelingt bei den Bäckertaufen der Stadtwache auf dem Friedberger Altstadtfest das Entkommen nur gegen eine Gegenleistung. Zwei Männer haben Glück.
Gleich am ersten Wochenende erwischte es wieder mehrere vermeintliche Gesetzesbrecher. Bei zwei Männern hatte die Stadtwache dagegen ein Einsehen – ihre Bäckertaufe geriet zur Feierstunde.
Erste Bäckertaufe der Friedberger Zeit für Christian Kruppa
- Gleich am ersten Tag zog die Stadtwache einen Übeltäter aus dem Verkehr: Christian Kruppa vom Kreisjugendring, der zudem bei der Theatergruppe Ottmaring aktiv ist. Die Vorwürfe: In seinen Zeltlagern werde allen außer ihm vom Essen speiübel. Zudem habe er sich der Zuhälterei schuldig gemacht. Grund genug für die Stadtwache, ihn mehrfach kräftig zu tauchen. „Hier wird Recht mit Füßen getreten“, beklagte sich Kruppa. Doch all sein Meckern und Flehen half nichts: Am Ende kam er nur gegen eine Spende von zehn Litern Bier und 18 Semmeln frei.
Friedbergs Bürgermeister Roland Eichmann beim Altstadtfest getauft
- Eine Fischzucht auf Kosten seines Volkes, Arbeitsverweigerung und die Verschmähung der Cordonisten: Die Vorwürfe der Stadtwache gegen Bürgermeister Roland Eichmann am Samstag wogen schwer. „Ist das überhaupt Euer Bürgermeister?“, fragten die Ordnungshüter auf dem Marienplatz. „Nein“, schallte es zurück. Kurze Zeit später musste Eichmann ins Wasser. Und wieder. Und wieder. Irgendwann kam sogar die Kopfwäsche dazu. Doch von Einsicht keine Spur: „Ich bin unschuldig.“ Das Volk zählte nun „Drei, zwei, eins...“ – und wieder wurde er nass. So setzte unter Zwang doch langsam die Erkenntnis ein, dass er sich schuldig bekennen und seinem Volk etwas versprechen musste: „Ich gelobe, es wird keine Fische geben. In keinem Brunnen.“ Applaus der Menge. Doch das reichte der Stadtwache nicht. Richtig arbeiten solle er halt mal. „Ich kann’s ja zumindest versuchen“, erwiderte das Stadtoberhaupt. Fünf Mal musste er noch ins kühle Nass, dann siegte die Gnade. Zumindest scheinbar geläutert ließ sich Eichmann zu den Badern bringen.
Raab und Pachner werden bei der Friedberger Zeit gefeiert
- Reinhard Pachner wähnte sich mitten in einem „Justizskandal“, Hubert Raab beteuerte, alle seine Schandtaten seien längst verjährt. Doch zunächst half das alles nichts: Die Stadtwache nahm beide am Samstagabend in Gewahrsam. Der 75-Jährige Pachner musste gar eine „altersgerechte“ Taufe über sich ergehen lassen, die ihm kaum etwas anhaben konnte. Das amüsierte Volk betitelte er als „Warmduscher“. „Ich habe warme Füß’, die fangen gleich das Brodeln an“, so Pachner. Doch nach einer Zeit langte es ihm dann doch: „Nun lasst’s halt mal meinen Hintern raus, die Unterhose ist schon ganz nass.“ Doch die Stadtwache zeigte kein Erbarmen. Schließlich hätten Pachner und Raab 1989 einen Virus in die Stadt gebracht, der bis heute noch wirke. Dieser Virus trage einen Namen: „Friedberger Zeit“. Der Organisator des Altstadtfestes, Frank Büschel, rief vom Rathaus hinunter auf den Marienplatz: „Der Virus hat Spaß gebracht, für uns und die Wirte. Diese beiden haben viel für uns getan.“ Das sahen die Gäste nicht anders. Schlussendlich mussten also Besucher und Stadtwache einsehen, dass sich dieser Virus irgendwie doch ganz gut anfühlt. Die Bäckertaufe geriet zu einer Feierstunde für zwei Männer, die Historisches in Friedberg geschaffen haben. Vom großen Zuspruch zeigten sich beide sichtlich erfreut.
Kaminkehrer müssen sich beim Altstadtfest schuldig bekennen
- Die Kaminkehrer haben gleich mehrere schlimme Dinge ausgefressen, war die Stadtwache überzeugt: Jonas Kiefl und Florian Wörle hätten sich mit den Mägden vergnügt statt zu arbeiten und Kehrgeld kassiert, dass nie angekommen sei. Beide plädierten auf unschuldig. Kiefl konnte man schnell überzeugen, dass nur ein Schuldeingeständnis ihn retten würde. Anders Wörle: Er bekam das volle Programm. Mehrmals ging es für ihn unter Wasser, dann wurde es ganz bitter: Der Herr der Kaminkehrer, Enis Sagi goss seinem eigenen Schützling das Wasser über den Kopf. Er bekannte sich teilschuldig: „Mit den Mägden, da könnt’ schon was dran sein.“ Das reichte der Stadtwache nicht. Er landete erneut im Bottich. Letztlich gab Wörle zu, in allen Punkten schuldig zu sein. Das schützte ihn jedoch nicht davor, von Armin Zimmermann eine ganz besondere Gesichtswäsche verpasst zu bekommen.
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